Santiago Teil 4 – BBQ, Karaoke und sonst gar nichts

14 01 2012

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Tja, ganz ehrlich ich führe ein Backpackerlodderleben.

Schlafen bis zum späten Vormittag, dann Kaffee trinken um direkt in die siesta überzugehen um abends doch mal das Hostel zu verlassen zum einkaufen, damit für das tägliche BBQ alles da ist.

Anstrengend, kann ich nur sagen.

Und damit die Woche dann doch nicht langweilig wurde, hatte ich Besuch.

Bedbugs –  sprich kleine Wanzen (die einen beißen und einen wunderbaren Juckreiz hinterlassen) gesellten sich am Mittwochabend zu mir ins Bett.

Am Donnerstag hatte ich nur ein paar Stippen und ich dachte noch es wären Mückenstiche, aber freitag morgen sah die Sache dann schon anders aus. ca. 40 juckende Stippen, also Zimmer gewechselt, eine Bettwanze als Beweis an der Rezeption abgegeben und mal Handwäsche extrem durchgeführt.

Eigentlich soll man alles  waschen und in den Trockner schmeißen. Aber das war mir dann doch zuviel Aufwand. Ich habe nur die Klamotten die ich anhatte durchs Wasser gezogen und dann den Rucksack einmal gesichtet und jetzt steht er in der Sonne. Möge es reichen. Ich werde es in den nächsten Wochen ja sehen.

Ansonsten ziehen die Tage ins Land und ich kann gar nocht glauben dass ich schon im Endspurt bin. Und sputen muss ich mich wirklich um noch bis nach Ecuador zu kommen.

Was habe ich eigentlich jeden Tag hier gemacht.

Ich bin z.B. mit  zwei Mädels aus Buenos Aires ein wenig über die Märkte gebummeln und habe mir mal was zum Anziehen gekauft.

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Nun bin ich stolzer Besitzer einer Schnellscheißerhose. Herlich luftig und mit Gummizug. Einfach perfekt für die 36 Grad hier. Abends war dann BBQ Teil 1 angesagt. Ganz ruhig und entspannt.

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Und ansonsten?

Donnerstag BBQ und sonst gar nichts

Oh Freitag war ich  mit Linda aus Holland, Eduardo aus Brasilien und Anna im Museum. Wie haben uns sogar künstlerisch betätigt und einen Druck hergestellt. Also ein richtig aktiver Nachmittag.

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Freitagabend hieß es dann Karaokenacht.

Kommentarlos

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.

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Karaoke gehört eindeutig nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Aber lustig war es allemal.

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Ach, da in der Vergangenheit immer wieder Fragen auftauchen, wie ich hier wohne nun mal ein Photo von meinem Zimmer, indem ich zur Zeit die einzige Quotenfrau bin. Mein Rucksack ist nicht zu sehen, der steht ja in der Sonne.

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So das war´s vom Lodderleben in Santiago, auf geht´s nach Argentinien.

bis denne Franzi



Santiago Teil 3 – spannende Blinddates und Vorweihnachtsstimmung

23 12 2011

Es herrscht ein Geschiebe und Gedränge auf den Straßen.

Nein- es sind nicht die Studentenproteste der vergangenen Monate (die Studenten haben Ferien) sondern die Chilenen bei ihren Weihnachtseinkäufen.

Ihr könnt euch das so vorstellen: Man nehme die Kinder und am Besten noch Oma mit, warte bis die Temperaturen über 40 Grad steigen , packe sämtliche Kreditkarten aller Geschäfte ein und los geht´s nach Santiago Downtown zum Shoppen.

Unbeschreiblich, halt wie bei uns am letzten Samstag vor Weihnachten, nur das es hier wärmer ist.

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Und da meine Laune,wie ja bekannt ist, bei diesen Temperaturen leidet bekam ich  den Tipp mich mit den Couchsurfern Santiagos zu kontakten um  meine Hitzelethargie zu überwinden.

Also war die Woche in Santiago geprägt von spannenden Bekanntschaften.

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Mit Bárbara war ich Kaffee trinken und habe sie zwei Stunden über das Leben in Chile ausgefragt, allerdings nicht auf spanisch. Soweit hätte meine Vokabeln definitiv nicht gereicht um über das Gesundheitssystem, die Altersvorsorge, das Bildungssystem oder Geburtenkontrolle zu sprechen.

