Puerto Madryn – oh wie ist das schön

31 10 2011

Eigentlich kann ich gar nichts schreiben, da ich von den Eindrücken immer noch sprachos und überwältigt bin.

Außerdem muss ich immer aus dem Fenster schauen, um zu gucken ob Wale da sind.

Aber andererseits platzt mir gleich mein Herz, da es so voll ist mit schönen Erlebnissen, die ich unbedingt mitteilen muss.

Außerdem ist schon wieder Sonntag also steht ein Wochenrückblick an. Und mit diesem fange ich auch an.

Bariloche – dazu sag ich jetzt mal gar nichts mehr. War wohl der falsche Ort zum falschen Zeitpunkt für mich. Oder richtige Ort zum falschen Zeitpunkt.

Puerto Madryn liegt mir da dann doch viel mehr, was bestimmt auch daran liegt, dass ich hier gleich Kontakt zu anderen Backpackern hatte. Und ein Traum ging in Erfüllung , ich kann ein paar Haken an meine Reiseroute machen.

Hier ist es toll. Wie gesagt, man sitzt in der Küche , schaut aus dem Fenster und sieht ganz oft Wale. Heute morgen stand ich gerade auf dem Balkon mit Kaffee und Zigarette und habe einen Wal beim Frühsport beobachtet, wie er aus dem Meer gesprungen ist. Das nenn ich dann auch mal ein gelungenes Sonntagsfrühstück.

Leider kann ich keine schönen Photos anbieten, da die Wale aus der Nähe betrachtet doch eher ganz hinten anstanden, als Gott die Schönheit verteilte. Scheinbar standen sie direkt neben Steinen, denn so sehen sie aus der Nähe betrachtet aus.

Auf alle Fälle ist es Gänsehautfeeling, wenn man sieht, wie so ein zentnerschweres Koloß sich aus dem Wasser schraubt und sich dann fallen läßt. Unbeschreiblich.

Gestern habe ich dann auch meine erste Touritour auf der Reise gemacht und die war klasse und hat sich für umgerechnet knapp 100 Euro echt gelohnt. 100 Euro sind zwar ein Batzen Geld, dafür gab es aber auch ganz viele Informationen über die Region und viele Tipps.

Es ging zur Peninsula Valdez, ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Puerto Madryn. Der Insel vorgesetzt ist eine Miniinseln durch die   Antoine de Saint-Exupéry u.a. inspieriert wurde den kleinen Prinzen zu schreiben. Was ich auch nicht wusste, ist dass Antoine de Saint-Exupéry ganz oft in Patagonien war.

Hier die Insel:

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Und weiter ging`s nach Puerto Pyramides und dort auf´s Boot. Nach kanpp zwei Stunden Bootsfahrt war mir dann klar, ich kann meine Schiffsreise von Puerto Natales nach Puerto Montt streichen werde.

Oh, war mir übel.  Aber ich hatte keine Zeit mir das Frühstück durch den Kopf gehen zu lassen.

Ich war mitten in meinem Traum.

Wale.

Ballena austral

Eubalaena australis, wie der Fachmann zu sagen pflegt.

Was für ein Erlebnis. Sie waren mal weit weg und dann wieder ganz nah. Ich kann es echt nicht in Worte fassen, was für ein Gefühl das ist, einen Wal mit seinem Jungen zu sehen und die Geräusche. UNBESCHREIBLICH.

Hier die Bilder, die echt schwer zu machen waren, bei Übelkeit und dem Gewackel

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Und ein bischen näher:

Wal

Und dann ganz nah dran:

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und die Flosse:

Wal2 (2)

und ein bischen näher:

Walflosse2

und ganz nah dran:

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Versteht ihr jetzt, warum ich Schwierigkeiten hatte Photos zu machen? Es war zu schön um Photos zu machen. Ich habe es genossen und meinen Magen ignoriert.

Weiter ging es zu ganz faulen Tieren, die eigentlich nur in der Sonne lagen.

