Frutillar – das kommt mir ziemlich gruselig vor

30 11 2011

Nachdem Steffi aus Uelzen das kleine Quiz vom 20.November gelöst hat, hier nun noch ein paar Informationen zu dem Ort, der einem so deutsch vorkommt.

Von Puerto Varas aus liegt es ein paar Kilometer nördlich an der Panamerica. Ja – ich bin jetzt auch schon ein Stück auf der Routa 5 unterwegs gewesen.

Der Ort ist in zwei Teile gegliedert, wobei Frutillar Bajo ausschließlich den Touristen vorbestimmt ist. Hier sieht alles wie ihr gesehen habt, ein bisschen wie in einem Freilichtmuseum aus.

Als ich am vergangenen Sonntag dort war, war dort gerade eine Parade mit alles Drum und Dran. Es liefen die Schulen in Reih und Glied, die Kindergärten, und das Militär.

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Irgendwie erinnerte mich das ganze Szenario doch schon sehr an alte Dokumentarfilme und mich hat´s ganz schön gegruselt.

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Kommentarlosen Entsetzen und bloß nicht auffallen war mein Motto

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Zum Ende der Parade kamen dann noch die HuasosP1020689

Der Huaso wird oft mit einem argentinischen Gaucho verglichen. Er führt anders als der Gaucho aber kein Vagabundenleben, sondern ist auf großen Haciendas angesiedelt. Auffällig sind die hölzernen Steigbügel , in denen die hochhackigen, mit großen Sporen verzierten Stiefel stecken.

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Und angehalten wird ordentlich in der Parkbucht.

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Falls jetzt jemand die Frage nach Jorge stellt. Ich werde ihn jetzt unter den Huasos suchen.

Bis denne

Franzi



Puerto Varas – 10 Tage sind genug

28 11 2011

Kaum zu glauben – aber ich bin mittleweile seit über 10 Tagen hier. Wo bleibt denn nur die Zeit. Wenn ich diesem Tempo weiterreise, werde ich wohl doch nicht Ostern wieder zurück sein. Sorry

Es ist soviel passiert, dass ich echt den Überblick verloren habe.

Vielleicht erstmal eine kleine Abhandlung über meinem Spanischkurs.

Sagen wir mal, ich verbuche das unter, dabei sein war alles.

Gelernt habe ich nämlich kaum etwas. Irgendwie scheint der Unterrichtsaufbau doch ein anderer zu sein. Man fängt montags den Kurs mit schwierigen Texten in allen Zeitformen an und endet freitags mit Basicvokabeln wie Buenos Dias. Naja, es war eine nette Wiederholung des Present perfect, des futuro und des gerundiums, aber das war es dann leider auch schon. Hoffentlich ist in Bolivien der Kurs besser.

Dafür war die Zeit nach der Schule umso interessanter. Es gab sogar Tage da war der Regen weniger oder mal ganz verschwunden. Ansonsten sah das Straßenbild etwa immer so aus:

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Meistens  regnete es nur schnurgerade und manchmal kam zur Abwechselung auch mal der Regen von schräg oben

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Bei dem Wetter schickt man eigentlich keinen Hund auf die Straße. Doch die Hunde hier haben keine andere Wahl.

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Wie gegossene Pudel stehen die beiden da. Ein Hundeleben im wahrsten Sinne des Wortes.  Hunde gibt es hier wie auch in allen anderen Orten in denen ich bislang war reichlich.

Doch was habe ich nun die Tage gemacht?

Ich war noch einmal in Puerto Montt auf der Suche nach den ultimativen super Weihnachtsgeschenken.

Aber freut euch nicht zu früh.

Ich habe nichts gekauft. Ich konnte mich einfach nicht zwischen der pinken und der türkisen Wolle zum Socken stricken entscheiden.

