Kinder – wie die Zeit vergeht

20 10 2011

Heute ist schon wieder Donnerstag. Kaum zu glauben dass ich vor vier Wochen in den Flieger gestiegen bin.

Vier Wochen Buenos Aires mit einem 4 tägigen Ausflug nach Puerto Iguazu.

Vier Wochen in denen ich die unterschiedlichsten Menschen getroffen habe.

Da ist der Schweizer groundhopper, der sich immer Fußballspiele anschaut, das Pärchen aus England, was mit dem Fahrrad unterwegs ist, die Studenten aus den USA, die hier ein Auslandssemester absolvieren, eine Deutsche, deren Lebensaufgabe es ist Deep Purple hinterher zu reisen. Ja, ihr lest richtig. Im hostel war in der vergangenen Woche eine Frau aus München, die zu allen Konzerten von Deep Purple reist, überall auf der Welt. Sie sieht nichts anderes als Konzerthallen und die alten Männer die singen. Ihr größtes Problem waren die Flugverbindungen. (Zwei Tage waren die Flughäfen wegen einer Aschewolke geschlossen). Echt crazy. Es lojo. Die war verrückt und definitiv nicht ganz knupser.

Oder das Ehepaar aus Panama, welches mich gleich in sein Herz schloss und mich am Liebsten mitgenommen hätte nach dem Motto: „oh – wie schön ist Panama.“

Meine Familie aus Panama

Und natürlich alle Freunde die ich hier gefunden habe. Es macht Spaß aber am Samstag heißt es erstmal Abschied nehmen von allen. Natalia (hostelowner) ist sich sicher,  das ich wieder nach Buenos Aires kommen werde. Ich mir momentan auch – die Frage ist nur wann?

So jetzt aber zurück zu der Woche, in der eigentlich nichts passiert ist.

Die Sonne schien, es ist warm und man lebt so vor sich hin. Geht picknicken im Park, findet die schönste Buchhandlung der Welt und arbeitet sich durch die Tageszeitung.

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Die Buchhandlung befindet sich in einem ehemaligen Theater und ist ein Traum.

Vielleicht interessieren euch ja typische Gegebenheiten hier.

Also, da gibt es ganz viele Schuhputzer auf der Straße. Leider habe ich keine Lederschuhe mit und komme somit nicht in den Genuß, dass mir jemand meine Schuhe putzt, während ich die Clarinx (Zeitung) lese.

Die Machoargentinier geben alles, damit man auf sie aufmerksam wird. Zum Glück versteh ich ihre Anmachsprüche noch nicht.

Schulkinder auf Ausflügen tragen hier alle weiße Oberhemden des Vaters, damit man sie gleich erkennt. Das sieht ganz witzig aus, wie kleine Professoren laufen sie durch die Stadt.

Überhaupt die Kinder. Es gibt ca. gefühlte 10 Fernsehprogramme für die Kids und Bonbons werden einzeln am kiosko gekauft. Ich habe einen Nachmittag mit Natalias 5 jährigem Sohn verbracht. Er hat sich richtig Mühe gegeben mir  beim Samuraikampf mit Kochlöffel und Flipflops  spanisch beizubringen.

Was ist noch typisch – mal überlegen.

Natürlich Matetee trinken. Ich find ihn nicht so lecker, eigentlich nur bitter, aber mit Kuchen im Mund kann auch ich ihn trinken. Matetee trinkt jeder. Jeder hat immer und überall seine Thermoskanne mit heißem Wasser und Tee dabei.  Auch wenn das mitnehmen von Getränken bei manchen Veranstaltungen nicht gestattet ist, für Matetee gilt das Verbot nicht.

Jezt drei Tage vor den Wahlen finden hier täglich mindestens zwei Demonstrationen statt. Auch immer wieder nett sie anzuschauen, während man am Plaza de Mayo  in der Sonne liegt, Empanadas ißt und Quilmes trinkt.

