Das Rheinland – und ich finde einfach keinen Wein

30 09 2012

Nach einer eintägigen Zugfahrt bin ich nun endlich im Rheinland genauer gesagt in Ingelheim angekommen.

Leider war die Fahrt nicht so kommunikativ, da die Dame neben mir doch schon etwas speziell war. Sie setzte sich  mit dem Kommentar hin, dass sie eigentlich 1. Klasse fahren wollte , es dort aber keine Sitzplatzreservierung mehr gab. Und dann ging das Genöle und Gemecker los. Der Zug ist so voll, mein Koffer passt nicht in die Ablage und Blablabla. Ich übte mich derweilen in der Strickmedidation und strickte und strickte und weiß jetzt, dass man von Westerland bis Köln genau eine Socke schafft.

In Ingelheim angekommen war erstmal Familienbespassung bei meiner Schwester angesagt.

Viel gemacht habe ich dort nicht.

Für alle die, die Ingelheim nicht kennen, Ingelheim ist die Rotweinstadt Deutschlands und Geburtsort der Päpstin falls jemand schonmal das Buch von Donna W. Cross und Wolfgang Neuhaus gelesen hat.

 

Tja und ich war pünktlich zum Beginn des Rotweinfestes da. Aber ehrlich gesagt jeden Wein den ich probiert habe fand ich ekelig. Da war der rote Prosecco doch schon leckerer. Und so schön gutgelaunt, gab es dann auch noch ein Paar Lose für den lieben Kleinen um ein Beyblade (Kampfkreisel) zu gewinnen.

 

Sonntag ging es dann den Rhein entlang Richtung Koblenz wo ich nun mein Lager bei Imke und Michael aufgeschlagen habe. Sie  in einem kleinen beschaulichem Ort namens Fachbach an der Lahn. Geplant ist von dort aus das nähere Umfeld zu erkunden.

Bis denne

Franzi



Sylt – war wohl nichts mit „Ich angel mir `nen Millionär“

27 09 2012

Mittlerweile neigt sich mein Aufenthalt auf  Sylt dem Ende entgegen und ich kann ganz klar sagen: “ Leute mit Geld scheuen ganz klar den Regen“.

Ich bin etliche Kilometer am Strand entlang gelaufen, habe mit Dennis eine Inselrundfahrt gemacht, war bummeln in Westerland und?

Nichts, kein Millionär hat sich zuerkennen gegeben. Naja so richtig gesucht habe ich auch nicht.

Am Dienstag sah es morgens wettertechnisch noch ganz gut aus. Also bin ich um 10 Uhr schon los. Diesmal am Strand Richtung Norden. Die Sansibar sollte das Ziel sein.

Die Sansibar- ein Kultstrandhütte in der sich die Reichen und Schönen tummeln. Auf dem Parkplatz fast ausschließlich dicke Autos. Dabei ist zu erwähnen, dass man auf Sylt sowieso fast keine Kleinwagen sieht. Wo sind nur all die Twingos, Polos, Fiat, Fiestas? Und farbige Autos gibt es auf der Insel fast auch nicht. Kaum ein rotes Auto. Die vorherrschenden Farben sind ganz klar schwarz, silber und dunkelblau. Was anderes lassen sie scheinbar nicht mit den Autozug den Hindenburgdamm passieren.

Doch zurück zum Dienstag. Voller Freude über das schöne Wetter, es regnete schließlich nicht ging es wieder zum Strand. Diesmal waren auch Menschen dort. Schulklassen, die es sich nicht nehmen ließen in die Nordsee zu springen. Respekt, aber das Wasser war auch mit 18 Grad wärmer als die Lufttemperatur, sie lag bei 10 Grad. Ich als bekennendes Weichei, zog es allerdings vor meine Sachen anzubehalten und weiter zu laufen um Möwen aufzuscheuchen.

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Und dann kam der Regen, so schnell, so plötzlich dass ich innerlich meine eh nicht dichte Regenhose veffluchte, da ich sie so schnell nicht anbekam und wieder einen nassen Hintern hatte. Klarer Fall einer Fehlinvestition.