Erst noch aktiv

Seeelefant im Wasser

und dann lag Papa Seeelefant faul in der Sonne

Seeelefant beim Schlafen - Kopie

während Mama Seeelefant sich, um den noch nicht mal 35 Tage alten Nachwuchs kümmern musste

Seeelefanten mit Baby 1 - Kopie

Woher ich das weiß, dass die Babys noch so jung waren. Sie wechseln die Farbe wenn sie ca 30 bis 35 Tage alt sind

Und Mama Seeelefant musste auch mal schimpfen

Seeelefant mit Baby2

Auf der Schotterpiste durch den Nationalpark  sah ich dann auch meine ersten Guanacos

Guanaco 1 - Kopie

Sie sind eine Art Lama , glaub ich.

Guanaco 2 - Kopie

Zum kröhnenden Abschluss des Tages ging es dann noch zu den Pinguinen, die gerade dabei waren ihren Nachwuchs zu bebrüten. Die Grüße von ihren Verwandten im Zoo habe ich ausgerichtet. (siehe Route)

Pinguin 2 - Kopie

Und wieder etwas näher:

Pinguin 1 - Kopie

Und mal von der Seite:

Pinguin 3 - Kopie

Und beim Brüten:

Pinguin beim brüten - Kopie

und beim Kuscheln

Pinguin beim Kuscheln - Kopie

Ach fast hätte ich ein kleines Wuseltier vergeßen zu erwähnen:

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Ein armadillo, ws immer das auf deutsch auch heißt.

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Und auch nochmal von nah

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Es war ein perfekter Tag wie er schöner nicht hätte sein können.

Und da Argentinien ja nur auf Platz 8 in der Rangfolge der größten Länder der Welt ist, habe ich auch gleich ein Pärchen wiedergetroffen welches im gleichen Bus aus Iguazu saß wie ich, und auch mit Senf am Retiro begrüßt wurde. Und in Puerto Pyramides traf ich in der Siestazeit Marc und Sally , meine Zimmerkollegen aus Buenos Aires ,wieder.

Kurze Zusammenfassung:

Es war ein Traum von mir Wale und Pinguine in Freiheit zu sehen. Dieser Traum ging in Erfüllung und war traumhaft wunderschön.

Übermorgen geht es dann wieder Richtung Westen nach El Calafate.

Und falls mal jemand Probleme mit Hundehaare und Hundegestank im Auto hat,  hier die argentinische Lösung des Problems:

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Und das Auto fuhr nicht gerade langsam.

 

Die letzten Tage in Puerto Madryn war so schönes Wetter, dass mir leider keine andere Wahl blieb, als am Strand zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen. Und eins kann ich sagen, mehrere Stunden auf´s Wasser zu starren um Wale zu sichten, kann auch anstrengend sein.

Aber scheinbar hatten die Wale  frei, da sie ja am Wochenende da waren, sodass sich keiner blicken ließ. Dafür habe ich dann halt  meine Füße in den Atlantik gehalten und ich kann sagen: es war kalt, verdammt kalt aber so richtig. Soll ja gesund sein und die Durchblutung anregen. Da hab ich dann allerdings doch lieber Durchblutungsstörungen.

Gestern mittag hieß es dann Abschied nehmen von den Backpackern im chepatagonia hostel. Aber der Abschied fiel mir leicht, schließlich kommen die anderen morgen nach El Calafate und dann sind wir wieder alle zusammen. Die letzten Tage in Puerto Madryn waren ganz lustig, da wir fast alle Anfängerbackpacker sind. Außerdem habe ich wieder eine neue Sorte Backpacker kennengelernt.

Der Dauerbackpacker: ist weiblich, kommt aus Belgien, ist nach eigenen Angaben seit 4 Jahren unterwegs, hat ca. 80 Länder bereist , so genau wußte sie das nicht mehr, wird u.a. von Freunden gesponsert und hat kein Reiseende.

Was soll man dazu sagen?

Nein Mutti, Oma, Schwesterherz und alle anderen, dass habe ich nicht vor. Außerdem wollen meine Freunde dass ich wiederkomme und würden mich bestimmt nicht sponsern, oder?

Bis denne Franzi



Puerto Madryn – Pipi in den Augen

28 10 2011

Warum bin ich den Tränen so nahe?

Naja, ich wußte es ja schon vorher, dass Puerto Madryn mich zum Heulen bringt.