Schon die ganze Zeit hatte ich das Gefühl in Chile das hier etwas nicht stimmen kann. Die Preise sind wie in Europa, aber das Einkommen bei weitem nicht. Bárbara konnte mir die Antworten geben. Hier hat jede große Kaufhauskette eine eigene Kreditkarte für die Kunden. Also die großen Supermärkte wie bei uns Lidl oder Aldi, die großen Kaufhäuser und eigentlich fast jedes Geschäft. und die Chilenen kaufen alles auf Kredit. Somit sind viele Familien stark verschuldet was sie allerdings meistens nicht stört. Es zählt mehr ein neues Handy oder tolle Klamotten zu haben als ein ausgeglichenes Konto.

Das Problem in Chile sind die Steuern. Der Staat erhebt auf, ich glaube, alles Steuern und zwar heftig hohe. So zum Beispiel auf Bücher. Bücher sind hier teurer als bei uns und fast nicht zu bezahlen. Und anstatt mit den Steuern das soziale System zu verbessern, spart der Staat das Geld. Deswegen waren in den vergangenen Monaten auch die Studenten auf den Straßen. Sie verlangen eine bessere Bildung und weiniger Studiengebühren. Die sind hier nämlich so hoch, dass viele sich einen Studienabschluss nicht leisten können.

Ich hoffe ich habe das alles richtig wieder gegeben.

Kurz gesagt, die Zeit mit Bárbara verging wie im Flug und wir werden uns bestimmt nochmal treffen. Was total süß war, das sie schon vor unserem Treffen mit ihrer Familie abgesprochen hat, dass ich Weihnachten bei ihnen verbringen kann. Doch daraus wird ja nichts, weil die Osterinseln warten.

Das zweite Blinddate war mit Anna. Sie kommt aus einem Dorf südlich aus Hamburg und lebt seit ein paar Monaten in Santiago. Mit ihr war ich am Mittwochabend bei Couchsurfertreffen. Couchsurfing heißt, dass Menschen Backpackern ihr Sofa zum Übernachten zur Verfügung stellen oder sich mit Reisenden treffen um gemeinsam etwas zu unternehmen.

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Das Treffen war klasse. Wir waren ziemlich viele Leute in einem kleinen Lokal mit angenehmen Preisen weit ab vom Tourismusrummel. Viele Chilenen, aber auch Backpacker oder Menschen die vorübergehend in Santiago leben. Ein einziges Sprachenwischwasch. Zum Kontakte knüpfen ist couchsurfing das Beste was ich machen konnte und schwupp war mein Laune wieder eine bessere. Nur die Reiselust fehlt jetzt noch, da ich jetzt wieder das Gefühl habe, neue Freunde gefunden zu haben, die ich ungern schon  wieder verlassen möchte.

Am Donnerstag ging es zum Beispiel gemeinsam auf dem Obst- und Gemüsemarkt. Pako wollte einkaufen und hat gefragt ob jemand Lust hat mitzukommen. Also waren wir zu siebt unterwegs Ost und Gemüse für die Feiertage zu kaufen.

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Der Markt war riesig und es roch so lecker nach frischem Obst. Hier mal ein paar Photos damit ihr einen Eindruck davon bekommen könnt.

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Aber es gab auch Fleisch zu kaufen

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Aber hauptsächlich waren Obst und Gemüse im Angebot

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Es hat Spaß gemacht und zum Abschluss waren erschöpft dass wir statt zu Fuß zu gehen es vorzogen lieber gedrängt mit sieben Leuten im Auto zu fahren. Da der Verkehr in Santiago gefühlt noch dichter als in B.A. wären wir zu Fuß allerdings schneller gewesen.

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Auf Grund der Hitze war ich leider nicht mehr in der Lage die Einladung zum Kekse backen von anderen Couchsurfern anzunehmen.

Freitag stand dann nochmal Sightseeing auf dem Programm. Jenny, die ich am Ende der Welt kennengelernt habe, weilt auch zur Zeit in Santiago und ich habe ihr ein bisschen die Stadt gezeigt.

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Abend gab es dann mal wieder ein Konzert auf dem Plaza de Armas. Also wurde der Grill angeschmissen und ein lustige Weihnachtsfeier im Hostel durchgeführt. Die Suche nach einem Weihnachtslied was alle Nationen kennen, scheiterte allerdings immer an den Backpackern aus Südkorea. Ansonsten stand Stille Nacht, heilige Nacht ganz oben in den Topten, der bekannten Weihnachtslieder, gefolgt von Jingle Bells.

