Nortorf – der Mittelpunkt der Erde?

25 11 2012

Nein, soweit ist es nun doch nicht entfernt.

Nortorf ist allerdings der geographische Mittelpunkt Schleswig Holsteins, und das ist ja auch schon was.

 

Tja was hat mich nun in diesen Ort getrieben?

Sonja, eine Schulfreundin aus Realschulzeiten. Es ist zwar schon etwas länger her, so ca 25 Jahre, aber wir haben uns kaum verändert. Leider habe ich keinen damals-heute Vergleichsphoto.

 

Nun stellt sich die Frage, was macht man am Mittelpunkt Schlewig-Holsteins?

Sightseeing ist ja  klar. Der Ort hat allerdings nicht viel zu besichtigen. Die Highlights sind die Dorfkirche

mit dem Dorfbrunnen

Rund um den Kirchenplatz lauter kleine hübsche Häuser

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Ansonsten viel Land, sehr viel Land, so mit Kühen auf der Weide und Dunggeruch in der Nase

 

Am Freitag besichtige ich also den Ort.

Er hat übrigens auch einige berühmte Persönlichkeiten zu bieten. So wurde z.B. Sabine Kaack dort geboren. Jetzt rätselt ihr bestimmt wer das ist. Kennt ihr noch die Drombuschs? Sie hat dort die Marion Drombusch gespielt.

Freitag nachmittag ging es dann an die Ostsee. Das Wetter war zwar grenzwürdig aber ich wollte unbedingt ins Wasser. Gesagt , getan . Bei 5 Grad rein in den Badeanzug und ab in die Ostsee.

 

Ich muss glaube ich nicht erwähnen dass es verdammt kalt war. Aber Wechselbäder sollen ja gesund sein. Und wer genau hinschaut kann erkennen dass ich mein Seepferdchen doch noch geschafft habe.

Eigentlich wollte ich mich in der Sonne trocknen lassen, aber daraus wurde nichts. Zum einem weil es anfing zu regnen und zum anderen weil die Möwen sehr rege waren.

 

Am Samstag ging es dann spontan nach Hameln zur Familie und nun ist meine Reise wirklich zu Ende.

Ein kleines Abendessen bei meiner „Großfamilie“ in Hannover und ab nach Hause.

Mal schauen wann und wo es mich als nächstes hinzieht.

Ich werde auf alle Fälle davon berichten.

Bis denne Franzi

Ach hier noch der heutige Sonnenuntergang in Wettbergen



Heidelberg – oder Japaner gucken

20 11 2012

Hameln hat ja schon viele Touristen aus Japan vorzuweisen, aber Heidelberg scheint das Mekka der Japaner zu sein. Sie sind überall. Alle Informationen oder Geschäftsaushänge sind neben deutsch und englisch auch in japanisch zu lesen. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Gestern war also der Tag an dem ich mich dem typischen japanischen Touristen anpasste. Ankommen, Photo, weiter, Photo, weiter. Echt krass. Ne, ganz so schlimm war es bei mir nicht.

Im tiefsten Frühnebel fuhr ich nach Heidelberg. Da die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt unter anderem für ihre Schlossruine bekannt ist zog es mich als erstes auch gleich dort hin.

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Mit einer kleinen Bergbahn gelangt man in Windeseile auf den Hügel. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich zu Fuß hoch gelaufen, aber von unten sah es doch ziemlich weit aus.

Das Schloss wurde übrigens nicht im 2. Weltkrieg sondern schon viel früher zerstört und zwar im pfälzischen Erbfolgekrieg (1693). Vorher war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz.

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Vom Schloss aus hat man einen wunderschönen Blick über die Altstadt von Heidelberg und das Neckartal.

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Selbst Mark Twain erwähnte in seinem Buch “Ein Bummel durch Europa “ schon das Schloss.

“ Um gut zu wirken, muss eine Ruine den richtigen Standort haben. Diese hier hätte nicht günstiger gelegen sein können. Sie steht auf einer die Umgebung beherrschenden Höhe, sie ist in grünen Wäldern verborgen, um sie herum gibt es keinen ebenen Grund, sondern im Gegenteil bewaldete Terrassen, man blickt durch die glänzenden Blätter in tiefe Klüfte und Abgründe hinab, wo Dämmer herrscht und die Sonne nicht eindringen kann. Die Natur versteht es , eine Ruine zu schmücken, um die beste Wirkung zu erzielen.”

Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können.

Noch erhalten ist der Fassbau. Er wurde eigens für das Große Fass errichtet. Es fasst 219000 Liter und wurde allerdings nur dreimal gefüllt da es nicht ganz dicht ist.

 

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Außerdem ist im Schloss das zentrale Museum zur Geschichte der Pharmazie, das deutsche Apothekenmuseum untergebracht. Da der Eintritt dort frei ist, bzw. im Eintrittspreis für das Schloss mit enthalten ist schlenderte ich einmal durch und bestaunte all die Fläschen und Exponate.

 

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Nach soviel Input zog es mich dann in die Natur.

Also bin ich nach einem informativen Klönschnack mit der Schlossaufsicht durch den Schlossgraben zu Fuß wieder zurück in die Altstadt gelaufen. Mein nächstes Ziel war die alte Brücke, welche sich auf fast jeder Postkarte Heidelbergs befindet.

Die Karl-Theodor-Brücke ist aus neckarthäler Sandstein und verbindet die Altstadt mit der Neustadt. Sie ist eines der letzten großen Beispiele für die klassische Brückenbaukunst aus Stein.