Ich sag nur großen Tier im Wasser. Ich hab ihn gesehen – meinen ersten Wal. Zwar ganz weit weg, aber egal.

 

Morgens um 7:00 ist die Welt noch in Ordnung und ich kam in Puerto Madryn an.

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Das Hostel chepatagonia hatte sich angeboten mich vom Busterminal umsonst abzuholen. Na, da habe ich doch nicht nein gesagt. Nur leider stand keiner am Terminal um mich in Empfang zu nehmen. Egal, so war ich um 8:00 Uhr im Hostel. Es liegt direkt in einer Querstraße zum Strand. Vom Balkon aus habe ich meinen ersten Wal gesehen. Gänsehautfeeling, Pipi in die Augen.

Leider war das Wetter nicht so toll, aber hier am Meer stört mich das überhaupt nicht. Also Regenklamotten an und rauß.

Der Ort ist klein und überschaulich.

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Ich finde es hier ganz nett und habe mir zur Feier des ersten Sichtkontaktes mit einem Wal erst mal ein dickes Steak zum Lunch gegönnt.

Einmal den Pier rauf und runter und eine Robbe begrüßt und dann ab in Hostel.

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Jetzt steht noch Walwatching vom Balkon aus, auf dem Programm und das war es dann für heute.

Und für alle die nicht wissen wo Puerto Madryn liegt hier die Karte:



Bariloche – alles Asche hier?

27 10 2011

So, mein letzter Tag in Bariloche ist angebrochen und ich bin ehrlich gesagt froh hier weg zukommen.

Man kann zwar viel machen, wandern, rafting, biken usw. aber so richtig Spaß macht das nicht. Immer hat man Asche auf der Brille oder in den Augen und man hat  das Gefühl  Sand zwischen den Zähnen zu haben.

Ich frage mich die ganze Zeit, wie wunderschön muss es vor dem Vulkanausbruch im Juni gewesen sein.

Jetzt ist fast alles in ein depressives Grau gehaucht, zwischendurch mal ein sattes frühlingsgrün, aber das muss man schon suchen.

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So sieht es aus, wenn die Aschewolke die Landschaft gefangen nimmt:

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Gestern war die Aschewolke wieder da und man konnte nicht wirklich weit gucken. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen ein bischen zu wandern und dann Boot zu fahren. Gewandert bin ich, aber das Bootfahren konnte ich mir echt schenken, man sah noch nicht mal 200m weit, wie wenn bei uns Nebel ist.

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Auf meiner Wanderung habe ich dann auch die LKWs gesehen die das Aschesandgemisch aus der Stadt am Waldrand abwerfen. Das waren vielleicht Berge.

Ansonsten war die Wanderung okay.

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Ein bischen gespentisch so ganz in grau, auch mein Ziel der Strand Villa Tacul erwies sich als Ort der Stille.

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Den Aufstieg auf den Cerro Llao Llao habe ich ausfallen lassen, auf Grund der Sichtverhältnisse.

Eigentlich ist es echt schade, draußen scheint gerade die Sonne, aber draußen sitzen ist, wie mit Staub und Asche gepudert zu werden. Man könnte mich auch Aschenbrödel nennen.

Heute abends geht an die Atlantikküste nach Puerto Madryn. Wie lange ich dort bleiben werde weiß ich noch nicht. Scheinbar ist das Wetter dort deutlich schlechter als erwartet. Sturm und kalt, sodass keine Boote fahren. Also werde ich dort auf besseres Wetter warten, um mir dann einen weiteren Traum zu erfüllen. Waale gucken.

Hier  ein paar  Bilder von der Fahrt von Bariloche nach Puerto Madryn. Die 13 h Busfahrt waren fast schon zu kurz um sie zu genießen.

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Raus aus der Aschewolke, hinein in die Berge

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So schön kann es dort also sein

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Sogar die Sonne zeigte  sich

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und die Berge wurden größer und größer und der Busfahrer gab alles, um die 30 minütige Verspätung aufzuholen. Kurze Übelkeit überkam mich und ich schnallte mich an. Manchmal ist Sitz Nr. 3 (oben rechts 1. Reihe)  halt doch nicht so toll, wenn man den Gegenverkehr direkt auf  sich zurasen sieht.