Plaza de Mayo, Bano de sol

Liliana &ich bano del sol

Die Wochenenden verbringen die argentinischen Familien und Pärchen im Park. Da wird gegessen, gespielt, fahrradfahren gelernt und geknutscht ohne Ende. Nicht nur die Tennager leben ihre Gefühle hier aus, alle Altersklassen sind vom Parkgeknuddel betroffen.

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Sally, Marc , Chris und ich konnten uns dann doch noch zurück halten beim Parkknuddeln.

Ein Sonntagnachmittag in Buenos Aires

Das erste Video im Blog. Möge es funktionieren.

So sieht mein Leben in Buenos Aires also aus. Und ich werde es vermissen, wenn ich mich am Wochenende auf den Weg nach Bariloche mache.

Bariloche, die Schokoladenstadt Argentiniens. Also genau das Richtige für mich, obwohl meine Hosen jetzt schon anfangen zu kneifen. (das liegt hoffentlich an den Hosen und nicht an mir). Egal, chocolatetime ist angesagt für 4 Tage.

Doch bevor es losging mussten wir erst  Abschied feiern.

Wir waren alle noch Steak essen. Doch bis es soweit war, dass das Steak vor mir stand, vergingen geschlagene 2,5 h. Also war es 23:30 als das große Fressen begann.

Abschied 1

Abschied 2

Abschied 3

Ihr fragt euch sicherlich warum so spät?  Das kam so: Wir sind als geschlossene Hostelgruppe mit 9 Leuten um ca. 20:15 Uhr los gezogen und mit einer total überfüllten U-Bahn (diesmal wurde nichts geklaut, da sich keiner mehr bewegen konnte) nach Palermo gefahren. Vor dem Restaurant wa eine ziemliche Schlange. Wartezeit 2h auf einen Tisch. Also kurz im Supermarkt Wein, Qilmes, Cola gekauft und ab auf eine Bank und gewartet. Und das Warten hat sich gelohnt. Es war soooooo lecker.

Abschiedssteak

Am Samstag war dann Abreisestimmung bei mir.

A) war ich total übermüdet, weil es sich mit so einem großen Steak im Bauch nicht gut schläft und

B) war ich schon etwas traurig B.A. zu verlassen.

Aber was solls. Das Leben geht weiter.

Also

Bis denne

Franzi



Was mach ich hier eigentlich?

14 10 2011

Wir schreiben Freitag den 14. Oktober und ich bin langsam am überlegen ob ich meinen Nebenwohnsitz hier anmelden soll.

Weitblick Obelisk

Mittlerweile bin ich drei Wochen in Buenos Aires und gehöre also schon zum Hostelinventar.  Die Frau am Kiosko weiß schon was ich kaufen will ohne was zu sagen, die security beim supermercado grinst schon wenn mein mochilla piept, und der Touristenpolizist an der Ecke grüßt mich.

Weitblick Retiro

Ich kann schon Stadtbesichtigungen auf englisch durchführen und den Touristen die mich nach dem Weg fragen, erklären wohin sie gehen müssen. Allerdings alles mehr auf englisch als auf spanisch. Daran muss ich wohl noch arbeiten.

Weitblick Recoleta

Der Wochenrückblick:

Diese Woche steht ganz unter dem Zeichen des Zahns.

Der Zahn, ja er ist noch da wo er hingehört und gibt immer noch Lebenszeichen von sich. Aber Dank des Weltreiseinforums,weiß ich jetzt genau was gemacht wurde und wie es weitergeht. An dieser Stelle mal einen riesiges muchas gracias an Boris und all die anderen.

Ansonsten vergehen hier die Tage meistens ziemlich gleich.

Der Hostelalltag:

ca. 9:00 Uhr aufstehen und frühstücken. Dabei ein paar Sprachübungen mit Gustavo durchführen, da er nur spanisch spricht und für das Frühstück verantwortlich ist.

anschließend entspanntes Gammeln und Planung des Tages, was sich meistens bis 13:00 uhr hinzieht.

Hostelmorgen Liliana &Natalia

Wenn das Wetter mitspielt, auf in die Stadt. Mal bummeln, mal sightseeing, mal faul am Plaza de Mayo liegen und zum Schluß für´s Abendessen einkaufen.