 

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Das Brückentor war ursprünglich in die Stadtbefestigung integriert.

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Direkt daneben befindet sich der Brückenaffe. Brückenaffe – hmm was soll das denn sein? Das musste ich mir  erst mal genauer anschauen und mit mir natürlich auch meine japanischen Touristenkollegen.  Also artig warten bis alle fertig mit fotografieren waren und dann schnell knipsen.

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Der Heidelberger Affe hatte den Zwecke Hinzukommende zu verspotten und Landstreicher abzuhalten.

Von hier aus gehen lauter kleine Gassen ab. Ich fand einen tollen Laden mit richtig klassischer Tischwäsche. Da sah es echt so aus wie vor hundert Jahren in Omas Wäschekammer und alles roch so schön nach Lavendel.

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Die Altstadt Heidelbergs ist klein und fein. Viele alte Gebäude, alle mit Geschichte behaftet. Jedes einzelne mit seiner Geschichte hier vorzustellen, dafür fehlt mich echt die Motivation.

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Nach soviel Sightseeing zog es mich dann zum shoppen und das kann man in Heidelberg richtig gut. Klar, es gibt reichlich Souvenirshops, wie schon gesagt alles auch auf japanisch, aber in den kleinen Nebenstraßen findet man auch kleine Lädchen mit außergewöhnlichen Sachen. Und ich habe ein wenig zugeschlagen. Franzi im Kaufrausch, was soll es. Anfang des Monats gibt es wieder Geld.

Und da ich noch einen Gesamtüberblick über Schloss und Altstadt haben wollte, außerdem schien die Sonne aus allen Knopflöchern spazierte ich ein wenig am Neckar entlang. Es war richtig warm in der Sonne.

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So das war es.

Für dieses mal ist meine Deutschlandstädtereise beendet.

Mehr gibt es nicht zu erzählen.  Viel wird auch nicht mehr passieren. Es geht kurz nach Hause und dann Richtung Norden, aber von dort aus werde ich nicht berichten.

Spaß haben die zwei Wochen Deutschlandstädtereise gemacht. Ich habe wieder viele Leute wieder getroffen, nach langer Zeit wieder alle Verwandten besucht und auch neue Bekanntschaften gemacht.

Vielen lieben Dank an alle die mich beherbergt haben. Es war super bei euch!!!!!!

Mein Fazit dieser Reise:

Deutschland hat einiges zu bieten, wenn auch oft zu gesalzenen Preisen. Der Osten unseres Staates ist auf alle Fälle noch mehrere Reisen wert und im Süden habe ich auch noch nicht alles gesehen.

Ich habe mir vorgenommen auch die Wochenende öfter mal zum Reisen zu nutzen , dann allerdings mehr in die Natur Deutschlands. Mal schauen was kommt und was geht.

In diesem Sinne

bis denne

Franzi

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Ludwigsburg– die Sonne lacht

19 11 2012

Das Schwabenland ist mir wohlgestimmt, die Sonne scheint.

Deswegen machte ich mich am Sonntag mit Nora zu einem relaxten Spaziergang entlang des Neckars auf.  An den Weinbergen entlang, die hier scheinbar die Alternative zum Kleingärtnerverein sind. Und nach einem stärkenden Mittagessen ging es für mich weiter zum Schloss Monrepos.

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Es wurde im 18. Jahrhundert gebaut und sollte eigentlich als Lustschloss dienen, aber es wurde nicht fertig gestellt, da der Bauherr anderen Interessen verfolgte. Tja damals gab es halt noch kein Viagra.  So wurde das Schloss erst Jahre später fertig.

 

 

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Heute ist es Ausflugsziel für all die großstadtgeplagten Bewohner des Ballungszentrums Ludwigsburg. Die Wanderwege waren voll und an jeder Ecke probierte ein Angler einen dicken Fisch aus dem Teich zu ziehen.

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Und ich wurde neugierig wohin all die Leute gingen, nachdem sie den Teich umrundet hatten. Also folgte ich dem Pulk und lief weiter durch den Planetenweg. Er hat seinen Namen, weil ein begnadeter  Künstler am Wegesrand ein maßstabsgerechtes Modell des Sonnensystem dargestellt hat. Wäre keine Bezeichnung daneben gewesen hätte ich es nie für möglich gehalten das es sich hier um Planeten handeln soll. Leider habe ich es versäumt ein Photo davon zu machen, doch seid gewiss, es waren tolle Skulpturen.

Auf dem Weg gelangt man in den Favoritepark.

Er umgibt das Schloss Favorite. Der Park wurde Anfang des 18. Jahrhunderts eingezäunt um eine Fasanerie zu errichten und Jahre später wurde das Schloss in dem Park errichtet. Heute befindet sich in dem Park ein paar Ziegen, und etwas Wild, welches einem sogar aus der Hand frisst.

Wow war das schön so von der Sonne angestrahlt.

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So richtig kitschig schön wurde es mit dem davor posierenden Brautpaar.

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Ich weiß nicht wie viele Menschen hier schon durch Astbruch ums Leben kamen, denn überall waren Schilder dass man nicht vom Weg abkommen soll  (Betreten verboten –  Lebensgefahr durch Astbruch).

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Von diesem Schloss hatte ich dann den ersten Blick auf das Residenzschloss, dem Wahrzeichen Ludwigsburgs. Es ist eine der größten barocken Schlossanlagen Deutschlands.