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Und dann brach die Nacht herein, also den Vorhang zugezogen, Liegeposition eingenommen und ein wenig zu den 3 darauf  folgenden Filmen geschlummert. Diesmal war der Bus auf angenehme 20 Grad temperiert.

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Und nach 12 Stunden war alles wieder flach und platt.

Bis denne

Franzi



Bariloche – oder Schweiz, wer weiß das schon

25 10 2011

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Argentinien oder Schweiz?

Jetzt mal ganz ehrlich; ich war zwar noch nie in der Schweiz, aber so ähnlich stelle ich sie mir vor.

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Der Bernhardiner mit dem Schnapsfässchen

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Spätzle,

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Käsefondue. Hier findet man alles. Und warme Klamotten, und die habe ich heute gekauft. Man kann mich jetzt auch Franzi Fussel nennen. Der Kapuzenpullover ist zwar schön warm ,aber er fusselt. Meine Fleecejacke wechselte spontan die Farbe, von schwarz zu grau. Aber egal, gefrohren habe heute nicht, beim meinem Shoppingtrip durch die Stadt mit Sarah und Bénèdikte aus Belgien.

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Das Wetter war heute aber auch ein Traum. Sonne satt, kaum Wind und ca. 16 Grad. So kann auch ich es hier aushalten.

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Morgen werde ich, wenn das Wetter mitspielt wieder ein bischen gewandert.

Noch etwas in eigener Sache:

Oma, Mutti und alle anderen Familienmitglieder seid  nicht traurig wenn ich nicht jeden Tag schreibe. Mir geht es dann trotzdem gut. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.



Bariloche – der Berg ruft

24 10 2011

Ja – ich habe es geschafft Buenos Aires den Rücken zu zuwenden und die Stadt die mich in ihren Fängen hielt,  verlassen.

Die Busfahrt von 20h ging wieder schneller rum, als man sich denken kann. Diesmal war auch die Klimaanlage so eingestellt, dass ich in Bariloche nicht gefroren habe, da ich dies schon im Bus getan habe. Es ging durch die Pampa. Als mich das Schild „Province La Pampa“ begrüßte waren es nach 7,5h Busfahrt noch 1037km bis Bariloche.

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Straßen pampa

Bariloche – was soll ich sagen. Hier ist es kalt – verdammt kalt für mich. Von 27 Grad in B.A. auf 16 Grad und kalter Wind (ne steife Brise) ist nichts für mich. Bis zur heutigen Wanderung habe ich konsequent dauergebibbert. Doch zur Wanderung später.

Straßenleben Bariloche

Bariloche liegt am Lago Nahuel Huapi und scheint sowas wie die Schweiz Argentiniens zu sein. Hier gibt es Winterklamotten in Hülle und Fülle und mein erster Weg war auch gleich in einen Shop Handschuhe kaufen, bevor mir die Finger abfrieren. Ja – Handschuhe gehörten bis heute nicht zu meinem Rucksackinventar.  Außerdem ist an jeder Straßenecke ein Schokoladenladen. Da heute in zwei Monaten Weihnachten ist, habe ich erstmal den Schokoladenladen Rapa Nui besichtigt, weil dort werde ich Weihnachten ja sein. Wenn dass kein Gotteswink ist. (Rapa Nui und Schokolade in einem – dann weiß ich auch nicht).

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Heute habe ich mich dann aufgemacht und bin gewandert.

Okay- es war eine kurze Wanderung die es aber in sich hatte. Ich bin vorher noch nie auf Aschesandgemisch gelaufen und weiß nun das Wortspiel „Asche auf mein Haupt“ ganz anders zu deuten. Die Asche macht den Bewohnern hier das Leben schwer. Zuerst war ich doch ziemlich irritiert, dass soviele Menschen mit Mundschutz rumlaufen, doch nach einem Tag hier, bin ich auch am überlegen, ob ich meiner Raucherlunge die Asche noch zusätzlich zumuten kann.