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Ab 20:00 Uhr im Hostel kochen, abendessen, spanisch- englisch üben, TV auf english mit spanischen Untertiteln schauen und versuchen irgendetwas zu verstehen.

Selbst meine Zimmergenossen sind seit einer Woche die gleichen. Ein Pärchen aus London.

Also was mache ich hier eigentlich?

Ich genieße das Leben und die Menschen um mich herum, lerne täglich neue Leute aus allen Ecken der Welt kennen, fange langsam an in englisch zu denken und vergrößer meinen spanisch Wortschatz. Selbst Natalia, die Hostelbesitzerin meint, dass mein spanisch schon besser geworden ist.

Nun die spannende Frage:

Wann geht es weiter?

Yo no se. Quizas lunes, quizas miercoles o la proxima semana. we will see. Mich treibt ja nichts. Ich habe keine Termine, muss nirgendwo sein und entscheide jeden Tag auf´s Neue was ich mache. Ich kann sagen, dies ist ein tolles Gefühl, so frei von allem. Einfach nur hier im partio zu sitzen und die Sonne ( ja –  heute scheint sie wieder) zu genießen.

Also alles richtig gemacht.

Noch was in eigener Sache: Irgendwie interessiert es mich wer dies hier eigentlich alles liest. Ich hab keine Ahnung.

Also schreibt dochmal was in den Kommentar, fragt etwas, bemerkt etwas,aber weist mich nicht auf Grammatik- oder Rechtschreibfehler hin. Ich freu mich auf eure Kommentare.

Hasta Luego

Franzi



Der Zahn und ich Teil 2

12 10 2011

Wird dies eine neverending story ?

Ich weiß es nicht. Noch ist alles taub. Ich könnte mir problemlos ein paar Piercings in meine linke Gesichtshälfte stechen lassen oder ein paar Ohrlöcher mehr. Wäre im Moment alles kein Problem.

Aber diesmal war er Zahnarztbesuch doch recht angenehm. Die Praxis war schon ziemlich exklusiv, und das Inventar wirkte vertrauenswürdiger. Naja, bei der Hygiene muss man halt Abstriche machen, aber ansonsten war alles okay. Sogar die Bezahlung in Euros ging problemlos, nachdem ich am Praxisrechner den Umrechnungskurs rausgesucht hatte. Marcela (die Zahnärztin, die übrigens so gut englisch spricht wie ich spanisch) kannte sich mit dem PC nicht so gut aus. Dafür gab´s ein Beso (Küsschen) zum Abschied.

Es geht mir also zur Zeit richtig gut, mal schauen wie die Nacht wird. Aber ich bin nun mit sämtlichen Telefonnummern von Marcela ausgestattet die sie hat. Ich kann sie jederzeit anrufen, wenn es Probleme geben sollte.

Den Tag verbrachte ich ziemlich relaxed am Puerto Madero mit Cai einem Mädel aus Singapur, die mir auch gestern zur Seite stand und Jorge, der allerdings nur stumm auf der Bank saß.

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Ja- ich habe Jorge getroffen, den Mann den ich schon immer persönlich mal sprechen wollte um raus zubekommen wie sein Name nun richtig ausgesprochen wird. Und dann ist der Typ stumm und grinst nur doof. Hoffentlich treffe ich noch einen anderen Jorge.

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Der Zahn und ich Teil 1

11 10 2011

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Okay, ich lebe noch. Aber die Frage ist, wie? Schmerzgeplagt mit Ibuprofen abgedröhnt und Antibiose vollgepumpt.

Nee – ganz so schlimm war es nicht, aber sehr interessant. Bei solchen Klinikbesuchen merkt man doch den kleinen aber feinen Unterschied zu Deutschland.

Übertreiben wir in Sachen Strahlenbelastung beim Röntgen – oder haben die hier andere Strahlen? (Der Kasten links neben mir mit den zwei Kreisen ist übrigens das Entwicklungsgerät, halt so wie früher Photos entwickelt wurden). Den Röntgenraum konnte ich leider nicht photografieren.