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Hier war richtig viel los. Die ansässigen Unternehmen stellten gerade ihre Produkte vor. Von Autos bis zu Kinderstramplern war alles zu sehen.

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Das Schloss ist wunderschön mit vielen Wandmalereien und knarrenden Böden. Aber auch die Gartenanlage ist sehenswert und unter dem Namen “Blühendes Barock” bekannt.

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Nach so viel Schloss zog es mich dann noch in die Stadt und siehe da.

Auch Ludwigsburg hat einen Obelisk. Ziemlich klein aber immerhin.

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Ludwigsburg ist nett, ein kleiner Stadtkern mit Marktplatz und dazugehörigen Kirchen,

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ein paar Einkaufsstraßen mit netten Geschäften und so weiter und so weiter.

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Früher war Ludwigsburg eine Garnisonsstadt und erhielt deswegen auch den Beinamen “Schwäbisches Potsdam”.

Das war mein Sonnentag im Schwabenland.

Morgen geht es nach Heidelberg.

Bis denne

Franzi

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Marbach – eine Schwabenstädtchen

18 11 2012

Mittlereile habe ich, wie man unschwer erkennen kann, das Land der BMWs verlassen und bin im Porsche- und Mercedesreich gelandet.

Das kleine knapp 16000 Einwohner zählende Städtchen Marbach ist der Ort an dem unter anderen Schiller geboren wurde, wie auch Tobias Mayer.

Ihr kennt Tobias Myer nicht? Ist nicht schlimm, der Tobi war mir bis gestern auch unbekannt. Doch jetzt weiß ich mehr. Er war ein deutscher Astronom, Geo- und Kartograph und arbeitete an der Lösung des Längengradsproblems mit. Ja solch ein Problem gab es im 18. Jahrhundert.

Marbach ist ein altes Städtchen, so mit Stadtmauer und ganz ganz viel kleinen Gassen und Fachwerkhäusern.

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Die heutige Altstadt entstand im 12. Jahrhundert und hat alles was eine mittelalterliche Stadt so braucht.

Türme

einen Brunnen

und schöne Fachwerkhäuser

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Was mache ich hier nun eigentlich?

Da es sich auf meiner Reise durch Deutschland ja buchstäblich anbietet auch die Verwandtschaft zu besuchen bin ich hier bei meiner Cousine gelandet. Sie wohnt praktischwerweise mitten in der historischen Altstadt, sodass Marbach zu erkunden doch relativ schnell zu schaffen war. Genau gesagt, ich Museumsmuffel brauchte einen halben Tag dafür.

Und ich muss sagen Marbach gefällt mir.

Klein und fein und natürlich typisch schwäbisch – schön sauber. (samstags wird die Gosse gefegt).

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Von der Schillerhöhe, auf der sich das Schiller – Nationalmuseum, das deutsche Literaturarchiv und das Literaturmuseum der Modere befinden, hat man einen tollen Blick über das Neckartal. Und siehe da es scheint hier sogar die Sonne.

 

 

Da ich mit meinen Rundgang so schnell fertig war, ging es heute zum Schwimmen. Ich durfte begeisterter Zuschauer sein, wie Charlotte (4 Jahre)  ihr Seepferdchen gemacht hat. Ich war kurz davor mich auch zu versuchen, da der Aufnäher meinen Badeanzug echt pimpen würde. Mal schauen wenn ich genug trainiere.

Ach, eh ich es vergesse nochmal zurück zu diesem Mann

 

Wie gesagt Friedrich Schiller wurde hier 1759 als Sohn eines Arztes geboren und lebte sage und schreibe 4 Jahre in Marbach. Sein Geburtshaus steht sogar noch.

 

Und die Marbacher sind stoz auf ihren Schiller. Überall sieht man Schiller oder Zitate von ihm.

Und dabei habe ich festgestellt das viele Schillerzitate heute noch in unserem Sprachgebrauch vorkommen.

„Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“ aus Wilhelm Tell

„Daran erkenn ich meine Pappenheimer“ aus Wallensteins Tod

„Früh übt sich wer ein Meister werden will“ auch aus Wilhelm Tell

„Wehe wenn sie losgelassen“ aus  Das Lied der Glocke

Ich geb es zu, Schiller stand noch nie auf meiner Liste der Autoren, die ich unbedingt lesen muss. Ich geh mal davon aus, dass ich euch nichts Neues erzählt habe.

Egal, jedenfalls ist hier alles Schiller und ich find es gut.

So das war mein Ausflug in die deutsche Literatur.

Morgen ziehe ich zwei Orte weiter zu Onkel und Tante und dann geht meine Deutschlandreise auch schon langsam dem Ende entgegen.

Bis denne

Franzi

Ach, diesen wunderschönen Sonnenuntergang heute müßt ihr noch sehen



Augsburg – schnell noch durch die Fuggerstadt

15 11 2012

 

Drei Dinge inspirierten mich eine Stopp in Augsburg einzulegen. Einmal kommt meine Oma aus Augsburg zum anderen der Roman die Puppenspieler von Tanja Kinkel und zum Dritten, ich war noch nie in Augsburg.

Also schloß ich meinen Rucksack am Bahnhof ein und ab ins Zentrum.

Oh nein , nicht schon wieder eine Baustelle. In Augsburg wurde gerade die Fußgängerzone erneuert und ist noch nicht komplett fertig. Immerhin gibt es hier den Stadtplan umsonst und auch die Beschilderung zu den Sehenswürdigkeiten ist schlau durchdacht. Die Schilder haben verschiedene Fraben, je nach dem welchen Stadtrundgang man machen möchte, 40 Minuten oder doch 2,5h.