Hier mal eine Bildervorschau

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Ich sag jetzt besser gar nicht.

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So das war`s wieder mal.

ich wünsch euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2012

Bis denne

Franzi



Santiago Teil 2 – und die Sonne brennt

20 12 2011

Was soll ich bloß berichten?

Ich sitze hier und schwitze. Die Temperatur steigt und mit ihr sinkt irgendwie meine Laune.

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Lustlosigkeit macht sich breit, alles ist so anstrengend und mühselig.

Aber egal, schließlich bin ich in der Hauptstadt Chiles. Also Sandalen an, Sonnencreme auftragen und raus in die Hitze. Und schwupps erstmal die Treppe runtergefallen.

Mist, schein wohl echt nicht meine Woche zu sein.

Was soll´s. Es gibt Schlimmeres als eine schmerzende Schulter und eine blaue Hüfte. Also ab ins Getümmel.

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Gestern war ich z.B mit zwei Studentinnen aus Mexiko und Finnland  unterwegs. Erst ging es in die Bibliothek um eine Ausstellung anzuschauen und dann in die Universidad de Arte. Mal was anderes, und es hat Spaß gemacht, so weit weg vom Touristenrummel.

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Die Uni an sich hat schon was zu bieten, so mit Hinterhöfen und ganz viel Flair.

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Heute war dann Shopping auf dem Programm und das Resultat meiner Weihnachtsgeschenke für Svenja und Koi seht ihr hier.

Aber nichts vorher verraten!

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Ja das sind jetzt nicht die typischen Weihnachtsgeschenke aber sie standen auf der Wunschliste der beiden.

Wie ihr seht, viel passiert bei dem Wetter nicht.

Und noch etwas in eigener Sache:

Ich benötige dringend Reisemotivation, sonst bin ich schneller wieder im kalten Deutschland als ihr denkt.

Also laßt euch bitte was einfallen, damit meine Reiselust zurückkommt.

Bis denne

Franzi



Santiago – ein heißes Pflaster

18 12 2011

Endlich ist sie da – die Sonne. Und mit ihr auch die Hitze.

Meine Regenperoide scheint wirklich vorbei zu sein.

Hier ist keine Wolke zu sehen und Papa Noel schwitzt am Plaza de Armas.

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Santiago ist groß zu groß um es auf ein Photo zu bekommen. Obwohl ich mir alle Mühe gab und bei über 30 Grad sogar den Cerro San Cristóbal erklommen hab, war es mir nicht möglich das Häusermeer auf ein Bild zu bekommen. Häuser soweit das Auge sieht.

Aber seht selbst:

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ohne Worte

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dafür mit Smog

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und jetzt denkt euch dazu noch 36 Grad

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und ihr habt eine Vorstellung davon, wie sehr mein Deo versagt.

Trotz der Temperaturen habe ich am Samstag eine Freetour mitgemacht. Das heißt eine 4 stündige Stadtführung zu Fuß durch die Häuserschluchten.

Es war ganz interessant und es gab ein paar schöne Gebäude zu sehen.

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alt gegenüber von neu.

Santiago hat allerdings auch unter den letzten Erdbeben gelitten. Bei genauer Betrachtung sieht man in vielen Fassaden Risse.

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Berittene Polizei gibt es hier übrigens auch. Wenn mein spanisch besser wäre, hätte ich sie nach ihrem Deo gefragt.

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Gestern abend gab es sogar ein Gratiskonzert direkt vor unserer Dachterasse des hostel Plaza de Armas.

Hier mal ein Blick auf den Platz

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und so sieht das Ganze dann abends mit Beleuchtung aus

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Schön oder? Man kann hier stundenlang draußen sitzen und Leute gucken. Also genau das Richtige für mich.

Und hier der Beweis dass es wirklich heiß ist. Aufgenommen am Vormittag.

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Das war´s für´s erste. Viel werde ich in den kommenden Tagen nicht zu berichten habe, da es  zu warm ist um viel zu unternehmen.

Also

bis denne

Franzi



Isla Negra – eine Oase des Nichtstuns

17 12 2011

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Drei Tage Isla de Negra liegen hinter mir.

Mittlerweile sitze ich auf der Dachterasse des Hostels Plaza de Armas in Santiago und schaue auf das bunte Menschentreiben.