 

An der Sansibar hörte es zum Glück auf zu regnen, aber mit einer nassen Hose da rein – ne.

Also setzt ich mich erstmal in einen Strandkorb und habe die Hose getrocknet. Voller Hoffnung auf ein lauschiges Plätzchen in der Bar begab ich mich dann zu der Hütte. Und dann der Schock. Ich hatte kein Seidenhalstuch mit, war somit völlig underdressed. Mit meiner Outdoorsonnenbrille konnte ich auch nichts ausrichten, die Sonne schien ja nicht. Drinnen waren eh alle Plätze belegt und bei so einem Wetter im Wind zu sitzen und für teuer Geld was zu trinken – so bescheuert möchte ich mal sein.

Nee, ich bin halt langsam daran vorbei gegangen und hab mir meinen Teil gedacht. In etwa so: Wie bescheuert muss man sein in einer Holzbude zu sitzen und Schampus zu schlürfen und sich dabei noch toll vorkommen. Da geh ich lieber nach Hause, trinke eine Dose Prosecco und habe es gemütlich warm mit Wollsocken, Kuscheldecke und Aaron zu meinen Füßen.

Also ging es an der Ostseite der Insel zurück durch die Dünen nach Hörnum um einen gemütlichen Teenachmittag mit Aaron zu verbringen.

Am Mittwoch 26.9.2012 war dann Inselrundfahrt angesagt. Dennis zeigte mir gefühlt jede Ecke der Insel. So staunte ich nicht schlecht, dass es auf Sylt einen Sendemasten für die Schifffahrt gibt der angeblich irgendwas vom anderen Ende der Welt (Panamakanal) emfängt. Oder das auf Sylt die einzige Tsunamimessanlage in Deutschland steht (im Schwarzwald würde sie auch keinen Sinn machen). Ich habe übrigens nirgends auf der Insel Tsunamievakuierungsrouten entdeckt wie man sie in Südamerika überall sieht :). Wir sind alle Orte abgefahren, natürlich mit aktivem Scheibenwischer und ich habe die typischen Reetdachhäuser bestaunt, die Weinreben in Keitum, die Uwedüne bei Kampen, war Kaffeetrinken im Kupferkessel (was ich nur empfehlen kann), bin an List vorbei gefahren durch Morsum und Wenningstedt gedüst und kann nun sagen ich kenn die Insel bei Regen und muss bei schönem Wetter nochmal kommen.

 

 

Heute war dann shoppen angesagt.

Auf nach Westerland.

Und da stand ich nun im Regen und war nicht wirklich motiviert. Eine Mütze war die Sache meines Begehrens. Zwar ist meine Mütze von Elisabet ein Unikat aber eine Sylt-Bands sollte es werden. Nach wirklich einstüngem anprobieren gemeinsam mit einem anderen Mädel und gefühlte 1000 Mützen später hatte ich sie dann auch. Mein Syltandenken. Ein Photo erspar ich euch. Mützen stehen mir ja bekanntlich nicht.

Und weiter gings. Ich wollte Dennis als Dankeschön einen Schokoweihnachtsmann kaufen und den gab es beim Aldi außerhalb des Zentrums. Da es aufgehört hatte zu regnen war das kein Problem. Doch als ich aus dem Aldi rauskam gingen gerade die Himmelschleusen wieder auf und es goß sinnflutartig. Alle anderen ohne Auto standen wie ich etwas ratlos da. Losgehen oder nicht, das war die Frage. So lernte ich eine Frau aus Berlin kennen, die zum Glück ein Auto hatte. Nur stand dies nicht vorm Aldi. Also warteten wir ein wenig bis ihre Freundin die übrigens aus dem Weserbergland kam uns abholte und die beiden mich mitnahmen. Sagte ich schon dass ich Mitfahrgelegenheiten liebe.

