Bariloche – alles Asche hier?

27 10 2011

So, mein letzter Tag in Bariloche ist angebrochen und ich bin ehrlich gesagt froh hier weg zukommen.

Man kann zwar viel machen, wandern, rafting, biken usw. aber so richtig Spaß macht das nicht. Immer hat man Asche auf der Brille oder in den Augen und man hat  das Gefühl  Sand zwischen den Zähnen zu haben.

Ich frage mich die ganze Zeit, wie wunderschön muss es vor dem Vulkanausbruch im Juni gewesen sein.

Jetzt ist fast alles in ein depressives Grau gehaucht, zwischendurch mal ein sattes frühlingsgrün, aber das muss man schon suchen.

P1010771-1

So sieht es aus, wenn die Aschewolke die Landschaft gefangen nimmt:

P1010767-1

Gestern war die Aschewolke wieder da und man konnte nicht wirklich weit gucken. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen ein bischen zu wandern und dann Boot zu fahren. Gewandert bin ich, aber das Bootfahren konnte ich mir echt schenken, man sah noch nicht mal 200m weit, wie wenn bei uns Nebel ist.

P1010772-1

Auf meiner Wanderung habe ich dann auch die LKWs gesehen die das Aschesandgemisch aus der Stadt am Waldrand abwerfen. Das waren vielleicht Berge.

Ansonsten war die Wanderung okay.

P1010774

Ein bischen gespentisch so ganz in grau, auch mein Ziel der Strand Villa Tacul erwies sich als Ort der Stille.

P1010776

P1010778

Den Aufstieg auf den Cerro Llao Llao habe ich ausfallen lassen, auf Grund der Sichtverhältnisse.

Eigentlich ist es echt schade, draußen scheint gerade die Sonne, aber draußen sitzen ist, wie mit Staub und Asche gepudert zu werden. Man könnte mich auch Aschenbrödel nennen.

Heute abends geht an die Atlantikküste nach Puerto Madryn. Wie lange ich dort bleiben werde weiß ich noch nicht. Scheinbar ist das Wetter dort deutlich schlechter als erwartet. Sturm und kalt, sodass keine Boote fahren. Also werde ich dort auf besseres Wetter warten, um mir dann einen weiteren Traum zu erfüllen. Waale gucken.

Hier  ein paar  Bilder von der Fahrt von Bariloche nach Puerto Madryn. Die 13 h Busfahrt waren fast schon zu kurz um sie zu genießen.

Bariloche way back1

Raus aus der Aschewolke, hinein in die Berge

bariloche way back9

So schön kann es dort also sein

bariloche way back8

Bariloche way back5

Sogar die Sonne zeigte  sich

Bariloche way back4

und die Berge wurden größer und größer und der Busfahrer gab alles, um die 30 minütige Verspätung aufzuholen. Kurze Übelkeit überkam mich und ich schnallte mich an. Manchmal ist Sitz Nr. 3 (oben rechts 1. Reihe)  halt doch nicht so toll, wenn man den Gegenverkehr direkt auf  sich zurasen sieht.

bariloche way back 7

Bariloche way back 2

Und dann brach die Nacht herein, also den Vorhang zugezogen, Liegeposition eingenommen und ein wenig zu den 3 darauf  folgenden Filmen geschlummert. Diesmal war der Bus auf angenehme 20 Grad temperiert.

bariloche way back 11

Und nach 12 Stunden war alles wieder flach und platt.

Bis denne

Franzi



Bariloche – oder Schweiz, wer weiß das schon

25 10 2011

P1010754

Argentinien oder Schweiz?

Jetzt mal ganz ehrlich; ich war zwar noch nie in der Schweiz, aber so ähnlich stelle ich sie mir vor.

P1010752

P1010763

Der Bernhardiner mit dem Schnapsfässchen

P1010761

Spätzle,

P1010762

Käsefondue. Hier findet man alles. Und warme Klamotten, und die habe ich heute gekauft. Man kann mich jetzt auch Franzi Fussel nennen. Der Kapuzenpullover ist zwar schön warm ,aber er fusselt. Meine Fleecejacke wechselte spontan die Farbe, von schwarz zu grau. Aber egal, gefrohren habe heute nicht, beim meinem Shoppingtrip durch die Stadt mit Sarah und Bénèdikte aus Belgien.

P1010759

Das Wetter war heute aber auch ein Traum. Sonne satt, kaum Wind und ca. 16 Grad. So kann auch ich es hier aushalten.