Ich startete meinen Rundgang am Rathaus.Es ist ein Wahrzeichen Augsburgs und gilt als der bedeutendste Profanbau der Renaissance.

Auch der Rathausplatz Augsburgs wird zur Zeit für den Weihnachtsmarkt aufgerüstet, sprich Buden über Buden. Das gleiche Bild wie in München.

Direkt neben dem Rathaus befindet sich der Perlachturm. Da mir der Südturm des Münchner Doms ja verwehrt geblieben ist, wollte ich nun diesen Turm besteigen. Leider bin ich zur falschen Jahreszeit unterwegs. Eine Turmbesteigung ist nur im Sommer und an den Adventswochenenden möglich. Schade eigentlich.

Also hieß es weiter laufen zum Ulrichplatz. Vorbei am Fuggerhaus.

 

 

Den Namen „Fugger“ findet man heute weltweit in Geschichts- und Schulbüchern. Der berühmteste Vertreter der Familie war der Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier Jakob Fugger der Reiche (1459 bis 1525). Das Netz der Niederlassungen des Fuggerschen Unternehmens-Imperiums überzog weite Teile Europas. Die Fugger-Firma handelte aber auch mit Indien, Südamerika und Afrika. Prominenteste Kunden waren vier Päpste, die Kaiser Maximilian I., Karl V. und Ferdinand I. von Habsburg, die Könige von Deutschland, Spanien und Portugal, England, Dänemark und Ungarn sowie die Medici in Florenz. Unter Anton Fugger, dem Neffen und Nachfolger Jakob Fuggers, erreichte das Firmenvermögen 1546 seinen höchsten Stand.

Soviel dazu. Ich kann euch das Buch von Tanja Kinkel echt empfehlen. Ob es wirklich so war wie sie bechreibt weiß ich allerdings nicht.

Am Ulrichplatz stehen die Kirchen St.-Ulrich und St.Afra

Wieder zurück im Zentrum beschloss ich ein wenig den Wegweisern zu folgen und kam an wirklich schönen Gebäuden vorbei (wie immer).

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Mein nächstes Ziel war das Brecht- Haus. Wer kennt ihn nicht und wer hat nicht in seiner Schulzeit Mutter Courage und ihre Kinder gelesen oder schon mal etwas von der Dreigroschenoper gehört. Bertold Brecht wurde in Augsburg geboren. In seinem Geburtshaus ist heute ein Museum untergebracht. Leider und diesmla wirklich leider, fehlte mir die Zeit hinein zu gehen. Nächstes Mal.

Weiter ging es zur Fuggerei der ältesten Sozialsiedlung der Welt. Wie jetzt, denkt ihr bestimmt. Doch es stimmt. Hier mal die Erklärung.

Die Reihenhaussiedlung stiftete Jakob Fugger„der Reiche“ im Jahr 1521. Heute wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro. Sie sprechen dafür täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnisund ein Ave Mariafür den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. Und damit das ´Ganze auch unterhalten werden kann muss man 5 Euro Eintritt bezahlen um durch die Siedlung zu gehen. Habe ich nicht gemacht. Ein Blick hinein hat mir genügt.

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Augsburg hat noch mehr Berühmtheiten als Bert Brecht zu bieten. So wurde unter anderem der Vater von Wolfgang Amadeus Mozart nämlich Leopold Mozart hier geboren.

Ganz in der Nähe des Mozarthauses befindet sich der Augsburger Dom.

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Lust ihn zu besichtigen hatte ich keine, stattdessen  bin ich noch ein wenig durch die Straßen der Stadt gelaufen und habe den wohl teuerste Milchcafe meiner Reise zu mir genommen. 4,30 Euro, das nenn ich jetzt echt Wucher. Da war München ja günstiger mit 3,80 Euro.

Und am frühen Nachmittag verließ mich dann die Motivation weiter durch Augsburg zu laufen. Schnell noch ein bisschen hier und da geguckt…

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… und ab ging es mit dem Zug ins Schwabenland.

Ein Fazit zu Bayern: Bayern ist schön aber nicht günstig. Die Städte sind reizvoll und wenn alle Baustellen abgearbeitet sind bestimmt richtig nett. Kurz gesagt, ich werde wohl nochmal wieder kommen müssen um mir Bayern ohne Baustellen anzuschauen.

Bis denne

Franzi

Auf geht´s in Schillers Geburtsstadt Marbach amNeckar

 



München – die Stadt der Baustellen?

14 11 2012

Auf gings nach München.

Und gleich mal wieder habe ich festgestellt, dass Bayern echt ein teures Pflaster ist. 5 Euro für eine Zweizonenfahrkarte mit der U-Bahn. Schon ziemlich heftig. Aber was solls, die Bayern haben es ja.

Also los ging es und ich war früh in der Stadt am Marienplatz, dem zentralen Platz in München. Dort wird allerdings gerade der Weihnachtsmarkt aufgebaut, sodass man seine Schönheit nur schwer erkennen konnte zwischen all den Buden und den Anlieferern.

 

Der Weihnachtsbaum steht schon und drum herum ein einziges Gewimmel und Gewusel. Also schnell in die Touriinfo und siehe da, die Bayern wissen wie man zu Geld kommt. Die bislang einzige Stadt auf meiner Reise die für einen DIN 4 Zettel mit Stadtplan darauf Geld haben wollen. Schon krass und es war da noch nicht mal ein Rundgang darauf beschrieben. Egal, der knappe Euro war gut investiert.