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Warum benutzen wir Einmalmaterialien – einmal kurz mit gebrauchten Tupfer und Desinfektionsmittel besprühen reicht doch auch, oder?

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Wir werden sehen.

Es war also echt ein Erlebnis im German Hospital.

Ach so, die Diagnose: Wurzelkanalentzündung.

Also alles wie immer, nur diesmal auf argentinisch. Ob ich morgen da noch mit mache, weiß ich noch nicht. Mal schauen wie es morgen aussieht. Morgen früh muss ich nämlich zu einer anderen Zahnärztin in die Praxis. Da geht der Spaß dann weiter.

Gekostet hat mich das heutige Event 50 US-Dollar und in den nächsten Tagen soll ich nochmal mit 150-200 US-Dollar rechnen. Bei einer gewissen Betrachtung aus der Ferne stellen sich mir zwei Fragen:

a) Nehme ich die Antibiose auf Grund der hygienischen Zustände und weil sie  so günstig ist ?

und

b) Ist eine Zahnextraktion nicht doch auf Dauer eine bessere Alternative und preiswerter in dem Moment?

Naja –  morgen bin ich hoffentlich schlauer und weniger schmerzgeplagt.

Eventuell habe ich dann einen Zahn weniger zu putzen, was ja auch gewisse monetäre Anreize hat, ich würde dann weniger Zahnpasta verbrauchen.

Ganz zu Schweigen vom Zeitmanagement; ich könnte morgens und abends 10 Sekunden Zeit einsparen für andere Dinge.

Nur, wie ziehen die hier Zähne, ich möchte es mir echt nicht vorstellen.



Eilmeldung

9 10 2011

Hier mal eine Eilmeldung.

Ich habe erfolgreich eine Senfbeschmutzungsattacke abgewehrt.

Wo: natürlich am Omnibusterminal in B.A.

Wann: bei der Ankunft aus Puerto Iguazu

Wie ist es passiert: Es wurde kalt  an den Beinen und viele Leute wollten helfen (hahaha), aber ich konnte Dank meines genialen spanischen Wortschatzes allen klar machen dass ich keine Hilfe benötige.

Was wurde geklaut: NICHTS

Wie sehen die Klamotten aus: voll Senf (und morgen ist Feiertag und die Lavanderia hat zu)

Wie ging es dann weiter: bin halt dreckig zum Hostel gefahren und ganz glücklich wieder hier zu sein. Ich habe erstmal für eine Woche gebucht und dann geht es weiter.

So das war die Eilmeldung.

Morgen früh gehe ich zum German Hospital wegen meines Zahnproblems.

Das wird ein Spaß.



3. Oktober – da war doch was

4 10 2011

hmm mal überlegen.

Ach ja, in Deutschland ist ein Feiertag, da mein Opa heute 90 wird und für mich ist es der Tag, an dem ich nach mehreren Anläufen ein Busticket für eine knapp 18 stündige Busfahrt nach Puerto Iguazú gekauft habe.

Oh je , ich werde Buenos Aires verlassen und mich in das Dreiländereck Brasilien, Paraguay und Argentinien begeben. Mal schauen was mich dort erwartet. Wasserfälle, tropische Hitze, Natur, … .

Aber alles halb so schlimm, denn das Rückfahrticket ist auch schon gekauft und meine Klamotten lasse ich gleich im Hostel. Für 4 Tage braucht man nicht viel. So ziemlich gar nichts außer Geld. Klamottenwechsel habe ich bislang echt überbewertet. Alle 4 Tage ein neues T-shirt reicht völlig und bei den Socken, naja. Ansonsten egal.

So was war los in den letzten Tagen.

Rio de la Plata 2

Ich bin durch B.A. geschlendert und habe das getan was die Argentiner am Wochenende auch so machen. Also rauß in die Natur. Hinter dem netten Puerto Maderno gibt es nämlich ein Naturschutzgebiet in dem man wunderschön spazieren gehen kann. Direkt am Rio de la Plata.

