Sapa – Reisfelder und Happywater

12 11 2013

okay, da ich gerade in Halong Zeit habe hier mal auf die Schnelle ein kleiner Zwischenbericht.

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Am Samstag ging es mit dem Nachtzug nach Lao Cai welches die Grenzstadt zu China ist. Der Nachtzug war – naja, wie soll ich es beschreiben? Ich hatte eine Koje oben und es schaukelte schlimmer als auf einem Schiff, mal vor und zurück, mal nach rechts und links und mal nach oben und unten. Kritisch für meinen Magen, aber zum Glück hatte ich ja Reisetabletten. (Es lebe die Pharmaindustrie!!!)Die Klimaanlage war so eingestellt dass in meiner Koje scheinbar die Eisfachware kalt bleiben soll, kurz gesagt mir war saukalt. Total übermüdet kamen wir dann am Sonntag morgen mit 2h Verspätung in Lao Cai an und unser Guide ging erst mal mit uns Frühstücken bevor es mit dem Bus weiter nach nach Sapa ging.

 

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Sapa war noch vor 20 Jahren ein kleines Bergdorf. Jetzt ist es eine mit touristenübervölkerte kleine Stadt in der ein Tourishop neben dem nächsten steht und dazwischen probieren die einheimischen Minderheiten ihre Waren zu verkaufen. Viel Zeit das alles auf uns wirken zulassen hatte ich allerdings nicht. Zum einen lag das daran, dass ich ziemlich fertig war, zum anderen an einer dezenten Kreislaufschwäche verbunden mit Übelkeit und außerdem hieß es nur schnell Zähneputzen und ab in die Wanderschuhe, frei nach dem Motto “der Berg ruft”.

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Ich hatte wirklich überlegt ob ich überhaupt mitlaufen soll, aber gebucht ist gebucht. Also schleppte ich mich mit den anderen erst die Straße entlang bevor wir dann auf kleine Wanderwege abbogen, oder waren es ausgetrocknete Wasserläufe , ich weiß es nicht.

 

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Und es war steil, verdammt steil, mal bergauf und mal bergab. Dafür wurde man aber auch mit einer traumhaft schönen Bergkulisse belohnt. Ein Photomotiv jagte das nächste.

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Mir war das alles relativ egal, ich schwitzte, mein Rücken tat weh und warum verflucht habe ich das gebucht.

Was für eine Quälerei auf unbefestigten Wegen sich durch die Reisfelder zu schleppen. Nach drei Minuten hätte ich mein T-Shirt auswringen können und meine Konzentration schwand. Also immer lustig hinein in den Matsch gestampft und bloß nicht das Gleichgewicht verlieren. Verflucht schon wieder ins Matschloch gestampft. Und dann überkam ein Endophinschub. Wie Vettel in der ersten Runde raste ich am gesamten Hardcorewanderteilnehmerfeld vorbei und befand mich in der Poolposition. Doch wie blöd, ich wusste den Weg nicht. Das war aber nicht weiter schlimm da eine Hmogfrau mit mir lief und den Weg kannte. So kam ich in einer persönlichen Bestzeit bei der Hütte an wo wir Rast einlegten. Die Beine schmerzten, das T-Shirt klebte und  befanden sich unter den Matschklumpen an meinen Füssen auch noch meine Wanderschuhe? Egal, ich hatte es geschafft.

 

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Die Hmogfrauen begleiteten uns schon den ganzen Tag in der Hoffnung uns Souvenirs zu verkaufen.

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Nach der Pause mussten wir alleine weiter und ich konnte auf Grund meiner Orientierung die Poolposition nicht halten oder lag es daran dass andere Teilnehmer noch dringender auf die Toilette mussten als ich? Am späten Nachmittag kamen wir bei unserem Homestay an. Homestay heißt dass wir bei einer Familie übernachteten. Alles sehr easy. Auf dem Dachboden ein Matratzenlager, wobei die Vietnamesen eine Vorliebe für sehr sehr dünne und sehr sehr sehr harte Matratzen haben.

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Unten ein großer Raum mit sich anschließender Küche mit offenem Kochfeld und einer Toilette und sogar einer Dusche. Aber nach Duschen war uns nicht mehr. Stattdessen kam erst mal die Einweisung in den Getränkekühlschrank und gemeinsames Kochen stand auf dem Programm. Ich zog mich allerdings dezent zurück um meinem Rücken mal eine Auszeit zu gönnen. Das Abendessen war einfach klasse und superlecker. Fleisch mit Reis, ja wär hätte das gedacht Reis. alles total lecker. Zum Glück hatte ich einen Löffel denn das Stäbchenessen ist noch nicht meins. Und dann kam das Happywater ins Spiel. Sieht aus wie Wasser, wird in Wasserflaschen gelagert und hat es in sich. Selbstgebrannter Schnaps. Und unsere Homestaymutter hatte scheinbar das Ziel uns alle abzufüllen. Ihr Mann hatte diese Phase schon längst hinter sich. Er wankte nur durch den Raum und gab uns permanent die Hand und wollte alle küssen. Aber nochmal zurück zum Happywater.  Kaum war ein Schnapsglas leer wurde es gleich wieder gefüllt. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie froh ich war, dass ich kein Schnaps trinke. Okay ich hab ihn probiert. Meine Kehle brennt immer noch.

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Und irgendwann ging es zu Bett und ich war froh das der angekündigte Taifun nicht über Sapa tobte, denn das Haus war eine kreativzusammengebastelte Holzhütte. Durch die Außenwände konnte man schauen was sich vor dem Haus so abspielte.

Am nächsten Morgen waren wir alle etwas geschwächt. Mein Körper gab ganz klare Signale:” Franzi hör auch. Franzi denk an deine Muskeln, die schreien jetzt schon auaaaaa. Franzi du musst das hier nicht tun.”  Aber wer hört schon auf seinen Körper. Nichts da, rein in die Schuhe und die vermatschte Hose und stinkige T-Shirt, der Berg ruft. Aber was für ein Berg. Der Aufstieg war nicht ohne. Margrit wurde übel und schwindelig, also erst mal ab auf die Erde legen und Füße hoch. Und dann ganz langsam weiter. Kurz gesagt wir machten es uns so angenehm wie möglich und gingen zum Schluß, was auch seinen Reiz hatte.

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Am frühen Nachmittag kamen wir wieder in Sapa an und ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie schön duschen sein kann. Danach ging es in den Ort. Mit Annette sondierten wir schon mal die shops und gingen lecker Essen. Aber irgendwie war die Luft raus bei mir und ich zog mich zurück und legte mich ins Bett und hörte mir die TOP 20 der vietnamesischen Hitparade an, als ein Franzischrei mich aus dem Bett riss. Ich dachte schon es brennt, nein es war Sandra auf dem Balkon nebenan, die mir m&m mitgebracht hat. Lange Rede kurzer Sinn früh schlafen gehen war nicht.

 

Am nächsten Tag hieß es dann morgens nach dem Frühstück auschecken und ab zum zu Ortsbesichtigung Teil 2. Zuerst ins Museum. Hmmm klein und fein. Und dann ging es auf dem Markt. Hier lernte ich die Drogendealerin von Sapa kennen.

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Doch mit mir konnte sie kein Geschäft machen allerdings mit dem Typen hinter mir. Ansonsten war es halt ein typischer Markt so mit allen landestypischen Gepflogenheiten.

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Und dann war meine Zeit in Sapa schon vorbei.  Hier nochmal ein paar Bilder aus der Region.

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