Sylt – und der Regen ist wie so oft bei mir
24 09 2012Ja ich mein Rucksack ist wieder gepackt.
Welch wohlige Freude durchströmte mein Herz als ich ihn unter meinem Bett hervorzog. Welch ein Lächeln verzückte mein Gesicht als ich meine Wanderschuh schnürte und die Regenkombi einpackte.
Ich bin wieder unterwegs.
JAAAAAAAAAAA.
Endlich, nach Monaten des Arbeitens, welches sich nun nicht mehr auf einer Kinderstation abspielt sondern stattdessen in der Endoprothetik um hier mein Können als Kinderkrankenschwester auszuleben..
Zwei herrliche Wochen ohne Wecker und Arbeit warten auf mich. Und das Ziel ist klar definiert.
Sylt – die Insel, wie der Eingweihte zu sagen pflegt.
Also gings direkt nach dem Frühdienst los. Und so stand ich Sonntag morgen um 5:30 Uhr vor meiner Haustür und wartete auf eine Kollegin die mich mit zur Arbeit nehmen wollte. Und da ich ja nicht im Zentrum von Hannover wohne war ich doch ziemlich verwundert, dass ein Auto hielt und ein sympatischer Herr mich fragte ober er mich mit nehmen solle ins Zentrum. Naja fast wäre ich mitgefahren aber ich hatte ja schon eine Mitfahrgelgenheit. Toll fand ich es trotzdem dass morgens um halb sechs Leute anhalten um einen zum Bahnhof zu bringen.
Eingestimmt auf den Urlaub wurde ich bei einem lecker Mittagessen bei Elisabet und Charlotte und ne Wollmütze gegen kalte Ohren bei stürmischen Wind gab es auch noch.
Die Zugreise nach Westerland (Endstation der Deutschen Bundesbahn auf Sylt) war sehr lustig. Ich hatte eine Mitfahrgelgenheit mit Paula und Fynn aus Giessen. Also ging es mit dem Schönerwochenendticket und diversen anderen Mitfahrern von einem Bahnhof zum anderen. Da die Mitfahrer häufig wechselten vergingen die 5h wie im Flug.
Wohnen konnte ich auf Sylt bei Dennis, einem Bekannten den ich in früheren Urlauben in Ägypten kennengelert habe. Eine super gemütliche Wohung und ein aufgeregter Irish Setter namens Aaron empfing mich.
Leider war das Wetter heute nicht so auf meiner Seite. Nach einem ausgiebigen Lidleinkauf und einem gemütlichen Frühstück machte ich mich auf, die Südspitze des Insel zu erkunden.
Also in die Regenhose geschlüpft, Wanderschuhe an, Regenjacke übergezogen, Mütze auf, Handschuhe an und los.
Komisch,als ich am Strand ankam war kaum einer.
Gähnende Leere.
Wo sind denn all die Millionäre die sich hier tummeln sollen? Nichts außer ein paar Strandkörben.
So bin ich dann eben losgelaufen immer Richtung Süden. Der Regen war nicht zu unterschätzen. Und wenn ich einem Millionär begegnet wäre, ich hätte ihn nicht gesehen, da ich doch ziemlich gebückt laufen musste, sonst hätte ich ein dauerhaftes Sandpeeling genossen. Der Wind war echt nicht ohne und wißt ihr eigentlich wie weh es tut wenn man permanent mit Sandkörnern im Gesicht gefoltert wird? Ein Gerade stehen war fast nicht möglich. Sicherer wäre es für mich bestimmt gewesen, ich wäre mit einem Bleigürtel gelaufen, damit ich nicht weg wehe.
Aber so einsam am Strand zu laufen hat auch was für sich. Man bekommt ganz schnell den Kopf frei und hat Zeit zum Träumen. Und das einzige Geräusch welches man wahr nimmt, ist das Rascheln der Kapuze an der der Wind zehrt.
Ziemlich nass und der Erkenntnis das Lidlregenhosen nicht wasserdicht sind beschaute ich mir noch das Örtchen Hörnum an dessem nördlichen Ende ich wohne bevor es Heim ging um mit Aaron seine Runde zu gehen.
Aaron – ein alter ziemlich herzkranker Setter. Mit ihm Gassi zu gehen ist eher so, dass der Hund den Weg vorgibt und ich hinterher trabe da er mein Rufen und Pfeifen wegen des Windes eh nicht hört. Aber immerhin bleibt er ab und zu stehen und wartet auf mich, während ich mehr oder weniger am Maschendrahtzaun klebe, da der Wind gerade von der Seite kommt und mich an den doofen Zaun drückt. Hund müsste man bei solch einem Wetter sein, da hat man es echt einfacher und läuft nicht mit nasser Hose und unfunktioneller Regenhose durch die Gegend.
So das war mein erster Tag auf der Insel.
Fazit: Kein Millionäre in Sicht, aber trotzdem alles richtig gemacht und ordentlich durchgepustet worden.
Das ist übrigens das Ende von Sylt.