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Puerto Montt

Zitat aus dem Reiseführer:

„Der erste Eindruck kann nicht überzeugen,…“ Deswegen bin ich halt zweimal dagewesen, der zweite Eindruck war überzeugender und ich finde Puerto Montt hat was.

Es ist nicht die Touristenstadt wie Puerto Varas. Zwar findet man zwischen dem Stadtzentrum und dem Fischereihafen reichlich Kunsthandwerkerstände, aber alles in einem verträglichen Rahmen.

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Hier nochmal ein typisches Bild der Stromleitungen in Puerto Montt.

Da frage ich mich wirklich, welcher Elektriker da den Überblick behält.

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Das war also Puerto Montt, die Hauptstadt der Región Los Lagos.

Noch ein Blick auf den Vulkan und dann hieß es wieder ab nach Hause.

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In Puerto Varas schien auch die Sonne, kein Regen, was schon ziemlich befremdlich war.

Freie Sicht auf den Vulkan Osorno – einfach super

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Die restlichen Tage in Puerto Varas vergingen wie im Flug.

Ich habe hier eine nette Lehrerin aus dem münchner Raum kennengelernt, die allerdings ein Paar gesundheitliche Probleme  hat. Also ging es dieses mal in Chile ins Krankenhaus.

Raus kam eine linksseitige Stimmbandlähmung und dieses Bild:

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Keine Angst, es ist kein Tumor, sondern ein Gummibärchen in der Größe von 1,6 cm. Sowas kann auch im Leben eines Backpackers passieren und jetzt keine Kommentare dazu.

Es ist wie es ist, wie eine liebe Kollegin von mir immer zu sagen pflegt.

Diese zwei Neuigkeiten verschlugen mir dann auch erstmal die Sprache.

Also ab in die Apotheke Folsäuretabletten kaufen und Dank facebook einen Kontakt zur Heilpraktikerin meiner Wahl in Hameln herstellen.

Der werdenen Mutter geht es gut , sodass wir beschlossen gemeinsam Puerto Varas zu verlassen.

Bis denne

Franzi



1. Advent 2011

27 11 2011

Advent – und ich habe heute das erste Weihnachtslied im Radio gehört und da dachte ich mir, ich schick euch mal einen Adventsgruß

Viel Spaß damit

Ihr müsst nur unten auf Adventsgruß klicken und schon geht`s los!

Adventsgruß

Bis denne

Franzi



Puerto Varas – die Jahresniederschlagsmenge ist erreicht

24 11 2011

Okay, das Wetter in Deutschland scheint zur Zeit besser zu sein als hier, aber was soll`s.

So nutze ich nun den 4. Regentag infolge um euch einen Einblick in meine Spanischstunden zu geben.

Was soll ich schreiben?

Es muy dificil mit einem privatteacher der nur spanisch spricht. Vor mir liegen 50 Kopien von den letzten drei Tagen.

Aber damit will euch nun doch nicht langweilen.

Deswegen lieber mal ein Rückblick über den letzten regenfreien Tag den ich rund um den Lago Llanquihue verbracht habe.

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Am vergangenen Samstag 19.11.2011 habe ich zusammen mit Sue, Christine und Tony ein Auto gemietet und auf ging`s einmal rund  um den See. Zum Glück sind wir richtig früh los und konnten so auch die Vulkane Osorno und Calbucu mal in ihrer ganzen Schönheit bewundern. Was morgens um 8:00 Uhr so alle möglich ist.

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So sieht er aus, der Vulkano Osorno. Leider habe ich diesen Anblick bislang nur einmal erlebt.

Und weil er so schön war, wollten wir uns das Ganze mal aus der Nähe anschauen und raus kamen dann diese Impressionen.

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Diese drei Strichmänchen unten im Bild sind Wanderer auf dem Weg nach oben. Was sie da wollten – keine Ahnung. Die Sicht war nämlich mehr als schlecht. Wir saßen in einer Berghütte am Sessellift und waren fast ausschließlich von dicken Wolken umgeben. Immer wenn wir dachten, dass es aufklart, waren dies nur einige Minuten und dann waren wir wieder im Wolkenhimmel.