Doch erstmal zu den letztenTagen

Isla Negra ist ein kleiner Ort zwischen Valparaiso und Santiago und hat eigentlich kaum etwas zu bieten es sei denn man wohnt im La Locura del Poeta.

Ich habe ja schon einige Hostels hinter mir, aber dieses Hostel ist etwas ganz Besonderes.

Es ist eine Familie, es gibt kein WiFi und keinen Fernseher. Ebenso sucht man vergeblich einen Tisch zum Essen im Wohnzimmer. Alles spielt sich auf dem Fußboden ab. Und die Familie spricht kaum englisch, sodass ich echt mal richtig gefordert wurde spanisch zu sprechen und es wurde besser.

Doch alles der Reihe nach.

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Isla Negra hat als Highlight das Haus des chilenischen Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda. Es setzte sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien ein und erhielt 1971 den Nobelpreis für Literatur.

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Ansonsten gibt es in Isla Negra einen wilden Pazifik zu bestaunen.

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Jetzt aber zu dem Hostel.

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Sandra lebt dort mit ihren zwei Töchtern und nimmt einen sofort in ihr Herz auf, sobald man die Schuhe ausgezogen hat.

Das Haus steht allen offen, sodass sich abends immer einige Freunde einfinden, quatschen, handarbeiten, kochen. In diesem Hostel ist alles so tranquillo, einfach wunderbar.

Falls meine momentane Reisemüdigkeit weiter anhält, dies wäre ein Ort um ein paar Wochen dort zu verbringen und spanisch ohne Schule zu lernen.

Hier mal ein paar Bilder, damit ihr eine Vorstellung habt:

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Handarbeiten für jedermann. Hier könnt ihr sehen wie die Armbänder hergestellt werden, die man überall auf den Märkten in Südamerika kaufen kann.

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Oder man strickt mal schnell eine Wollmütze, der nächste Winter kommt bestimmt.

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Einen Ofen haben wir auch gebaut. Aus Pappkarton mit einem Spiegel und einer Scheibe Glas. Leider war dann aber die Sonne verschwunden um auszuprobieren ob er funktioniert.

Und wenn ich wieder mal ohne Geldbörse dastehe, jetzt weiß ich wie ich mir aus einem Tetrapack eine basteln kann.P1030238

Wie ihr also seht, mein handarbeitliches Geschick wurde sehr gefordert. Aber Isla Negra hat noch etwas zu bieten.

Da wären zu einem der Pirat. Ein Mann der sein Haus wie ein Schiff gebaut hat.

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Man kann es besichtigen und wie Kinder darin herumklettern und Pirat spielen. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen.

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Oder ein spiritueller Ort, auf dem sich früher ein Mapuchefriedhof befand. Überhaupt, alle Menschen die ich in Isla Negra kennengelernt habe, waren sehr darauf bedacht mir ihre Geschichte oder die der Mapuche näher zu bringen.

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Am Freitag besuchten wir dann noch einen Freund von Sandra. Er ist Bildhauer und Sammler.

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und lebt etwas einfacher, um es mal so auszudrücken.

Vielleicht sollte ich das auch nochmal ausprobieren, etwas aus Holz  zu schnitzen, aber ich glaube ich halte mich an das Sprichwort :“Schuster bleibt deinen Leisten.“

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Mittlerweile schwitze ich übringens bei 34 Grad in Santiago so vor mich hin. Zum Glück habe ich meine selbstgefertigte Mütze in Isla Negra gelassen.

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Bis denne

Franzi



Valparaiso – mehr als nur bunte Häuser

13 12 2011

Mittlerweile bin ich nach einem kurzen Stop in Santiago in Valparaiso angekommen. Diese Stadt ist die viertgrößte Stadt Chiles und ist berühmt für seine bunten Häuser und seine 16 Schrägaufzüge, die einen auf einen der 42 besiedelten Hügel bringen.

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Die Aufzüge sind schon sehr betagt und verrichten seit über 100 Jahren ihren Dienst.

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und so sieht es dann von oben aus:

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Aber es ist wirklich ein Segen dass es sie gibt, denn die Steigungen und all die Treppen haben mir am ersten Tag hier schon ein kräftigen Muskelkater beschert.

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Man sieht  es auf dem Bild nicht richtig, aber ziemlich weit unten bin ich auf dem Weg nach oben um dann festzustellen, dass es sich um eine Sackgasse handelt.

Die Stufen waren dafür ganz schön anzusehen.