So bewaffnet ging es die Einkaufsstraße bis zum Stachus entlang. Erst durch das Karlstor und vorbei an schönen alten Gebäuden und Brunnen.

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Der Stachus ist die umgangssprachliche Bezeichung für den Karlsplatz. Und hier war nun die erste Großbaustelle. Ein einziges Bretterwirrwarr. Alles nicht so einfach in München.

Mein nächstes Ziel war der Obelisk. Da wurden Erinnerungen an Buenos Aires wach. Okay der Obelisk der Bayern ist ein wenig kleiner ausgefallen, aber immerhin, sie haben einen.

Er steht am Karolinenplatz und wurde als Ehrenmal für die bei Napoleons Russlandfeldzug gefallenen Soldaten der Bayrischen Armee errichtet.

Aud dem Weg dorhin passierte ich noch alten botanischen Garten sowie den Königsplatz. Der Platz im Stil des europäischen Klassizismus ist ein Zentrum kulturellen Lebens und gilt als eines der Hauptwerke des ludovizianischen  „Isar-Athen“.

Hier sieht man die dorische Propyläen. Was das ist könnt ihr bei Wikipedia nachlesen.

Schon schick so ein kleines Griechenland  mitten in München. Obwohl, ich war noch nie in Athen aber so ähnlich soll es dort ja aussehen.

Wieder zurück in der Stadt oder besser gesagt mehrere Baustellen später kam ich dann an all den anderen Sehenswürdigkeiten Münchens vorbei.

Und bevor ich jetzt  einen kleinen Stadtführer schreibe, was eh kaum jemanden interessiert, hier einfach nur ein paar Bilder.

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Solche Kleinwagen sieht man in München wie ihr euch denken könnt gehäuft. Meistens stehen sie neben Parkhäusern im Halteverbot und ich weiss auch warum.

Es ist nämlich so, dass die Parkhäuser in München schon etwas kanpp konzipiert wurden und die Luxusschlitten schnell mal nach einem Parkhausbesuch für 3000 Euro in die Werkstatt müssen, da sie sie sich die Reifen, Felgen oder sonst irgendetwas kaputt fahren. Außerdem ist ein Tag im Halteverbot günstiger als ein Tag im Parkhaus. Ja, das sind mal wirkliche Probleme.

Hier die Feldherrnhalle am Odeonsplatz und, hurra keine Baustelle dafür die Theatinerkirche direkt am Platz.

 

Nachdem ich in Dresden ja nun in einigen Kirchen war, fehlte mir in München nun doch die Motivation die Gebäude von Innen zu betrachten da es a) gerade keine Andacht oder Orgelspiel gab und b) mir gerade nicht kalt oder nach einer Pause war. Schließlich galt es das Hofbräuhaus zu entdecken.

Auf dem Weg dorthin kam ich noch an folgenden Sehenswürdigkeiten vorbei.

Dem Max- Jospeh-Platz mit Nationaltheater

das Regierungsgebäude von Oberbayern

und am Globetrotter am Isartor. Damit habe ich jetzt alle Globetrotterläden in Deutschland besucht und bin immer noch schwer begeistert über das Knowhow der Mitarbeiter und natürlich die Kunbdentoiletten. Der münchner Globetrotter hat eine Toilette die als Zugtoilette aus den 70ern nachgebaut wurde, genauso eng und in schwarz-weiß gehalten.

Ach, die Maximillianstraße habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. Hier reiht sich ein Designer an den anderen. Und Frauen gesetzteren Alters so um die 60 probieren Teenieklamotten an.

Ich war kurz davor bei Versace reinzugehen und der Frau zu sagen , dass sie der Verkäuferin nicht glauben soll. Alte Frau im engen Fummel. Es sah scheußlich aus, aber wer es tragen kann. Bei Dolce& Gabbana war ein Overall  für günstige 1060 Euro im Schaufenster. Ich bin mir sicher das gleiche Modell schon bei H&M für 39 Euro gesehen zu haben. Naja, wer es braucht.

Über Umwege, ich sage nur Baustelle und dadurch bei mir entstandene Orientierungslosigkeit fand ich dann auch das Hofbräuhaus.

Wie ihr links seht  daneben eine Baustelle. Irgendwie fehlte mir die Motivation reinzugehen, und ich beschloß das Drama welches sich seit Wochen auf meinem Kopf abspielt zu beenden.

Warum nicht in München zum Frieseur gehen?  Gedacht getan. Gleich neben dem Viktualienmarkt fand ich einen. Und jetzt denkt ihr bestimmt: „Franzi ist verrückt, ein Friseur in der Innenstadt Münchens kostest bestimmt ein halbes Monatseinkommen.“ Falsch, 45 Minuten später , 3cm kürzer und 17 Euro ärmer kam ich frischgestylt mit kurzen Haaren wieder raus. Ich sag nur Schnäppchen.

 

Und da es mich schon immer interessiert hat ob die Damen von Dallmayr wirklich so nett lächeln und so häßliche Schürzen tragen bin ich als nächstes zu dem Kaffeeladen. Wow, was für ein Geschäft.

 

Das Delikatessenhaus ist schon sehenswert und ich als Backpacker fiel etwas auf. Um mich herum scheinbar nur gut betuchte Menschen und die Preise der Hammer. Aber die Mädels lächeln wirklich so und die Schürzen, alles wie im Fernsehen. Und lecker Essenschnickschnack, wer es braucht.