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Schade eigentlich, aber man kann nicht alles haben. Auf dem Weg nach unten zum Fusse des Vulkans, der übrigens um Oma zu beruhigen nicht aktiv ist, war noch ein bisschen Flora- und Faunabewunderung angesagt.

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Und hier nun wieder eine Frage an die Vogelkundigen unter euch, was ist das für ein Federviech?

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Bei dem Saltos  de Petrohué haben wir einen Photostopp eingelegt.  Ein kleiner netter Wasserfall mit einer strahlend blauen Wasserfarbe. Das konnte selbst Iguazu nicht bieten.

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Schön war , dass wir in der Touristengruppe die gerade ankam, als wir wieder auf dem Rückweg waren, einen Teil der Navimagmitreisenden aus Australien  trafen. Südamerika ist halt doch nicht so groß.

Und weiter ging es zur Laguna verde, die auch hielt was sie versprach. Klein und trübes grünes Wasser mit tolles Spiegelungen.

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Und wenn jetzt einer denkt dass ich das Bild falsch herum aufgenommen habe.

Nee das ist richtig herum, das sind die Spiegelungen auf dem Wasser.

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Die Strecke um den See zog sich ziemlich in die Länge, es ging mal rauf und runter und zwischendurch immer mal wieder Baustellen.

Die schönsten Ecken des Sees und der Umgebung sieht man allerdings, wenn man von der Hauptstraße abbiegt. Leider habe ich keine Photos davon gemacht, aber die Häuser sind alle aus Holz und riesig groß. Vielleicht fahre ich die Tage nochmal los, wenn die Sinnflut hinter mir liegt.

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Hier dann auch mal eine Aufnahme vom Vulcano Calbuco, den ich bislang leider auch nur einmal zu Gesicht bekommen habe.

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Das kleine verschlafene Örtchen Puerto Octay bot sich auch nochmal für einen Stopp an.

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Hier scheint die Zeit auch irgendwann einmal stehen geblieben zu sein.

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Die Häuser sind schon beeindruckend. Mich erinnern sie hier alle entweder an die Southforkranch aus „Dallas“ oder die Villa Kunterbunt , wie dieses hier zum Beispiel

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Den Abschluß des Tages bildete ein Besuch in ???

Ja – keiner hat mir bislang  gesagt wo ich zum Schluß war.

Wie heißt der Ort, der voll ist mit deutschen Schildern, wo Frau Lindemann noch persönlich in ihrem Laden sitzt, strickt und sich auf hochdeutsch mit einem unterhält.

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So, jetzt das war der letzte regenfreie Tag am See.

Dies ist mittlerweile 4Tage her, aber gewöhnt sich ja an alles.

Ich freue mich schon über einen leichten Frühlingsregen und nehme einen starken Prasselschauer als willkommene Abwechselung zum langweiligen Bindfadenregen gern in Kauf.

Bis denne

Franzi



Wo bin ich

20 11 2011

So ihr Lieben,

draußen regnet es seit ca. 48 h , seit 1h haben wir keinen Strom. Es ist also nicht viel passiert.

Deswegen nun ein kleines Quiz für euch.

Die Frage ist:

Wo bin ich?

Habe ich mein Rückflugticket schon eingelöst?

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Arbeite ich bei der Feuerwehr?

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Dekoriere ich die Balkonkästen?

Oder sind dies die Gartenzwerge von Amelié aus der fabelhaften Welt der Amelié?

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Wo bin ich?

In Süddeutschland?

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Im Märchenpark?

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Wo bin ich?

Tipp: scheinbar nicht in Niedersachsen.

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Auf der Bundesgartenschau?

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Auf dem nationalen Treffen der Bäcker und Konditor?

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Wo bin ich nur?