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Es ist wirklich irre, was sich die Menschen hier haben einfallen lassen um den Ort mit Farbe zu versehen.

Hier mal ein paar Eindrücke für euch:

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Es handelt sich bei den Photos alles um Graffities

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Toll oder?

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Ich könnte euch noch hunderte von diesen Bildern zeigen, aber ich glaube auf Dauer wäre es dann doch langweilig für euch.

Deswegen  mal so ein kleiner Ablauf was alles so los war.

Die Fahrt nach Santiago verlief recht reibungslos.

Unser Bus hat zwar einmal ein bisschen gebrannt ,aber der Busfahrer war sich sicher , das alles okay ist und ist weiter gefahren. Da war ich natürlich erstmal hellwach, obwohl ich eigentlich total müde war. Den Anschlußbus in Temuco haben wir ohne Probleme erreicht und es war warm im Bus, so warm. Ich saß an der Sonnenseite aber die Sonnenseite ist nicht immer die Beste, das habe ich jetzt gelernt. Ziemlich verschwitzt und ein wenig riechend war ich richtig froh dass Silke und ich uns für eine Taxifahrt zum Hostel Rios Amazonas entschieden.

Samstag ging´s dann los. Schuhe kaufen. Ja, ihr lest richtig. Ich bin halt eine Frau und Frauen kaufen nunmal gern Schuhe. Also ab in die Metro und in den Bus, raus zu dem Outdoortempel und endlich ein paar Sandalen erstanden. Ein herliches Gefühl Luft an den Füßen zu haben.

Viel Zeit blieb mir aber nicht dieses Gefühl zu genießen denn weiter ging es für mich nach Valparaiso. Und hier bin ich nun.

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Wie gesagt die Stadt der bunten Häuser

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Es ist klasse durch die Gassen zu laufen und man spart sich die Fitnessstunden bei dem Treppauf und Treppabgelaufe. Dafür sieht man aber auch tolle Sachen wie z.B.

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Fahrräder die draußen hängen oder

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Aber die Stadt hat noch mehr zu bieten. Unten im Zentrum haben ein paar alte Bauten  sämtliche Erdbeben der vergangenen Jahrhunderte überlebt. Wie zum Beispiel am Plaza Sotomayor das Prachtstück hier:

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oder dieses Gebäude

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Aber Valparaiso hat noch mehr zu bieten.

Heute war ich spazieren und siehe da, hinter all den Schiffen und ein wenig außerhalb des Zentrums befindet sich direkt am Hafen eine kleine Seelöwenkolonie.

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Superklasse kann ich euch sagen. Unten die Seelöwen und oben eine Menge Pelikane. Ich hätte Stunden dort sitzen können

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Und eine Etage tiefer schmusen die großen Tieren

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Zurück ging es dann mit dem Trollibus.

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Ach übringes ,ich bin nicht alleine in Valparaiso. Hier bin ich gemeinsam mit Els aus Belgien unterwegs, was richtig viel Spaß macht.

Das Hostel indem wir wohnen ist unser Privathostel und scheint meiner Schwester zu gehören.

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Wir sind die einzigen Gäste und das Beste ist, es ist günstig 8000 Pesos und hat eine Dachterasse von der man aus über die Bucht schauen kann.

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Und so vergingen hier die letzten Abende draußen bei einem kühlen Getränk und der Vollmond beleuchtete die Stadt.

Morgen geht´s wieder weiter. Ein bisschen relaxen in Isla Negra bevor ich zum Weihnachtsshoppen nach Santiago aufbreche.

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Franzi



Mehuín–ein verschlafenes Fischerdorf

8 12 2011

Nikolaus in Chile. Ja, er war da, um mir etwas in meine Schuhe zu legen (obwohl sie nicht geputzt waren).

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Aber lange lagen die guten Gaben nicht darin, schließlich ging um 7:00 Uhr der Bus nach Temuco. Dort waren Silke und ich mit Loly verabredet die uns mit dem Pickup nach Mehuín brachte.

Die Fahrt hierher war ein Erlebnis.

Von Temuco aus ging es ab von der Hauptstraße durch Ortschaften wie Teodore Schmidt. Vorbei an Huasos (ihr wisst schon den chilenischen Gauchos)  Schwarzhalsschwänen und es musste auch mal abgebremst werden um ein Schwein über die Straße zu lassen bis wir dann an der Pazifikküste waren.