Ein Wahrzeichen Münchens fehlte mir noch. Die Frauenkirche. Sie wurde 1494 erbaut und ist seit rund zweihundert Jahren die Kathedrale der Erzbischöfe von München und Freising. Eigentlich wollte ich den Südturm besteigen doch siehe da, er war eingetütet und wird gerade renoviert.

Außerdem war ich doch ziemlich geschafft und beschloß den Englischen Garten lieber im Sommer zu besuchen und wieder zurück nach Pfaffenhofen zu fahren.

Außerdem musste ich ja noch packen, denn morgen heißt es Abschied nehmen von Bayern. Aber erst nachdem ich noch eine Zwischenstopp in Augsburg einlegen.

Bis denne

Franzi

 

 

 

 

 



Dachau–ein Stück deutscher Geschichte und ein Wiedersehen

13 11 2012

 

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Am 22. März 1933, wenige Wochen nachdem Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden war, wurde in Dachau ein Konzentrationslager für politische Gefangene errichtet. Es diente als Modell für alle späteren Konzentrationslager und als „Schule der Gewalt” für die Männer der SS, unter deren Herrschaft es stand. In den zwölf Jahren seines Bestehens waren hier und in zahlreichen Außenlagern über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen die Überlebenden.

Die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers wurde im Jahr 1965 auf Initiative und nach den Plänen der überlebenden Häftlinge, die sich im Comité International de Dachau zusammenschlossen, mit Unterstützung des Bayerischen Staates errichtet. In den Jahren 1996-2003 wurde eine neue Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Dachau mit dem Leitmotiv „Der Weg der Häftlinge” geschaffen.

Dachau, wer hat nicht schon davon gehört.

Es war mein zweites Konzentrationslager welches ich nach Buchenwald besuchte. In Buchenwald war ich 1995 zum 50sten Jahrestag der Befreiung und hatte dort die Chance mit Zeitzeugen und Ehemaligen Häftlingen zu sprechen. Diesmal hatte ich einen Audioguide dabei.

Ein bedrückendes Gefühl, es wurde kälter und kälter, Fassungslosigkeit, Entsetzen, Schauer auf dem Rücken, Tränen in den Augen.

Ich möchte hier jetzt nicht alles genau beschreiben wie ich es auf meinem Audiorundgang mit Berichten von Zeitzeugen und Häftlingen erlebt habe. Nur soviel:

Nie wieder

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Nie wieder darf so etwas passieren, geschehen, ignoriert werden.

Ich bin immer noch ziemlich aufgewühlt über das Erlebte. Der Rundgang beginnt noch vor dem Tor und zieht sich über das gesamte Gelände.

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Ich hätte euch an dieser Stelle  vieles erklären oder Bilder aus den Baracken zeigen können, doch ich habe bewusst darauf verzichtet, da es mir nicht möglich ist, das wieder zu spiegeln wie ich das Konzentrationslager Dachau erlebt habe. Nur soviel sei gesagt, der Besuch war für mich ein intensives Erlebnis und ich kann es jedem empfehlen. Nehmt euch einen Tag Zeit dafür.

Ich hoffe ihr möchtet  mehr darüber wissen. Dazu  empfehle ich euch die Seite  http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de. Dort könnt ihr die einzelnen Stationen des Rundganges nachlesen.

Ziemlich fertig musste ich erst mal tief Luft holen und ging zu Fuß Richtung Zentrum und da habe ich dann auch wieder etwas für mich Neues entdeckt.

In Bayern fährt ein kleines Mülltonnenwaschfahrzeug herum welches die Mülltonnen reinigt. Ja, hier werden die Mülltonnen von innen gereinigt.

Und dann lernte ich endlich das Gummibärchen aus Puerto Varas kennen. Hier die Vergleichsbilder

Puerto Varas November 2011

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Dachau heute

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Emma, die kleine süße Maus. Eine Grinsebacke. Und natürlich ein wunderschönes Wiedersehen mit Veronika.

Hier wieder ein Photo von “damals” letztes Jahr in Chile

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Und so sehen wir heute aus: Wir haben uns kaum verändert, sogar die Klamotten sind gleich geblieben.

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Natürlich hatten wir uns erst mal viel zu erzählen, aber da heute die Sonne schien zogen wir es vor, raus an die frische Luft zu gehen, außerdem sollte Emma schlafen.

Ziel war das Dachauer Schloss.

Mist warum liegen Schlösser eigentlich immer auf Bergen oder zumindest Hügeln.

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Ziemlich steil bergan ging es und das auf Kopfsteinpflaster und mit Kinderwagen.

Dachau ist ein kleiner Ort, schön bayrisch.

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Oben am Schloss angekommen, kann man bei klarer Sicht sogar die Alpen sehen.

Heute war das allerdings nicht möglich, aber immerhin kann man im Hintergrund schemenhaft München erkennen.

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Okay ich gebe es zu, eigentlich sieht man nichts. Aber egal, in Natur konnte ich schon den Fernsehturm und den O2-Tower erkennen.

Einen wunderschönen Garten hat das Schloss auch, welches übrigens 1573 erbaut wurde, nachdem vorher dort eine Burg stand.

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An den Photos sieht man  eindeutig, dass ich im Sommer nochmal kommen muss um mir das alles mal im Grünen anzuschauen. Außerdem habe ich mit Veronika abgesprochen, dass wir uns öfter sehen müssen, denn so ein Nachmittag geht einfach zu schnell vorbei.

Und schon war der Tag rum und der Zug schnell da, der mich wieder nach Pfaffenhofen brachte.