Dort wo es Kuchen und Kaffee an jeder Straßenecke gibt,

aber wie heißt der Ort?

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Oder bin ich auf einer Handarbeitsausstellung?

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Ich nehme an ihr wisst es schon, sodass ich nichts weiter dazu schreiben muss. Südamerika war toll, aber das deutsche Schmuddelwetter hat mir  gefehlt. Es regnet und regnet und regnet. Ich sitze im Warmen am Ofen und frage mich wirklich wo ich bin.

Bis denne

Franzi



Puerto Montt – Navimag adios

19 11 2011

Es waren tolle Tage auf der Fähre. Ich hätte nie gedacht dass 4 Tage so schnell rumgehen können. Okay, Beatrix entpuppte sich als ein Mann, Percy. Percy war der Gästebetreuer und hat mir echt Lust auf einen Aufenthalt in der X.Region Chiles (Región de los Lagos) gemacht. Nun bin ich also am zweitgrößten See Chiles angekommen, doch dazu später mehr.

Tag 3 auf der Navimag

Heute war Beautytag angesagt.

Und da ich immer vollstes Vertrauen zu meiner Berugsgruppe habe, durfte Helena eine schwedische Kinderkrankenschwester mir die Haare schneiden.

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Und los ging`s

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Zum Glück war die See ruhig, sodass ich für den darauf folgenden Bingoabend richtig gestylt war.

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Ja – ich habe das Alter des Bingospielens scheinbar schon erreicht, und brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich Tränen dabei gelacht habe.

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Und weil der Abend so schön war, haben wir halt noch schnell die Tische an die Seite gerückt und ein bisschen abgerockt, inklusive allseitsbekannter Gesellschaftsspiele, wie Polonaise oder Reise nach Jerusalem. Und bevor hier jemand auf den Gedanken kommt, dass ich die Idee mit den Spielen hatte – falsch gedacht. Ich glaube, dass war die Kinderkrankenschwester aus München, die es bis unter die letzten drei geschafft hat.

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Die Nacht war kurz und heute morgen hieß es dann Abschied nehmen und die Backpacker verlassen das Schiff.

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Puerto Montt begrüßte mich mit Regen. Das war allerdings egal. Ich habe mich mit Christine und Sue zusammengetan und wir haben erstmal die Stadt besichtigt.

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Der deutsche Ursprung in dieser Region Chiles ist einfach nicht übersehbar so sehr man sich bemüht, ständig wird man an die Heimat erinnert.

Eindruckvoll fand ich die Holzkirche.

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Auf den ersten Blick sah man gar nicht, dass sie aus Holz war, sehr beeindruckend.

Die Stadt ist nicht so toll.

Auf den ersten Blick habe ich mich erstmal wieder über Farben gefreut, nach vier Tagen in Grau- und Blautönen.

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Die meisten Häuser sind aus Holz

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Ansonsten ist es halt eine Stadt.

Die Hunde haben allerdings hier größere Knochen

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und man besucht den Fischmarkt mangels Auto auch mit Pferd

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Der Markt war toll. Voll mit frischen Meeresfrüchten und allerlei anderen essbaren Dingen.

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und diese zwei hatten scheinbar ein Auge auf mich geworfen

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Nach einem ausgiebigen Fischlunch ging es am Nachmittag nach Puerto Varas, aber vorher noch ein kleiner Blick auf den Vulkan Osorno, als es endlich aufgehört hatte zu regnen.

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Puerto Varas – was soll ich sagen.

Nach drei Minuten im Hostel Compass del Sur bekam ich gleich ein Jobangebot.  Abgelehnt habe ich noch nicht, da das Hostel einfach nur Charme hat. Ich komm mir in meinem Zimmer vor, als hätte jemand die Zeit zurück gedreht und ich würde bei meinen Großeltern übernachten. Da werden Kindheiterinnerungen wach.