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Da war er nun , zum Greifen nahe, der Pazifik. Doch meine Füße mussten warten. Erst ging es zum Hafen um den Fischern bei der Arbeit über die Schulter zu gucken.

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Der Ort ist klein und übersichtlich. Ein kleiner Hafen bildet das Zentrum, und wenn die kleinen Fischerboote anlegen wird die Waage an den Steg getragen und der Fang gewogen.

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Glücklich sind die Fischer zur Zeit nicht, da das Meer zu rau ist und sie nicht weit raus fahren können.

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Der Pelikan bekommt immer die Reste vom Fang, da die Fischer die Fische direkt auf dem Booten ausnehmen. Alles was nicht verwertbar ist wird über Bord geworfen –  den Pelikan freut`s.

Am Nachmittag war der große Moment dann da.

Meine Füße im Pazifik.

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Das Wasser war kalt, sehr kalt, was wohl an der Humboldtströmung liegt. Aber der Strand vor unserer Unterkunft Llancahue ist toll. Ein langer Sandstrand mit tosenden Wellen.

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Gestern ging es dann nach Queule, einem noch kleineren Fischerdorf 6 km von Mehuín entfernt. Und da die Busse dort nur zweimal am Tag hinfahren hieß es Daumen raus und trampen, was hier so ziemlich jeder macht um nach Queule zu kommen.

Auch hier das gleiche Bild- alle Boote im Hafen

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Also ging es per Daumen wieder zurück nach Mehuín zum Hafen. Hier vertrieben sich die Fischer die Zeit anders.

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Nett ist das Schild dass es vom Hafen aus Abfahrtszeiten nach Misissippi gibt.

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Misissippi ist ein kleiner Ort gegenüber des Flusses der hier ins Meer mündet. Wenn man allerdings keine Lust hat auf das Motorboot zu warten, dann kann man auch mit dem Wassertaxi rübergerudet werden.

In Mehuín scheinen alle Menschen mehr oder weniger vom Fischfang zu leben. Wenn das Meer zu rau ist wird eben geangelt oder auf besseres Wetter gewartet.

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Ich kann mich nicht beschweren. Die zwei Tage die ich hier war schien die Sonne und es regnete kein einziges Mal.

Die Frage die sich nun stellt: “Habe ich den Regen und die Kälte nun hinter mir gelassen? Kommen jetzt nur noch Sonnentage und Flipflopwetter?” Ich will den Tag ja nicht vor dem Abend loben, aber es kommt mir so vor.

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Hier nochmal ein paar Bilder vom Dorfleben in Mehuín. Ein netter Ort, genau das Richtige um sich zu erholen und Kraft zu tanken für Santiago.

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Da werde ich bestimmt keine Ochsenkarren sehen und einen Dorfladen indem es Alles , aber auch alles gibt wohl auch nicht.

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So, das war mein Abstecher in das Dorfleben Chiles. Morgen geht es dann weiter Richtung Santiago.

Bis denne

Franzi



Pucon – meine erste und bestimmt auch letzte Vulkanbesteigung – vorerst

6 12 2011

Ich bin platt, am Ende meiner Kräfte, völlig ausgepowert sitze ich hier.

Dies war der Vulkan meines Begehrens

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Das Objekt meiner Begierde, der aktive Vulkan Villarica, der stolze 2840 m misst.

Versteht ihr jetzt warum ich so kaputt bin?

Den ersten kleinen Teil ging es noch mit einem Sessellift hoch. Das wurde für mich allerdings auch schon zu einer Herausforderung, da es keinerlei Sicherheitsbügel gab. Die Beine baumelten frei in der Luft und ich hielt sie an. Ich bin halt ein Angsthase, was Höhen angeht.

Die lezten 1000m hieß es dann mit Eispickel nur durch den Schnee, immer schön im Zickzack, damit man nicht abstürzt, da es doch schon ziemlich steil bergab ging. Also alle im Gänsemarsch hintereinander her.

Schnell trennte sich die Spreu von dem Weizen. Okay, ich war nicht in der Spitzengruppe, aber auch nach 3 1/2h oben am Krater.

Wow, ich hab´s geschafft, obwohl, ganz ehrlich, die letzten 20 Minuten habe ich geschimpft wie ein Rohrspatz : “ Was mache ich hier eigentlich?, so eine Schei… , ich kann nicht mehr und will nicht mehr, und wenn ich oben bin, bewege ich mich keinen cm mehr, usw, usw“ Aber nicht nur mir ging es so. Fluchen ist international, da braucht man keine Vokabeln für.