Ich bin auf den Cerro Campanario, den vor einigen Monaten schon ein Dillenburger bestieg. Nun werde ich sicherlich die erste Wettbergerin sein, die diese Strapatzen auf sich genommen hat. Immer hoch, steil bergan. Aber ich war nicht allein. Im Tal war ein Hund, der wohl der Meinung war mir den Weg zeigen zu müssen.

Guide

Hund und ich haben echt um die Wette gehechelt und zwischendurch habe ich mir echt die Frage gestellt „Was mache ich hier eigentlich? -Ich wollte wandern und nicht auf Aschesandgemisch rutschen“ Das war etwa so, wie auf Sand einen Berg hochzugehen und gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten.

Aber oben angekommen wurden Hund und ich mit einer genialen Aussicht belohnt. (ich hatte leider kein Steak für Hund dabei).

Gipfelkreuz Cerro Campanario

Am Ziel 2

Wow mehr kann ich nicht sagen.

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Die Bilder sprechen für sich.

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Da blieb mir dann gleich nochmal die Spucke weg.

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So schön, auch wenn es etwas diesig war.

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Da ich dann doch Angst hatte, dass Hund vielleicht doch nicht so lieb ist, wenn er merkt dass ich kein Steak dabei habe, zog ich es vor dann mit dem Sessellift wieder runterzufahren.  Das war auch ganz nett, Der blöde Lift hat allerdings alle paar Meter angehalten und jedesmal dachte ich „Oh nein, jetzt ist siesta und mich lassen sie hier sitzen für die nächsten 2 -3h.“ Dem war zum Glück nicht so.

Mal schauen was ich morgen mache. Ich guck mal was meine Muskeln sagen.

Vielleicht einfach mal gammeln und als Schokoladentesterin mich durch die Läden futtern.

 

Bis denne

Franzi



Kinder – wie die Zeit vergeht

20 10 2011

Heute ist schon wieder Donnerstag. Kaum zu glauben dass ich vor vier Wochen in den Flieger gestiegen bin.

Vier Wochen Buenos Aires mit einem 4 tägigen Ausflug nach Puerto Iguazu.

Vier Wochen in denen ich die unterschiedlichsten Menschen getroffen habe.

Da ist der Schweizer groundhopper, der sich immer Fußballspiele anschaut, das Pärchen aus England, was mit dem Fahrrad unterwegs ist, die Studenten aus den USA, die hier ein Auslandssemester absolvieren, eine Deutsche, deren Lebensaufgabe es ist Deep Purple hinterher zu reisen. Ja, ihr lest richtig. Im hostel war in der vergangenen Woche eine Frau aus München, die zu allen Konzerten von Deep Purple reist, überall auf der Welt. Sie sieht nichts anderes als Konzerthallen und die alten Männer die singen. Ihr größtes Problem waren die Flugverbindungen. (Zwei Tage waren die Flughäfen wegen einer Aschewolke geschlossen). Echt crazy. Es lojo. Die war verrückt und definitiv nicht ganz knupser.

Oder das Ehepaar aus Panama, welches mich gleich in sein Herz schloss und mich am Liebsten mitgenommen hätte nach dem Motto: „oh – wie schön ist Panama.“

Meine Familie aus Panama

Und natürlich alle Freunde die ich hier gefunden habe. Es macht Spaß aber am Samstag heißt es erstmal Abschied nehmen von allen. Natalia (hostelowner) ist sich sicher,  das ich wieder nach Buenos Aires kommen werde. Ich mir momentan auch – die Frage ist nur wann?

So jetzt aber zurück zu der Woche, in der eigentlich nichts passiert ist.

Die Sonne schien, es ist warm und man lebt so vor sich hin. Geht picknicken im Park, findet die schönste Buchhandlung der Welt und arbeitet sich durch die Tageszeitung.

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Die Buchhandlung befindet sich in einem ehemaligen Theater und ist ein Traum.

Vielleicht interessieren euch ja typische Gegebenheiten hier.

Also, da gibt es ganz viele Schuhputzer auf der Straße. Leider habe ich keine Lederschuhe mit und komme somit nicht in den Genuß, dass mir jemand meine Schuhe putzt, während ich die Clarinx (Zeitung) lese.