Also die Jobfrage kann ich definitiv noch nicht beantworten.Ein Job im Hostel – na, da bin ich doch  genau die Richtige. Frühstück machen und Zimmer putzen – wenn´s nicht mehr ist. Dank dem  Weser-Aktiv-Hotel in Höxter  ist dies ein Klaks für mich. Mal schauen wie die Bezahlung ist – freie Kost und Logis wären schon klasse.

Fest steht momentan nur, dass ich ab Montag zur Schule gehe.

Privatstunden um meine Spanischdefizite zu minimieren. Ich werde Puerto Varas also länger erhalten bleiben.

Drückt mir die Daumen , dass ich schnell lerne und gute Gehaltsverhandlungen führe. Aber keine Angst – ich bin Ostern wieder bei euch.

Bis denne

Franzi




Navimag–Flashmob oder ein Tag ohne Sinn und Verstand

17 11 2011

Tag 2 auf See:

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Hurra, es hatte aufgehört zu regnen und zu stürmen.

Nach dem Frühstück ging es gleich auf`s Deck. Schließlich gab es viel zu gucken. Zum Beispiel das Frack auf welchem Johnny Depp für seine Rolle im Piraten der Karibik seine Säbelkämpfe übte.

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Bei genauer Betrachtung sah man das Blut seiner Gegner noch an der Reling kleben.

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Aber nur so an Deck rum zulaufen war doch ziemlich langweilig. Und da auf so einem Schiff ja doch einige Verrückte ihr Unwesen treiben, riefen wir zur ersten Flashmobparty in der Geschichte der navimag auf.

Punkt 12:00 Uhr ging es los.

Bei ca. 8 grad raus aus den Klamotten und rein in die Bikinis und Sonnenbaden auf Deck.

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Es ist glaub ich überflüssig zu erwähnen, dass wir die Tagesattraktion und das meist fotografierte Objekt des Tages waren.

Bruce Danell und Heidi Klum wäre stolz auf unsere Posen gewesen.

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Und hier nun das erste Jumppicture in diesem Blog. An der Feinmotorik muss ich allerdings noch arbeiten. Wer sich nun fragt, wer die Spinner eigentlich sind, hier die Nationen. Beim ersten Flashmob in der Geschichte der navimag waren vertreten: Australien, Frankreich, Schweden, Niederlande, Suedafrika und Deutschland.

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Nach einer halben Stunde posieren für die restlichen ca. 110 Passagiere hieß es dann lunchtime. Zum Nachtisch gab es  die seasicknesspillchen, ihr Schwarzmarktwert lag mittlerweile bei über 10000 chilenischen Pesos. Aber  eigentlich machen sie nur müde, sodass ich den Nachmittag fast total verschlafen habe und die Albatrossairline von Bernhard und Bianca fast verpasst hätte.

Albatross ausschnitt

Und da die See mir wohlgestimmt war, hatten wir kaum Seegang und konnten den Sundowner an Deck genießen.

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Navimag–eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die macht froh, ….

16 11 2011

Tag zwei auf See:

Ich sitze seit 9:00 Uhr im Pub, habe meine Seesicknesspillen bei mir und überlege, zu welchem Preis ich sie verkaufen soll. Die Nachfrage ist enorm.

Aber erst mal ein Rückblick auf meine letzten Stunden in Puerto Natales.

Der Ort war echt verschlafen, bis die Fähre anlegte und die Busse aus dem Park zurückkamen. Ich sag nur :”Der Supermarkt war leer gefegt, kein Obst, kein Gemüse.” Mich als bekennender Asadofan störte das allerdings nur bedingt. Also noch ein bisschen sightseeing, mal ne Kirche fotografiert , das Gepäck abgegeben und den Tag mit Christine eine Südafrikanerin verbracht.

Die Navimagfähre sieht schon ziemlich cool aus. Dies soll mein Zuhause für die nächsten vier Tage werden. Hurra, welch eine Freude. Die Leute die von Bord kamen sahen alle ganz glücklich und entspannt aus.