Und abends kam dann die Sonne durch. Wow, so schnell war ich noch nie am Strand und es waren einfach unbeschreiblich schöne Wolkenformationen, aber schaut selber.

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Und dann kam wieder eine dicke Regenwolke und gab uns wieder etwas von dem Nass ab.

 

Das waren meine Tage auf Sylt. Zusammengefasst kann ich sagen dass es sehr entspannend war, das Wetter schlimmer hätte sein können somit Orkan und Schneesturm, ich jede Minute genossen habe und nächstes mal bei einer Wattwanderung weiter Ausschau nach den Millionen halte.

Anbei ein riesengroßes Dankeschön an Dennis für seine Gastfreundschaft. Ich lese mich schonmal ein um ihm Hannover zu präsentieren.

Weitergeht es Richtung Süden. Schließlich sind jetzt überall die Weinfeste wo ich auch mal vorbei schauen möchte.

Bis denne Franzi

 

 

 



Sylt – und der Regen ist wie so oft bei mir

24 09 2012

Ja ich mein Rucksack ist wieder gepackt.

Welch wohlige Freude durchströmte mein Herz als ich ihn unter meinem Bett hervorzog. Welch ein Lächeln verzückte mein Gesicht als ich meine Wanderschuh schnürte und die Regenkombi einpackte.

Ich bin wieder unterwegs.

JAAAAAAAAAAA.

Endlich, nach Monaten des Arbeitens, welches sich nun nicht mehr auf einer Kinderstation abspielt sondern stattdessen in der Endoprothetik  um hier mein Können als Kinderkrankenschwester auszuleben..

Zwei herrliche Wochen ohne Wecker und Arbeit warten auf mich. Und das Ziel ist klar definiert.

Sylt – die Insel, wie der Eingweihte zu sagen pflegt.

Also gings direkt nach dem Frühdienst los. Und so stand ich Sonntag morgen um 5:30 Uhr vor meiner Haustür und wartete auf eine Kollegin die mich mit zur Arbeit nehmen wollte. Und da ich ja nicht im Zentrum von Hannover wohne war ich doch ziemlich verwundert, dass ein Auto hielt und ein sympatischer Herr mich fragte ober er mich mit nehmen solle ins Zentrum. Naja fast wäre ich mitgefahren aber ich hatte ja schon eine Mitfahrgelgenheit. Toll fand ich es trotzdem dass morgens um halb sechs Leute anhalten um einen zum Bahnhof zu bringen.

Eingestimmt auf den Urlaub wurde ich bei einem lecker Mittagessen bei Elisabet und Charlotte und ne Wollmütze gegen kalte Ohren bei stürmischen Wind gab es auch noch.

Die Zugreise nach Westerland (Endstation der Deutschen Bundesbahn auf Sylt) war sehr lustig. Ich hatte eine Mitfahrgelgenheit mit Paula und Fynn aus Giessen. Also ging es mit dem Schönerwochenendticket und diversen anderen Mitfahrern von einem Bahnhof zum anderen. Da die Mitfahrer häufig wechselten vergingen die 5h wie im Flug.

Wohnen konnte ich auf Sylt bei Dennis, einem Bekannten den ich in früheren Urlauben in Ägypten kennengelert habe. Eine super gemütliche Wohung und ein aufgeregter Irish Setter namens Aaron empfing mich.

Leider war das Wetter heute nicht so auf meiner Seite. Nach einem ausgiebigen Lidleinkauf und einem gemütlichen Frühstück machte ich mich auf, die Südspitze des Insel zu erkunden.

Also in die Regenhose geschlüpft, Wanderschuhe an, Regenjacke übergezogen, Mütze auf, Handschuhe an und los.

Komisch,als ich am Strand ankam war kaum einer.

Gähnende Leere.

Wo sind denn all die Millionäre die sich hier tummeln sollen?  Nichts außer ein paar Strandkörben.