Schade, ich hätte gern längere Zeit bei den beiden Mädels verbracht. Da hilft nur eins:

Ich brauch mehr Urlaub!!!!! Mal schauen wie ich das hinbekomme. Wenn jemand Tipps hat, nur her damit.

So morgen geht es nach München. ich bin schon ganz gespannt auf die Touristenmassen, all die Sehenswürdigkeiten und die Weißwurst.

Bis denne

Franzi

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Pfaffenhofen–und schon wieder ein neuer Dialekt

12 11 2012

Da das Wetter in Dresden nun wirklich kein bisschen besser wurde, machte ich mich frühzeitig zum Treffpunkt mit meiner Mitfahrgelegenheit auf. Und ich wußte es. Emanzipation wird im Osten noch gelebt. Hier der Beweis:

Ampelfrauen

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Das fand ich richtig klasse, wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt. Die Farht nach Bayern war wie fischen im Trüben. Es regnete und regnete und das ganze in diesiger Dunkelheit. Ansonsten war die Fahrt okay und nun bin ich hier.

Pfaffenhofen an der Ilm.

Warum fragt ihr euch sicher.

Naja ganz einfach, Pfaffenhofen wurde zur lebenswertesten Stadt der Welt im Jahr 2011 erklärt. Ja so einen Titel gibt es. Er wird auch International Award for Liveable Communities genannt und vom Umweltprogramm  der Vereinten Nationen verliehen. Wenn das kein Grund ist sich das knapp24000 Einwohner  große Kreisstädtchen anzuschauen, dann weiß ich auch nicht. Außerdem ist Pfaffenhofen wirtschaftlich stärkste Stadt Deutschlands.

Okay ich bin ehrlich. Mein Hauptgrund liegt darin hier meine Verwandtschaft zu besuchen , die ich gefühlte 20 Jahre nicht besucht habe.

Die Stadt ist klein und überschaulich. Ein Hauptplatz mit den Haus der Begegnung (ehemalige Mädchenschule) und gegenüber das Rathaus.

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Um den Hauptplatz herum lauter nette Häuser

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Und auch Familie Hipp findet man hier. Allerdings nicht die Babynahrungsfabrik sondern ein Cafe mit Schokopralinenverkauf welches dem  Cousin von dem uns (Kinderkrankenschwestern) bekannten Claus Hipp gehört.

Und natürlich steht auf dem Hauptplatz auch eine Marienfigur und ein Maibaum

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alles in allem ein kleiner Ort, der zum Einzugsgebiet Münchens gehört. Das merkt man unter anderem schon daran das der Geldautomat 100 Euroscheine ausspuckt statt 50er wie ich es sonst gewohnt bin. Ist halt alles etwas teuerer hier in Bayern als bei uns in Niedersachsen oder im günstigen Sachsen.

Morgen geht es dann weiter Dachau, wo ich Veronika wieder treffe, die ich in Südchile kennengelernt habe. Ich freu mich schon ganz dolle auf das in Puerto Varas diagnostizierte Gummibärchen, welches jetzt schon 4 Monate alt ist und Emma heißt.

Bis denne Franzi



Dresden–und es regnet mal wieder

11 11 2012

Was solls.

Mittlerweile sitze ich ja auch schon wieder auf gepacktem Rucksack da es in zwei Stunden weiter geht Richtung Bayern. Doch erst mal ein Rückblick.

Wie gesagt Leipzig hat mir genau wie Bremen super gut gefallen. Nettes Städtchen, übersichtlich, nette Leute und viel Grün. einfach schön. Und auch bei Jenny und Caro war es klasse. Ich kam mir nicht wie ein Gast sondern gleich wie ein WG- Mitglied vor. Trotzdem hieß es Freitagnachmittag Abschied nehmen, wenn auch nicht für lang. Wenn alles mit meinem Dienstplan klappt bin ich Anfang Dezember wieder dort.

Dresden, das Elbflorenz.

Okay ich war noch nie in Florenz, also muss ich es glauben. Mein erster Eindruck, nach dem ich im Hostel kagoroo-stopp, welches übrigens super ist, eingecheckt hatte war:

Gibt es hier auch Menschen? Es war Freitag 17:00 Uhr als ich mich aufmachte Richtung Altstadt und durch die Hauptstraße welche eine Fußgängerzone ist lief. Doch da waren kaum Menschen. Alles war leer, fast so wie als wenn die Geschäfte zu hätten.  Einmal schnell über die älteste Brücke Dresdens die Augustusbrücke und schon war ich umgeben von alten barocken Sandsteingebäuden.

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Wow, alle schön angestrahlt. Die Altstadt ist klein, sehr klein. Ich hatte mir das alles viel weitläufiger vorgestellt, aber es liegt alles total dicht zusammen.

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Am Neumarkt erhebt sich die Frauenkirche, welches mein Ziel war. Pünktlich zur Andacht war ich dort. Schön, einfach schön. ein wenig kitschig, aber so war die Zeit ja.

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Die Frauenkirche wurde im 2. Weltkrieg  fast total zerstört und nur durch die Hartnäckigkeit dresdner Bürger  in den  Jahren nach der Wende wieder aufgebaut. Dies alles erfuhr ich unter anderem durch eine Führung die es im Anschluss an die Andacht gab.

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Nach dem die kostenlose Führung beendet war lief ich unbewusst noch an allen Sehenswürdigkeiten vorbei ohne zu wissen was es ist. So im Dunkeln sehen die Dinge ja auch immer anders aus als bei Licht betrachtet.