Rio de la Plata 3

Warum der Fluß als silberne Fluss bezeichnet wird weiß ich allerdings nicht, denn da schwimmt nur braune Brühe rum. Dafür war es wunderbar ruhig, keinerlei Geräusche aus der Stadt –  nur Vögelgezwitscher und Radfahrer.

Rio de la Plata 5

Gestern gings dann mal dem Zug nach Tigre. Okay, es war nicht so einfach den richtigen Zug zu finden, da der Bahnhof Retiro in B.A. in drei unterschiedlichen Gebäuden untergebracht ist, und der freundliche Polizist nur drei Wörter sagte, als ich ihn fragte wie wir den richtigen Bahnsteig finden können. Primero, segundo, Tigre. Ah ja, also erste, zweite, Tigre. Da soll einer sagen, ich versteht kein spanisch. Nur  die Wegbeschreibung war etwas ungenau. Egal, wir haben es gefunden.

Subte fahren

Ich geb`s ja zu, dies ist kein Bild vom Zug, dafür wir (Marion und die Mädels aus Paraguay, die sich uns anschlossen) beim Subte (U-Bahn) fahren

Zufgahren ist eigentlich nichts besonderes. Halt ein Zug, ohne Schick-Schnack z.B. Banos (Toiletten).

Was uns leider nicht so bewußt war, dass die,  die sonst auf der Av. de 9 de Julio im Stau stehen ( die verdammt breite, riesig große Straße) am Sonntag alle in Tigre sind. Kurz gesagt Buenos Aires war leer, kaum Verkehr, dafür in Tigres umso mehr Menschenmassen. Nichts mit ruhiger, relaxter Atmosphäre, stattdessen überall Menschen mit Matetee und Picknick. Das hatten wir uns dann doch etwas anders vorgestellt. Verbuchen wir es unter Lebenserfahrung.

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Tipp für alle: Nicht sonntags nach Tigre fahren, es sei denn, man steht auf Volksfeststimmung und Menschenmassen sowie 25 minütiges Schlange stehen um auf´s Bano (Toilette) zu kommen.

Heute war dann der große Tag des Ticketkaufs. Marion fährt morgen weiter nach Puerto Madryn, aber mich zieht es erstmal in den Norden. Ich werde sie spätestens im Januar in Santiago de Chile wieder treffen. Ansonsten habe ich es geschafft heute unsere Wäsche in der Lavandería (Wäscherei) abzugeben ohne diccionario (Wörterbuch) und habe sie sogar wiederbekommen. Boah – riechen die Socken jetzt wieder gut.

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Und weil der Tag so schön war sind wir noch nen bischen Busgefahren. Warum Liliana ihren Finger im Mund hat weiß sie selber nicht.

So und jetzt noch was in eigener Sache.Falls ich euch mal wieder was sehr spanisch vorkommt kommt nehmt z.B. translate.google.de



Was – schon eine Woche rum?

30 09 2011

Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass ich nun schon eine Woche unterwegs bin. Naja, unterwegs ist übertrieben.

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Ich sitze immer noch in dieser Stadt, die mich fesselt und sich am mich reißt. B.A. – werde ich dich jemals wieder verlassen können, du Stadt mit deinen Wahnsinnsgegensätzen, gigantischem Straßenverkehr, smarten Potenos, und einer Luft die einem das Atmen nimmt?

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So – genug literarisches Gesülze.  Ja,  ich war heute im Cafe Tortoni, dem ältesten Caféhaus Buenos Aires, in dem viele bekannte argentinische Schriftsteller ihre Muse fanden. Ich hab sie auch gesucht, aber nicht gefunden.

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Und was ist sonst noch so passiert?

Gestern ist Marion aus München angekommen und wir haben nur ein wenig sightseeing gemacht. Ich kann mittlerweile sogar die Straßenkarte lesen und finde mich ganz gut zurecht. Okay – ein paar Ausrutscher gibt es ja immer mal, so auch gestern. Und weil sightseeing auf Dauer auch echt öde wird, kamen wir durch Zufall zu einer Demonstration. Davon gibt es hier scheinbar verdammt viele. Nur laufen hier alle in unifarbigen T-shirts auf einer Demo rum und der schwarze Block hat auch gefehlt.  Bei unserer Demo ging es um soziale Aspekte, Arbeit usw. (glaub ich) und es war echt interessant.