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Am Montag 14.11. war um 21:00 Uhr dann Boarding.

Backpacker entern das Schiff.

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Also schnell mal die durchaus komfortable Kabine gecheckt, meine nächsten Bettnachbarn kennengelernt, Sue aus Australien und ein Mädel aus Frankreich und rauf ging`s in den Pub.

Tag 1 auf See

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Ihhh es regnet, es windet um nicht zu sagen, es stürmt und wo verflucht ist Sascha Hehn bzw. Viktor der Steward. Trotz intensiver Suche konnte ich ihn nicht finden. Dafür aber Maurice, den Chefhausmeister, der meint mir spanisch beibringen zu müssen.

So, und was macht man jetzt auf einer Kreuzfahrt?

Richtig, nach dem Frühstück in den Pub gehen, da das Animationsprogramm doch eher mau ist (Beatrixe hat wohl gerade Urlaub). Und was macht man morgens um 9:00 Uhr in einer Kneipe. Nein – nicht trinken, lustige Gespräche führen, sich das Wetter schön reden, und auf`s Mittagessen warten.

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und was macht man nach dem Mittag essen?

Überraschung – durch Eisschollen fahren

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und dabei feststellen dass es nicht eine gefühlte Kälte, sondern wirklich richtig kalt draußen ist.

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Bei den Temperaturen habe ich mich echt gefragt, warum  die Leute in die Antarktis fahren? Hier ist es doch auch kalt, der Wind fegt einem die Zigarette aus den Händen und man friert genug.

Und weil Gletscherbilder einfach toll sind, hier gleich noch ein paar:

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Ach –  ich mag die Eisbilder

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Und wenn der Gletscher dann auch noch kalbt ist es einfach nur toll. Ein Knacken und knistern und dann – rumst es. Ein unbeschreibliches Erlebnis.

und die Eisschollen erst.

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Wenn es doch nur nicht so saukalt wäre

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Da hilft nur sich warme Gedanken zu machen, im Pub im Schlafsack zu sitzen und auf´s Dinner zu warten. Die Stunden bis dahin vertreibt man sich mit Pokern. Scheint nicht mein Spiel zu sein – ich hab`s bis jetzt nicht verstanden. Aber es hat Spaß gemacht, mit den lustigen Franzosen. Der Looser musste dann auch mal halbnackt draußen rumlaufen, was leider nichts für´s Auge war.

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So geht ein Tag auf der Navimag dann doch ziemlich schnell rum.

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Puerto Natales – auf geht´s Richtung Norden

14 11 2011

So, das Ende der Welt habe ich hinter mir gelassen.

Ushuaia – der Ort am Fin del Mundo, war nett. Wandern war ich zwar nicht dort, aber ein schöner Strandspaziergang mit einem Steak im Irish Pub war eine gute Alternative.

Am Abreisetag war der Wind verschwunden und es war richtig schön.

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Die Berge hinter dem Hostel sahen einfach nur super aus, und ich habe es doch ein bisschen bereut , dass ich nicht wandern war.

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Aber man kann nicht alles haben und mir war halt nicht nach alleine wandern und im Hostel fand ich keinen der mit wollte.

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Die Rückfahrt war beeindruckend.

Ach, ich mag diese gespenstischen Wälder.

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Sie sehen so mythisch aus.

Und dann der Himmel, ich hätte dutzende Photos von den Wolkenformationen machen können.

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Auf den Photos kommt es natürlich nicht so rüber, aber es war einfach nur schön.

Die Bussfahrt war auch okay. Der Bus war voll, dementsprechend dauerte der Grenzübergang wieder ein Weilchen und der Wind peitschte einem fast die Zigarette aus dem Gesicht.

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Die Fährüberfahrt verlief dann allerdings unerwartet ruhig.

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Sogar der Delphin begleitete uns wieder.P1020262 - Kopie

Das war die Fähre die mich ans Ende der Welt brachte.