So und nun die Photos, auf die ihr bestimmt alle ganz gespannt seid.

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Leider habe ich vergessen wie der Vulkan da hinten im Bild heißt, ist mir aber auch egal.

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Und immer bergauf und zwar wie wenn man die ganze Zeit Treppenstufen unterschiedlicher Höhe hochsteigt. Das macht bestimmt einen knackigen Hintern und dämpft die Cellulite.

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Und dann erklimmt man schon eine gefühlte Ewigkeit den Vulkan und der  rauchende Krater ist immer noch soweit weg.

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Und langsam zog es sich zu. Nein – keine Wolken. Die Asche aus Bariloche stattete Pucon mal einen Besuch ab.

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Und kurz vor dem Ziel, war keine Rede mehr vom Aufgeben. Jezt wollte ich es wissen.

Schafft es eine 40zig jährige Raucherin die vor drei Jahren noch nicht einmal bis zum Sessellift gekommen wäre, bis zum Krater?

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Ja – Ich habe es geschafft. Ein tolles Gefühl!

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Es hat ganz schön geraucht aus dem Krater und der Schwefelgeruch war nicht ohne.. Dafür war die Aussicht echt unbeschreiblich.

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Und so ausgerüstet ging es dann auf dem Hintern wieder abwärts. Ich möchte im Moment noch nicht wissen wie der morgen aussehen wird. Es war nämlich ganz schön hart auf dem Schnee und das Ganze glich einer Bobbahn und ich bin ordentlich an den Rand geknallt. Vielleicht gibt´s ja dann morgen Photos von meinem blauen durchtrainierten Hinterteil. 🙂

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Alles in allem war es ein unvergessliches Erlebnis und wieder ist ein Traum in Erfüllung gegangen.

Ich bin happy!!!

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Bis denne

Franzi



Pucon – ein Wellnesswochenende

6 12 2011

Mittlerweile bin ich in Pucon angekommen und habe Heimatbesuch.

Silke aus meinem Spanischkurs ist auch hier und das Zweitbeste ist: wir sind in einem Hostel (ecolé) und ich habe ein Bett in einem Doppelzimmer mit eigenem Bad. Wie klasse ist das denn?  Ihr könnt euch das bestimmt nur schwer vorstellen, wie es ist nach 10 Wochen wieder ein eigenes Badezimmer zu haben. Ich kann euch sagen, es ist toll. Okay – mit dem heißen Wasser unter der Dusche gibt es kleine Probleme, aber ansonsten einfach toll.

Am Samstag haben wir ein entspannten Tag in der Stadt verbracht und was ist passiert?

Na – ihr kommt bestimmt drauf.

Es hat geregnet wie aus Kübeln. Gar nicht schön, aber wir saßen zum Glück drin.

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Und weil an einem Regentag ja nichts Schöneres gibt als ein heißen Bad sind wir abends zu den Thermalquellen Los Pozones gefahren. Herrlich, so im warmen Wasser zu dümpeln.  Die Becken sind super, aus Naturstein und das Wasser 35- 40 Grad heiß. Man dampft ordentlich wenn man aus dem Wasser kommt. Es war richtig schön. Leider kann ich euch kein Photo davon zeigen, da es dort besser ist alle Wertsachen zu Hause zu lassen.

Am 2. Advent ging es dann an den Lago Carburga. Die Sonne schien, richtiges Sonntagswetter. So ein  Relaxgammeltag am Strand.

Es gab auch keine Touristen dort, was man von Pucon so gar nicht behaupten kann.

Hier tummeln sich die Einheimischen, sitzen am Strand, lassen die Kinder baden, spielen Fußball, halt das normale Leben.

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So habe nun auch einmal einen Einblick in das normale Leben gehabt, was mir auf dem Gringopfad doch schon fehlt.

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Die Kleine war total zufrieden mit den Sand und dem wirklich sehr kaltem Wasser. Mutti war ganz gelassen, das  nennt man Abhärtung. Ich fands toll.

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Und dieser junge Mann hat aufgepaßt, dass keiner zu weit rauß schwimmt.

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Seine Freundin fand das alles nicht so spannend und hat lieber einen Spielfilm auf dem Laptop geguckt.

Ach ein herrlich entspanntes Wochenende.