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Die Wasserwerfer sehen unseren ganz ähnlich. Davon habe ich allerdings kein Photo gemacht obwohl die Beamten in dem Fahrzeug gerade Siesta abhielten und schliefen. Da muss ein Argentinier schon Prioritäten setzen und Siesta ist halt wichtig.

Heute sind wir dann los la Boca zu erkunden. Hier ein Auszug aus meinem Reiseführer: „La Boca is the poorest and roughest area within central B.A. and tourists are, target of crime. Don´t go alone and stay within the clean-up, tourist part of Caminito and along the quay only as far as the museum.“ Da my english not the best is, sind wir also los. Wir waren ja nicht allein. Also ich hatte Marion und Marion, sie hatte mich. Um zu der Touriecke von la Boca zu kommen muss man durch la Boca.  Frauenpower war angesagt, leider hatten wir unsere Ninjaschwerter zuhause gelassen. Scheinbar sahen wir auch so gefährlich genug aus, sodass sich keiner traute uns um unsere Wertsachen zu erleichtern, wir wurden nur verwundert angeschaut auf unserem Spaziergang dort hin. Vorbei ging es am Stadion von la Boca und durch schon ziemlich unbelebte Straßen bis wir zur Tourigegend kamen. Tolle Häuser, aber alles auf Tourismus ausgelegt.

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Mit Abstand die bislang touristischte Ecke von B.A. in der ich war und sie war nicht meins. Nee, dann doch lieber meine geliebten überfüllten Straßen mit den netten kleinen Cafés in denen die Menschen nur spanisch verstehen und auch mal morgens um 11:00 nach einem Bier ein Nickerchen machen.

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Marion lernt jetzt übrigens auch spanisch. „Schau mal , los schwulos – ich kann auch spanisch“ “ Fahren wir jetzt zu der Mayonnaise (A. de Mayo?)“. An den Feinheiten der Sprache arbeiten wir noch.

Was war sonst noch los?

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Fred- unsere Roommade aus Ireland hat heute für uns gekocht. Ja, ich lebe hier sehr gesund. Es gab Steak, Steak und nochmal Steak. Yo creo, yo soy una steak.

Ach – kurz mal ne Info zum Wetter. Ihh, este manana llovó y ayer noche hube una tormenta. Aber jetzt ist alles wieder schön sonnig bzw. dunkel draußen.

Zusammenfassung des Tages: Alles richtig gemacht.

Zusammenfassung der Woche:

Habe mit mein Zimmer mit folgenden Nationalitäten unterschiedlichen Geschlechts geteilt: England, Australien, Argentinien, USA, Canada, Irland und Deutschland.

Hatte eine Menge Spaß

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Habe kaputte Füße und dolores del dientes

habe gelernt dass spanisch nicht gleich spanisch ist und man sich mit einer Tageszeitung ruhigmal drei Tage auseinander setzen kann um 6 paginas zu lesen.

Woche 1 Rückblick



B.A. ich versteh nur spanisch

27 09 2011

Hola Chicos,

no hablo espanol y no comprendo todos, oder so ähnlich.

Tja meine Sprachschwierigkeiten werden immer besser. Jetzt rede ich totales Kauderwelsch zwischen deutsch,spanisch und englisch, aber wir verstehen uns im Hostel alle prima. Ich lerne spanisch mit der Tageszeitung, welche ich erfolgreich im kiosko ohne Verständigungsschwierigkeiten erstanden habe, Kim lernt spanisch und frischt ihr deutsch auf, wenn wir probieren ihre deberes de casa gemeinsam zu machen ( im indefenido war ich schon immer gut) und Liliana möchte gern mit meinen diccionario deutsch lernen. Alles zusammen ergibt ein nettes durcheinander. Sogar die nette ältere Dame an der Tür versteht mich, wenn sie mir die Tür aufschließen soll.