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Mittlerweile war ich  schon den ganzen Tag unterwegs, aber so weit im Süden geht die Sonne ja nicht vor 21:00 Uhr unter.

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Mitten auf der Straße, 50km vor Punta Arenas, hieß es dann spontan den Bus wechseln. Dezent überrascht musste ich schnell meinen ganzen Kram zusammen suchen und ab in den nächsten Bus für die letzten 2 h nach Puerto Natales.

Um kurz nach 22:00 Uhr war ich dann endlich da und fand diesmal mein hostel das Yaganhouse direkt. Nur war da keiner außer die Besitzerin.

Hm, wo stecken die denn alle? und bitte nicht schon wieder ein hostel wo es ruhiger zu geht als in einer Kirche, wenn keiner Gitarre spielt. So war es nämlich die letzten Tage in Ushuaia. Das brauche ich nicht nochmal.

Ich habe mich total gefreut Els wiederzutreffen. Eine Belgierin, die auch in El Calafate war. Am nächsten Morgen, also gestern, ging es dann erstmal auf Stadtbesichtigung. Ein niedlicher kleiner Ort. Nicht soviele Souveniershops, dafür reichlich Campinggeschäfte. Aber das ist ja klar.

Puerto Natales ist der Ausgangsort für Trekkingtouren in den Torres del Paine. Dieser Naturpark muss jetzt allerdings auch damit leben, dass ich nicht zu seinen Bewunderern gehöre. Diesmal war ich allerdings nicht wanderfaul, sondern hatte keine Zeit ihn zu bestaunen, da ich heute nachmittag mein Gepäck einchecken werde.

Der Hafen ist klein und fein.

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Und die Geschäfte sind multinational, zumindest was den Sanitärbedarf angeht, scheint jemand  hier ein deutsches Subunternehmen zu führen.

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Lecker essen war ich gestern  auch wieder, und weil´s so schön ist, halt mitags und abends. Erst in einem vegetarischen Restaurant, mal kein Fleisch.

Aber so fleischlos ist der Tag ja auch nicht schön, also abends nochmal mit einem schweizer Pärchen chilenisches Lomo  testen. Lecker, sach ich nur.

Und heute regnet es, mein Rucksack ist aufgefüllt mit Keksen für 4 Tage und heute abend werd ich mich auf die Suche nach der Traumschiffcrew begeben.

Also vor nächstem Wochenende werdet ihr nichts von mir hören.

Bis denne Franzi



Ushuaia – ist das das Ende?

11 11 2011

Nach ein paar chilligen Tagen in El Calafate konnte ich mich doch aufraffen diesen magischen Ort der Ruhe und Entspannung zu verlassen.

Ade Pastaabende,

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ade ihr crazy people, Freunde

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kein Asado mehr. Einmal gab es noch eins. Diesmal standen die Gedärme als Delikatesse an, zum Probieren. Mit Zitronensaft auch ganz lecker. Und dass Hausschaf hat die asados auch überlebt.

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Mitten in der Nacht um drei Uhr ging es dann mal wieder in den Bus, Richtung Chile.

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Die Fahrt war ganz okay, und auf der Fährüberfahrt hat es so gestürmt, dass wir alle eine Gratisdusche bekamen. Zwei Commerson-Delphine begleiteten die Fähre. Woher ich das weiß? Die Delphine sind schwarz-weiß und nicht grau und sehen ein bisschen so wie Miniorcas aus. Zum Glück dauerte das Ganze nur 20 Minuten,also keine Zeit für Übelkeit.

Und dass ist nun das Ende der Welt?

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Nein, das ist der letzte Leuchtturm auf dem Festland.