Die Machoargentinier geben alles, damit man auf sie aufmerksam wird. Zum Glück versteh ich ihre Anmachsprüche noch nicht.

Schulkinder auf Ausflügen tragen hier alle weiße Oberhemden des Vaters, damit man sie gleich erkennt. Das sieht ganz witzig aus, wie kleine Professoren laufen sie durch die Stadt.

Überhaupt die Kinder. Es gibt ca. gefühlte 10 Fernsehprogramme für die Kids und Bonbons werden einzeln am kiosko gekauft. Ich habe einen Nachmittag mit Natalias 5 jährigem Sohn verbracht. Er hat sich richtig Mühe gegeben mir  beim Samuraikampf mit Kochlöffel und Flipflops  spanisch beizubringen.

Was ist noch typisch – mal überlegen.

Natürlich Matetee trinken. Ich find ihn nicht so lecker, eigentlich nur bitter, aber mit Kuchen im Mund kann auch ich ihn trinken. Matetee trinkt jeder. Jeder hat immer und überall seine Thermoskanne mit heißem Wasser und Tee dabei.  Auch wenn das mitnehmen von Getränken bei manchen Veranstaltungen nicht gestattet ist, für Matetee gilt das Verbot nicht.

Jezt drei Tage vor den Wahlen finden hier täglich mindestens zwei Demonstrationen statt. Auch immer wieder nett sie anzuschauen, während man am Plaza de Mayo  in der Sonne liegt, Empanadas ißt und Quilmes trinkt.

Plaza de Mayo, Bano de sol

Liliana &ich bano del sol

Die Wochenenden verbringen die argentinischen Familien und Pärchen im Park. Da wird gegessen, gespielt, fahrradfahren gelernt und geknutscht ohne Ende. Nicht nur die Tennager leben ihre Gefühle hier aus, alle Altersklassen sind vom Parkgeknuddel betroffen.

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Sally, Marc , Chris und ich konnten uns dann doch noch zurück halten beim Parkknuddeln.

Ein Sonntagnachmittag in Buenos Aires

Das erste Video im Blog. Möge es funktionieren.

So sieht mein Leben in Buenos Aires also aus. Und ich werde es vermissen, wenn ich mich am Wochenende auf den Weg nach Bariloche mache.

Bariloche, die Schokoladenstadt Argentiniens. Also genau das Richtige für mich, obwohl meine Hosen jetzt schon anfangen zu kneifen. (das liegt hoffentlich an den Hosen und nicht an mir). Egal, chocolatetime ist angesagt für 4 Tage.

Doch bevor es losging mussten wir erst  Abschied feiern.

Wir waren alle noch Steak essen. Doch bis es soweit war, dass das Steak vor mir stand, vergingen geschlagene 2,5 h. Also war es 23:30 als das große Fressen begann.

Abschied 1

Abschied 2

Abschied 3

Ihr fragt euch sicherlich warum so spät?  Das kam so: Wir sind als geschlossene Hostelgruppe mit 9 Leuten um ca. 20:15 Uhr los gezogen und mit einer total überfüllten U-Bahn (diesmal wurde nichts geklaut, da sich keiner mehr bewegen konnte) nach Palermo gefahren. Vor dem Restaurant wa eine ziemliche Schlange. Wartezeit 2h auf einen Tisch. Also kurz im Supermarkt Wein, Qilmes, Cola gekauft und ab auf eine Bank und gewartet. Und das Warten hat sich gelohnt. Es war soooooo lecker.

Abschiedssteak

Am Samstag war dann Abreisestimmung bei mir.

A) war ich total übermüdet, weil es sich mit so einem großen Steak im Bauch nicht gut schläft und

B) war ich schon etwas traurig B.A. zu verlassen.

Aber was solls. Das Leben geht weiter.

Also

Bis denne

Franzi



Was mach ich hier eigentlich?

14 10 2011

Wir schreiben Freitag den 14. Oktober und ich bin langsam am überlegen ob ich meinen Nebenwohnsitz hier anmelden soll.