So aber jetzt der Rückblick.

Was habe ich gemacht. Ehrlich gesagt nicht viel. Ich wollte gestern zum Reserva Ecológia und relaxen. Also habe ich alles für einen entspannten Tag  am Rio de la Plata eingepackt um dann am Eingangstor festzustellen, dass montags Ruhetag ist. Mist – und es war so warm und meine Füße … . Also entspannt am Puerto Madero entlang und zurück ins Hostel.

Puerto Madero

Fragata Sarmiento

Puerto Madero Skyline

Skyline von Puerto Madero

B.A. Av. 9 de Julio tagsüber

Av. de 9 Julio

Das nenn ich mal eine Straße. Ich glaube die hat mindestens 6-8 Fahrbahnen je Richtung (gefühlte 30), aber ich bin die Heldin der Straßenüberquerungen. Erst zweimal habe ich mein Leben netten Argentiniern zu verdanken, sonst hätte mich der Bus oder das Taxi überfahren. Muchas gracias amigos.

B.A. Casa de Gobierno

Da bin ich auf dem Plaza de Mayo doch schon sicherer unterwegs. Hier muss man nur auf die Tauben aufpassen. Im Hintergrund ist das Casa de Gobierno zu sehen.

Und weil im Hostel alles tranquillo war bin ich nochmal los und habe den ersten Tango meines Lebens gesehen. Wie ihr an den Schuhen erkennen könnt, werde ich wohl doch nicht Tango lernen und mir keinen Rock kaufen müssen.

Tango 1

Tango 2

Und nach einem kuzem Zwischenstopp in einer Bar gings dann nach Hause. Viel los ist zur Zeit nicht, statt eines Dorms habe ich eine privatroom mit 4 Betten, da keine Anreisen waren und heute morgen waren wir zu dritt beim frühstücken.

Av.9 de Julio nachts

Hier nochmal die Av.9 de Julio bei Nacht. Da kommt man sich vor wie zuhause. Oben der Mercedesstern und unten im Gebäude Volkswagen.

Obelisco

Das ist der Obelisco der zwischen all den Fahrbahnen steht. Ich hätte auch noch ein Video gezeigt, wenn ich wüßte wie ich das hier reingestellt bekomme. Also, wer  dies hier liest und weiß wie es geht, möge mir bitte eine detailierte Gebrauchsanweisung schicken.

Und wieder neigt sich ein Tag dem Ende entgegen und ich sag: alles richtig gemacht.

P.S. falls mein Zahnarzt meinen Blog liest, ich hab schon wieder dezente Zahnschmerzen, aber meine Spanischkenntnisse reichen bei weiten noch nicht für einen Besuch beim dentista.



B.A. was für eine Stadt

26 09 2011

Was soll ich bloß schreiben?

Erstmal eine Kurzfassung:

Was habe ich gemacht: Ich war auf dem Friedhof bei Eva, habe Fußball geguckt, war auf Flohmärkten bummeln und gelernt, dass es Sinn macht wenn auf Stadtplänen Norden immer oben ist.

So und jetzt mal etwas detailierter:

Gestern also am 24.9.2011 war ich früh wach  u.a.  wegen der Zweitverschiebung von 5 h und außerdem hatte ich ausgeschlafen.

Was macht man dann wenn die anderen noch schlafen?

Hmm, dass wußte ich auch nicht so genau, also erstmal liegen bleiben und abwarten bis 7:00 Uhr. Das ganze Hostel war noch im Tiefschlaf als ich schon auf den Kaffee wartete, den es aber erst ab 9:00 Uhr gab. Das Frühstück entpuppte sich nicht so als Renner, aber der Kaffee hat`s dafür insich.

Und dann ging es wieder auf die Straße. Diesmal waren Andreas und ich in Recoleta. Erst auf dem Friedhof und dann ein bischen bummeln.

Crementerio de la RecoletaDer Friedhof war echt beeindruckend. Schon klasse, wenn jeder da sein eigenes Häuschen (Mausoleum) hat. Bei Eva war eine richtige Schlange und man musste anstehen um es photografieren zu können.