Und weiter ging es über ungefestigte Straßen immer Richtung Ushuaia. 5h Geruckel und teilweise Schritttempo. Was man nicht alles auf sich nimmt um ans Ende zu kommen. Ein Dank an die chilenische Straßenbaumeisterei. Die haben es super hinbekommen am Ende seiner Kräfte zu sein wenn man die Grenze nach Argetinien wieder übertritt. Und wer durch die Busfahrt noch nicht am Ende ist, dem geben die Grenzbeamten durch ihre durchaus schnelle Abfertigung den Rest.

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Und nun bin ich hier – nach einer kleinen Nachtwanderung durch Ushuaia zum Hostel. Das Hostel antartica ist völlig okay. Hier wird in die Gitarrensaiten gegriffen und gleich bei meiner Ankunft hat mich Emma eine Belgierin die hier arbeitet im feinsten Deutsch begrüßt. Also wieder nichts mit spanisch sprechen.

Ushuaia – du sollst das Ende der Welt sein?

Hmm, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Da muss noch etwas kommen. Sieht das Ende so aus? Eine kleine Stadt voller Touristen, mit Souvenierläden in Hülle und Fülle? Fin del Mundo überall?

Ganz hübsch anzuschauen ist das Ende der Welt und Humor haben sie auch, die Bewohner am Weltende.

Ein Traum ist wahr geworden, doch wo ist das berühmte Schild?

Das Tourischild Fin del Mundo habe ich heute nicht entdeckt, dafür aber ein paar andere Beweise  dass ich hier war.

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Okay, das kann sich ja jeder an seine Garage schreiben. Das Photo ist übrigens im Hostelgarten aufgenommen, und nein, ich laufe hier nicht mit Socken und Flip Flops auf der Straße rum. Aber wollt ihr bei der Kälte barfuß in Flip Flops laufen, oder immer in Wanderstiefeln? Nein das wollt ihr auch nicht, weil ihr dann kalte Füße bekommt bzw. eure Socken viel öfter waschen müsstet.

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Ja, auch Zigarettensteuerabzeichnen kann man fälschen, dieses ist aber echt.

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Da fragt man sich auch ob die Angaben stimmen. Ganz unten steht Berlin mit 14105km. Und bis Quito meinem voraussichtlichem Abflugsort habe ich noch 6209km vor mir, das sind über 1500 km weniger als ich schon gefahren bin. Der aktuelle km-Stand steht auf ca 7900km.

Und eigentlich bin ich gar nicht am Ende der Welt sondern :

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So, jetzt wisst ihr es.

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Es ist schon faszinierend, auf der einen Seite die schneebedecken Berge und dann das Meer.

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Das Meer war heute ziemlich unruhig, weswegen ich auf eine Testung meiner seasicknesspillen verzichten musste, da die Boote nicht fuhren. Schade, so gern hätte ich mal ausprobiert ob sich die Investition gelohnt hat.

So, war ich halt bummeln, habe lecker Schokolade getrunken,  Postkarten und ein Busticket gekauft.

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Dieses Schiff ist scheinbar hier hängen geblieben.

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Und da hinten soll es sein: This is the end my beautiful friend: Das Ende der Welt.

Und nun als offizieller Beweis hier der Stempel in meinem Reisepass

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Und wie geht es jetzt weiter?

Ich weiß noch nicht genau.

Erst mal muss ich die ganzen Postkarten hier schreiben, und das kann dauern. So habe ich morgen noch Zeit für meinen Papierkram. Wenn das Wetter mitmacht gehe ich ein bisschen wandern und Samstag sitze ich dann wieder im Bus Richtung Norden. Südlicher geht es ja nicht mehr, außer ich buche den 11 Tagestrip in die Antarktis für 4000 US-Dollar.

Aber ganz ehrlich, da wäre es mir nun ehrlich gesagt viel zu kalt. Ich finde es hier schon grenzwertig. Heute morgen war Regen, heute Mittag knallte die Sonne und jetzt geht ein lausig kalter Wind. Halt das Ende der Welt, wo alle Jahreszeiten aufeinander treffen.

Bis denne

Franzi