Bariloche See und ich 1

Morgen werde ich, wenn das Wetter mitspielt wieder ein bischen gewandert.

Noch etwas in eigener Sache:

Oma, Mutti und alle anderen Familienmitglieder seid  nicht traurig wenn ich nicht jeden Tag schreibe. Mir geht es dann trotzdem gut. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.



Bariloche – der Berg ruft

24 10 2011

Ja – ich habe es geschafft Buenos Aires den Rücken zu zuwenden und die Stadt die mich in ihren Fängen hielt,  verlassen.

Die Busfahrt von 20h ging wieder schneller rum, als man sich denken kann. Diesmal war auch die Klimaanlage so eingestellt, dass ich in Bariloche nicht gefroren habe, da ich dies schon im Bus getan habe. Es ging durch die Pampa. Als mich das Schild „Province La Pampa“ begrüßte waren es nach 7,5h Busfahrt noch 1037km bis Bariloche.

P1010709

Straßen pampa

Bariloche – was soll ich sagen. Hier ist es kalt – verdammt kalt für mich. Von 27 Grad in B.A. auf 16 Grad und kalter Wind (ne steife Brise) ist nichts für mich. Bis zur heutigen Wanderung habe ich konsequent dauergebibbert. Doch zur Wanderung später.

Straßenleben Bariloche

Bariloche liegt am Lago Nahuel Huapi und scheint sowas wie die Schweiz Argentiniens zu sein. Hier gibt es Winterklamotten in Hülle und Fülle und mein erster Weg war auch gleich in einen Shop Handschuhe kaufen, bevor mir die Finger abfrieren. Ja – Handschuhe gehörten bis heute nicht zu meinem Rucksackinventar.  Außerdem ist an jeder Straßenecke ein Schokoladenladen. Da heute in zwei Monaten Weihnachten ist, habe ich erstmal den Schokoladenladen Rapa Nui besichtigt, weil dort werde ich Weihnachten ja sein. Wenn dass kein Gotteswink ist. (Rapa Nui und Schokolade in einem – dann weiß ich auch nicht).

P1010748

Heute habe ich mich dann aufgemacht und bin gewandert.

Okay- es war eine kurze Wanderung die es aber in sich hatte. Ich bin vorher noch nie auf Aschesandgemisch gelaufen und weiß nun das Wortspiel „Asche auf mein Haupt“ ganz anders zu deuten. Die Asche macht den Bewohnern hier das Leben schwer. Zuerst war ich doch ziemlich irritiert, dass soviele Menschen mit Mundschutz rumlaufen, doch nach einem Tag hier, bin ich auch am überlegen, ob ich meiner Raucherlunge die Asche noch zusätzlich zumuten kann.

Ich bin auf den Cerro Campanario, den vor einigen Monaten schon ein Dillenburger bestieg. Nun werde ich sicherlich die erste Wettbergerin sein, die diese Strapatzen auf sich genommen hat. Immer hoch, steil bergan. Aber ich war nicht allein. Im Tal war ein Hund, der wohl der Meinung war mir den Weg zeigen zu müssen.

Guide

Hund und ich haben echt um die Wette gehechelt und zwischendurch habe ich mir echt die Frage gestellt „Was mache ich hier eigentlich? -Ich wollte wandern und nicht auf Aschesandgemisch rutschen“ Das war etwa so, wie auf Sand einen Berg hochzugehen und gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten.

Aber oben angekommen wurden Hund und ich mit einer genialen Aussicht belohnt. (ich hatte leider kein Steak für Hund dabei).

Gipfelkreuz Cerro Campanario

Am Ziel 2

Wow mehr kann ich nicht sagen.

P1010720

Die Bilder sprechen für sich.

P1010730

Da blieb mir dann gleich nochmal die Spucke weg.

P1010725

So schön, auch wenn es etwas diesig war.

P1010720

Da ich dann doch Angst hatte, dass Hund vielleicht doch nicht so lieb ist, wenn er merkt dass ich kein Steak dabei habe, zog ich es vor dann mit dem Sessellift wieder runterzufahren.  Das war auch ganz nett, Der blöde Lift hat allerdings alle paar Meter angehalten und jedesmal dachte ich „Oh nein, jetzt ist siesta und mich lassen sie hier sitzen für die nächsten 2 -3h.“ Dem war zum Glück nicht so.

Mal schauen was ich morgen mache. Ich guck mal was meine Muskeln sagen.

Vielleicht einfach mal gammeln und als Schokoladentesterin mich durch die Läden futtern.

 

Bis denne

Franzi