Weitblick Obelisk

Mittlerweile bin ich drei Wochen in Buenos Aires und gehöre also schon zum Hostelinventar.  Die Frau am Kiosko weiß schon was ich kaufen will ohne was zu sagen, die security beim supermercado grinst schon wenn mein mochilla piept, und der Touristenpolizist an der Ecke grüßt mich.

Weitblick Retiro

Ich kann schon Stadtbesichtigungen auf englisch durchführen und den Touristen die mich nach dem Weg fragen, erklären wohin sie gehen müssen. Allerdings alles mehr auf englisch als auf spanisch. Daran muss ich wohl noch arbeiten.

Weitblick Recoleta

Der Wochenrückblick:

Diese Woche steht ganz unter dem Zeichen des Zahns.

Der Zahn, ja er ist noch da wo er hingehört und gibt immer noch Lebenszeichen von sich. Aber Dank des Weltreiseinforums,weiß ich jetzt genau was gemacht wurde und wie es weitergeht. An dieser Stelle mal einen riesiges muchas gracias an Boris und all die anderen.

Ansonsten vergehen hier die Tage meistens ziemlich gleich.

Der Hostelalltag:

ca. 9:00 Uhr aufstehen und frühstücken. Dabei ein paar Sprachübungen mit Gustavo durchführen, da er nur spanisch spricht und für das Frühstück verantwortlich ist.

anschließend entspanntes Gammeln und Planung des Tages, was sich meistens bis 13:00 uhr hinzieht.

Hostelmorgen Liliana &Natalia

Wenn das Wetter mitspielt, auf in die Stadt. Mal bummeln, mal sightseeing, mal faul am Plaza de Mayo liegen und zum Schluß für´s Abendessen einkaufen.

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Ab 20:00 Uhr im Hostel kochen, abendessen, spanisch- englisch üben, TV auf english mit spanischen Untertiteln schauen und versuchen irgendetwas zu verstehen.

Selbst meine Zimmergenossen sind seit einer Woche die gleichen. Ein Pärchen aus London.

Also was mache ich hier eigentlich?

Ich genieße das Leben und die Menschen um mich herum, lerne täglich neue Leute aus allen Ecken der Welt kennen, fange langsam an in englisch zu denken und vergrößer meinen spanisch Wortschatz. Selbst Natalia, die Hostelbesitzerin meint, dass mein spanisch schon besser geworden ist.

Nun die spannende Frage:

Wann geht es weiter?

Yo no se. Quizas lunes, quizas miercoles o la proxima semana. we will see. Mich treibt ja nichts. Ich habe keine Termine, muss nirgendwo sein und entscheide jeden Tag auf´s Neue was ich mache. Ich kann sagen, dies ist ein tolles Gefühl, so frei von allem. Einfach nur hier im partio zu sitzen und die Sonne ( ja –  heute scheint sie wieder) zu genießen.

Also alles richtig gemacht.

Noch was in eigener Sache: Irgendwie interessiert es mich wer dies hier eigentlich alles liest. Ich hab keine Ahnung.

Also schreibt dochmal was in den Kommentar, fragt etwas, bemerkt etwas,aber weist mich nicht auf Grammatik- oder Rechtschreibfehler hin. Ich freu mich auf eure Kommentare.

Hasta Luego

Franzi



Der Zahn und ich Teil 2

12 10 2011

Wird dies eine neverending story ?

Ich weiß es nicht. Noch ist alles taub. Ich könnte mir problemlos ein paar Piercings in meine linke Gesichtshälfte stechen lassen oder ein paar Ohrlöcher mehr. Wäre im Moment alles kein Problem.

Aber diesmal war er Zahnarztbesuch doch recht angenehm. Die Praxis war schon ziemlich exklusiv, und das Inventar wirkte vertrauenswürdiger. Naja, bei der Hygiene muss man halt Abstriche machen, aber ansonsten war alles okay. Sogar die Bezahlung in Euros ging problemlos, nachdem ich am Praxisrechner den Umrechnungskurs rausgesucht hatte. Marcela (die Zahnärztin, die übrigens so gut englisch spricht wie ich spanisch) kannte sich mit dem PC nicht so gut aus. Dafür gab´s ein Beso (Küsschen) zum Abschied.