So bin ich dann eben losgelaufen immer Richtung Süden. Der Regen war nicht zu unterschätzen. Und wenn ich einem Millionär  begegnet wäre, ich hätte ihn nicht gesehen, da ich doch ziemlich gebückt laufen musste, sonst hätte ich ein dauerhaftes Sandpeeling genossen. Der Wind war echt nicht ohne und wißt ihr eigentlich wie weh es tut wenn man permanent mit Sandkörnern im Gesicht gefoltert wird? Ein Gerade stehen war fast nicht möglich. Sicherer wäre es für mich bestimmt gewesen, ich wäre mit einem Bleigürtel gelaufen, damit ich nicht weg wehe.

 

Aber so einsam am Strand zu laufen hat auch was für sich. Man bekommt ganz schnell den Kopf frei und hat Zeit zum Träumen. Und das einzige Geräusch welches man wahr nimmt, ist das Rascheln der Kapuze an der der Wind zehrt.

Ziemlich nass und der Erkenntnis das Lidlregenhosen nicht wasserdicht sind beschaute ich mir noch das Örtchen Hörnum an dessem nördlichen Ende ich wohne bevor es Heim ging um mit Aaron seine Runde zu gehen.

Aaron – ein alter ziemlich herzkranker Setter. Mit ihm Gassi zu gehen ist eher so, dass der Hund den Weg vorgibt und ich hinterher trabe da er mein Rufen und Pfeifen wegen des Windes eh nicht hört. Aber immerhin bleibt er ab und zu stehen und wartet auf mich, während ich mehr oder weniger am Maschendrahtzaun klebe, da der Wind gerade von der Seite kommt und mich an den doofen Zaun drückt. Hund müsste man bei solch einem Wetter sein, da hat man es echt einfacher und läuft nicht mit nasser Hose und unfunktioneller Regenhose durch die Gegend.

So das war mein erster Tag auf der Insel.

Fazit: Kein Millionäre in Sicht, aber trotzdem alles richtig gemacht und ordentlich durchgepustet worden.

Das ist übrigens das Ende von Sylt.

 

 

 



Zwischenbilanz – was soll das denn?

23 09 2012

Viel Zeit ist seit meiner Rückkehr vergangen.

Viel Zeit, in der ich oft gefragt wurde :

„Biste froh wieder hier zu sein?“

„Was war das schönste Erlebnis?“

„Hattest du keine Angst?“

„Und wo geht es als nächstes hin?“

„Wann schreibste mal wieder was in deinen Blog?“

Okay, auf ein paar Fragenweiß ich keine Antwort, wie z.B. auf die ersten beiden. Ob ich in Südamerika Angst hatte? Klar immer mal wieder meldete sich das komische Bauchgefühl aber Ängste sind da um sie zu überwinden.

Wo geht es als nächstes hin?

Hmmm, nachdem ich nun eine Weltkarte in meiner Küche hängen habe, ist mir klar geworden, dass es noch viele Ecken zu bestaunen gibt und ich erst am Anfang meiner Traumreise bin So quasi noch in den Kinderschuhen stecke was die Entdeckung der Welt angeht.

Klar ist mir auf meiner Reise durch Südamerika aber auch geworden dass ich Deutschland fast gar nicht kenne. Also steht jetzt erstmal eine genauere Betrachtung der näheren Umgebung auf dem Programm.

In den vergangenen Monaten seit meiner Rückkehr hat sich auch mein Leben verändert. Ich habe bewusst einen beruflichen Rückschritt gemacht, habe meine Leitungsposition abgegeben und bin an die Basis zurück gekehrt. Denn eines möchte ich nie wieder, Reisen und trotzdem den Kopf nicht frei bekommen. Ich möchte Feierabend haben und abschalten. All das gelingt mir durch die Basisarbeit wesentlich besser und ich habe Zeit von großen Reisen zu träumen und kleine zu realisieren. Okay das liebe Geld, aber Geld ist bekanntlich ja nicht alles im Leben.

So liege ich jetzt gerade in meiner Hängematte welche witterungsbedingt im Wohnzimmer hängt da es draußen mal wieder regnet und relaxe und träume von neuen Zielen.