Die Argentinier stehen übrigens überall an, schön in einer Reihe aufgestellt. Da gibt`s dann auch kein Chaos.

Den Nachmittag war ich dann noch alleine los und im  Zentrum. Wow war da was los. Etwa wie sonntags nachmittags bei schönem Wetter in Hannover auf dem Weihnachtsmarkt. Ein einziges Gedränge und Geschiebe. Und der Stadtplan vom Hostel hat Norden irgendwo anders, sodass ich ziemlich planlos war. Aber Dank meiner genialen Spanischkenntisse habe ich wieder nach Hause gefunden. Nee, das war ehrlich gesagt anders. Die Argentinier sind total nett und hilfbereit und erklären mir immer solange den Weg bis ich es verstanden habe. (und das dauert).

Heute gings dann früh raus. Fußball stand auf dem Programm. Das Spiel war eher zäh und für ein Erstligaspiel nicht so der Hit, aber die Atmossphäre war schon ganz witzig mit dem Ganzen drum und dran. Das geht schon los wenn man nicht weiß in welche Richtung der Bus fährt, welcher Bus und wo verflucht ist die Haltestelle. Busse fahren hier viele und jeder hat einen Nummer und jede Nummer seine eigene Haltestelle.

Busfahren macht Spaß

Nach dem echt lauen Spiel welches übrigens 0:1 endete, war ich am Plaza Dorrego, wo sonntags immer Flohmarkt ist und man auch Tango gucken kann. Das war richtig schön. Ich hätte ohne Ende  shoppen können, aber ich habe mich beherrscht und stattdessen einer Gruppe Musiker zugehört.

Plaza Dorrego

Im Supermarkt war ich auch  und weiß jetzt das Dulce y leche scheinbar Nutella sein soll. Warum habe ich bloß im Spanischunterricht nicht besser aufgepaßt. Dann könnte ich mich vielleicht sogar mit der älteren Dame von der Tür unterhalten die im Hostel immer auf-  und zuschließt. Was solls, ich habe ja noch ein bischen Zeit zum Üben, aber frustrierend ist es schon, wenn man kaum was versteht. (scheint bestimmt ein Dialekt zu sein).

Was morgen ansteht weiß ich noch nicht.



Der erste Tag in Buenos Aires

23 09 2011

Mittlerweile bin ich über 40h auf den Beinen. Im Flugzeug war an Schlaf nicht zu denken. Der Sitzplatz war zwar nicht schlecht, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Vielleicht waren es die älteren Herrschaften vor und hinter mir. Vegetarisches Essen hatt echte Vorteile man bekommt immer als erstes und das war auch gut so. Denn als ich mein Frühstück hatte, kam es zu einigen Turbulenzen, sodass der Service bis zur Landung eingestellt wurde. Tja, war zwar nicht einfach zu essen, aber immerhin bin ich satt in B.A. angekommen.

B.A. Was soll ich sagen? Ein große, eine richtig große Stadt mit viel, richtig viel Verkehr, mit vielen mit richtig vielen Menschen – sprich halt ne typische Großstadt. Mein Hostel das Tango&Bandonéon ist klein und sehr familiär. Also alles richtig gemacht. Viel Zeit hatte ich allerdings noch nicht um die ganzen Gegebenheiten zu erkunden, da mich Andreas (schweizer Groundhopper) zum sightseeing abholte. Die Bauten sind schon toll und B.A. begrüßte mich heute auch mit Sonnenschein. Wir sind ein bischen hier hin und dahin geschlendert, saßen am Hafen und es war einfach nur schön.

Für heute abend bin ich zwar zur einer Tangoshow eingeladen worden, aber ich glaube dass wird dann doch zuviel. Schließlich bin ja nicht mehr Mitte 20 wie die meisten hier. Ich geh jetzt noch schnell einkaufen und dann ruft mein Bett.

Das war der erste Tag in B.A. und ich habe keine Minute davon bereut und freue mich auf die nächsten Tage.