Es geht mir also zur Zeit richtig gut, mal schauen wie die Nacht wird. Aber ich bin nun mit sämtlichen Telefonnummern von Marcela ausgestattet die sie hat. Ich kann sie jederzeit anrufen, wenn es Probleme geben sollte.

Den Tag verbrachte ich ziemlich relaxed am Puerto Madero mit Cai einem Mädel aus Singapur, die mir auch gestern zur Seite stand und Jorge, der allerdings nur stumm auf der Bank saß.

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Ja- ich habe Jorge getroffen, den Mann den ich schon immer persönlich mal sprechen wollte um raus zubekommen wie sein Name nun richtig ausgesprochen wird. Und dann ist der Typ stumm und grinst nur doof. Hoffentlich treffe ich noch einen anderen Jorge.

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Der Zahn und ich Teil 1

11 10 2011

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Okay, ich lebe noch. Aber die Frage ist, wie? Schmerzgeplagt mit Ibuprofen abgedröhnt und Antibiose vollgepumpt.

Nee – ganz so schlimm war es nicht, aber sehr interessant. Bei solchen Klinikbesuchen merkt man doch den kleinen aber feinen Unterschied zu Deutschland.

Übertreiben wir in Sachen Strahlenbelastung beim Röntgen – oder haben die hier andere Strahlen? (Der Kasten links neben mir mit den zwei Kreisen ist übrigens das Entwicklungsgerät, halt so wie früher Photos entwickelt wurden). Den Röntgenraum konnte ich leider nicht photografieren.

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Warum benutzen wir Einmalmaterialien – einmal kurz mit gebrauchten Tupfer und Desinfektionsmittel besprühen reicht doch auch, oder?

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Wir werden sehen.

Es war also echt ein Erlebnis im German Hospital.

Ach so, die Diagnose: Wurzelkanalentzündung.

Also alles wie immer, nur diesmal auf argentinisch. Ob ich morgen da noch mit mache, weiß ich noch nicht. Mal schauen wie es morgen aussieht. Morgen früh muss ich nämlich zu einer anderen Zahnärztin in die Praxis. Da geht der Spaß dann weiter.

Gekostet hat mich das heutige Event 50 US-Dollar und in den nächsten Tagen soll ich nochmal mit 150-200 US-Dollar rechnen. Bei einer gewissen Betrachtung aus der Ferne stellen sich mir zwei Fragen:

a) Nehme ich die Antibiose auf Grund der hygienischen Zustände und weil sie  so günstig ist ?

und

b) Ist eine Zahnextraktion nicht doch auf Dauer eine bessere Alternative und preiswerter in dem Moment?

Naja –  morgen bin ich hoffentlich schlauer und weniger schmerzgeplagt.

Eventuell habe ich dann einen Zahn weniger zu putzen, was ja auch gewisse monetäre Anreize hat, ich würde dann weniger Zahnpasta verbrauchen.

Ganz zu Schweigen vom Zeitmanagement; ich könnte morgens und abends 10 Sekunden Zeit einsparen für andere Dinge.

Nur, wie ziehen die hier Zähne, ich möchte es mir echt nicht vorstellen.



Eilmeldung

9 10 2011

Hier mal eine Eilmeldung.

Ich habe erfolgreich eine Senfbeschmutzungsattacke abgewehrt.

Wo: natürlich am Omnibusterminal in B.A.

Wann: bei der Ankunft aus Puerto Iguazu

Wie ist es passiert: Es wurde kalt  an den Beinen und viele Leute wollten helfen (hahaha), aber ich konnte Dank meines genialen spanischen Wortschatzes allen klar machen dass ich keine Hilfe benötige.

Was wurde geklaut: NICHTS

Wie sehen die Klamotten aus: voll Senf (und morgen ist Feiertag und die Lavanderia hat zu)

Wie ging es dann weiter: bin halt dreckig zum Hostel gefahren und ganz glücklich wieder hier zu sein. Ich habe erstmal für eine Woche gebucht und dann geht es weiter.

So das war die Eilmeldung.

Morgen früh gehe ich zum German Hospital wegen meines Zahnproblems.

Das wird ein Spaß.