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Bis denne

Franzi



Chiloe – Die Sonne scheint

1 12 2011

“ Auf Chiloe fallen übers Jahr verteilt 2200 -3000 mm Niederschlag … . Mit Regen sollte der Besucher der Insel immer rechnen.“

Und was passiert wenn ich komme?

Die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel.

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Chiloe – das heißt grüne Wiesen auf denen Kühe und Schafe grasen, hügelige Landschaften und alles ein bisschen langsamer.

Ein chilotisches Sprichwort besagt: „Wer sich beeilt, verliert Zeit.“

Bekannt ist die Insel u.a. für ihre zahlreichen Kirchen. Die erste entdeckt man schon von der Fähre aus.

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Mein Ziel war Castro die älteste Stadt der Insel und Provinzhauptstadt. Untergekommen bin ich hier im Torre de Babel. Ein beschauliches kleines Hostel, ohne viel Schnick Schnack, leider auch ohne Garten, aber nett.

Die Kathedrale aus Holz ist beeindruckend. Spannend fand ich, dass sie von außen mit Blech verkleidet ist, auf welchem mittlerweile die verschiedensten Farbschichten der vergangenen Jahrzehnte zu sehen sind.

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Und innen drin, alles Holz.

Da frage ich mich,  wie haben die das gemacht?

In meinem Reiseführer steht bloß, dass die Kathedrale als Betonbau geplant war, aber das Alerceholz billiger war.P1020779 - Kopie - Kopie

Auf alle Fälle sehenswert und empfehlenswert.

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Ansonsten ist der Ort auch noch für seine Palafitos bekannt. Dies sind Stelzenhäuser, bzw. Pfahlbauten.

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Sie sehen zur Straßenseite aus wie normale Häuser, sind jedoch auf Stelzen, damit der Fischer bei Flut mit den Booten direkt unter das Haus fahren kann.

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Castro ist ein beschaulicher Ort, fast frei vom Tourismus, (eine Ansichtskarte zu kaufen, entpuppt sich als Tagesaufgabe – deswegen habe ich nach einem halben Tag auch aufgegeben), mit vielen kleinen Geschäften, dem typischen Plaza de Arma und einem kleinen Hafen.

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Der Nationalpark Chiloes ist nicht weit entfernt, also ging es gestern dort hin.

Ziel war eigentlich die Füße im Pazifik zu baden, aber dazu später mehr.

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Flora und Fauna wachsen bei diesem Klima prächtig und über unseren Köpfen flogen grüne Papageien hin und her. Meine Vermutung war ja, die hat jemand ausgesetzt, aber meine Parkbegleitung war anderer Ansicht.

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Dieses grüne Gestrüpp ist eine Art Rhabarber und wächst riesengroß, teilweise  über 1,73cm im Park.  Die Stengel werden in den Orten auf den Märkten verkauft und werden dann geschält und roh gegessen. Ich habe es noch nicht probiert, falls jemand fragt. Da habe ich doch zuviel Respekt vor irgendwelchen Diarrhöen.

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Und da war er – der Pazifik. zu diesem Zeitpunkt war uns allerdings noch nicht klar, das unser Ziel, Füße baden,unerreichbar ist.

Wow, was für eine Brandung

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Es war so schön, da wollten wir hin. Also kurz ein Schmunzel bei der Tsunamiwarnung,

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und weiter gings direkt Richtung Pazifik. Und dann?

Direkt hinter den Dünen tat sich ein rostfarbener Bach auf. Breite teilweise bis zu 4m und so tief dass man nicht auf den Grund schauen konnte.

Wie doof war das denn?

Eine natürliche unüberwindbare Barriere. Frohen Mutes sind wir  eine Stunde in eine Richtung gelaufen, in der Hoffnung eine Brücke zu finden. Wir fanden sie auch, aber 100m vor der Brücke wurde uns der Weg durch ein morastiges Moor abgeschnitten, durch das auch kein Durchkommen war, es sei denn wir hätten Anglerhosen angehabt.

Shit happens und den ganzen Weg durch die Dünen wieder zurück.P1020829

Schön war es trotzdem im Nationalpark.

Ein Tipp für alle, die dort ihre Füsse im Pazifik baden wollen. Steigt , wenn ihr mit dem Bus kommt nicht am Nationalpark aus, sondern fahrt bis zur Holzbrücke weiter, dann stehen eure Chancen quasi beim100% euer Ziel zu erreichen.

Bid denne

Franzi