Der Eingang zum Zwinger

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Die Semperoper und nicht das Brauhaus des Radeberger

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Ich stiefelte also ziemlich planlos durch die Altstadt in der kaum ein Mensch unterwegs war und machte mir so meine Gedanken. Dresden die Landeshauptstadt Sachsens, aber wo seid ihr ihr Bürger? In der Altstadt jedenfalls nicht. Vereinzelnd sah ich mal einen Touristen und ansonsten keine Menschenseele und das abends um 20 Uhr. Schon komisch.

Also zog ich es vor  wieder zurück zum hostel zu gehen und den Abend entspannt im Gemeinschaftsraum ausklingen zulassen.

Die Nacht im 10Dorm war okay, wenn man mal von der Wärme im Zimmer absieht. Irgendjemanden war es wohl zu kalt und so schliefen wir mit der Heizung auf Anschlag gedreht. Eine echte Herausforderung für die anderen 9 Mitschläfer.

Samstag war dann sightseeing angesagt. Das Wetter spielte mit, also diesmal mit Stadtplan bewaffnet nochmal los. Wieder die Hauptstraße entlang, die diesmal auch nicht voller war als am Vorabend, und über die älteste Brücke Dresdens, die Augustusbrücke.

Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Gebäude der Altstadt und die Brühlsche Terrassen. Sie wurden einst als Privatgarten für den sächsischen Premierminister Graf Brühl angelegt und sind auch als “Balkon Europas” bekannt.

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Und es klarte sich auf und die Sonne kam ein wenig durch. Hurra!

Weiter ging meine Tour über die besagte Terrasse an vorbei am Albertinum und der Synagoge, einem in sich gedrehtem Quadrat. Irgendwie habe ich mich in alle kleinen Details der barocken Baukunst verguckt.

 

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Wie zum Beispiel in die goldenen Engel die man überall an den Gebäuden sieht und durch den geschwärzten Sandstein noch mehr strahlen.

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Weiterging es zum Neumarkt um die Frauenkirche auch mal bei Tageslicht zu begutachten. Es ist schon ein massiver Bau auf dem Platz mit seiner steinernen Kuppel. Faszinierend fand ich, dass die alten Elemente in den Bau wieder integriert wurden. So sieht man die alten dunklen Steine, welche ja mehr als 40 Jahre lang auf einem Haufen lagen wieder an ihrem alten Platz neben den hellen neuen Steinen.

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Ich wäre ja gern auf die Kuppel gestiegen aber a) leide ich neuerdings doch ein wenig unter Höhenangst und b) fand ich das Besteigen der Kuppel für 8 Euro dann doch übertreiben teuer. Deswegen ließ ich mich vom Touristenstrom mitziehen durch all die kleinen Gassen rund um das Residenzschloss.

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Und jetzt weiß ich auch wie der Ostdeutsche sich seinen Urlaub finanziert und günstig einen Campingurlaub in Dresden gestaltet.

Ganz einfach er stellt seinen Wohnwagen einfach mal in einen Innenhof des Schlosses. Es könnte sich hierbei allerdings auch um holländische Wildcamper handeln. Man weiß es nicht. Vielleicht handelt es sich aber auch einfach nur um Kunst. Ich tippe auf tschechische Touristen, von denen es begünstigt durch die Grenznähe reichlich in Dresden gibt.

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Trotz der Sonne war es übrigens doch ziemlich kalt um nicht zu sagen meine Handschuhe sind nicht die Wärmsten. Da bot sich das kostenlose Orgelkonzert in der Kathedrale Sanctissimae Trinitatis direkt zum Aufwärmen an.

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Eine halbe Stunde Entspannung auch wenn Orgelmusik eigentlich nicht so meins ist, war es doch ganz nett.

Hier nochmal ein wenig input in Sachen Kultur.

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Das Altargemälde stammt von Anton Raffael Mengs und die Rokokokanzel von Balthasar Permoser.

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Nach so viel alten Bauten war mir dann erst mal nach anderer Architektur und mich machte mich auf die Suche nach sozialistischen Bauten und fand sie beim sächsischen Landtag, direkt hinter dem Zwinger.

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Aber irgendwie gelangt man immer wieder ins barocke Zeitalter.

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So stand ich wieder vor dem Zwinger. Es soll das berühmteste Bauwerk Dresdens sein und sein Name leitet sich von der Lage auf der ehemaligen Stadtbefestigung ab.

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Auch hier kann man sich kaum satt sehen an all den kleinen Details.

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So langsam war ich allerdings doch übersättigt von all den Engel- und Schnörkelkram und da ich ja bekanntlich nicht zu den Museenfans gehöre, die übrigens auch in Dresden ziemlich aufs Budget schlagen, machte ich lieber einen Bummel durch die Prager Straße, der Einkaufsstraße Dresdens. Und hier fand ich sie dann auch die Bürger der Stadt. Die Straße endet wie praktisch für die Wochenendshopper aus dem Umland direkt am Bahnhof.

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So langsam machte sich dann auch mein Magen bemerkbar nach 4 h Sightseeing. Also begab ich mich auf die Suche nach einer netten Lokalität und fand sie auch direkt in der Stadt in unmittelbarer Nähe der Kreuzkirche. Ein kleines Lokal mit Fairetrade Produkten und etwas alternativ angehaucht. Und es war ziemlich voll, sodass sich an meinen Tisch noch andere  dazugesellten. Wir waren eine nette Viererrunde und bekamen durch den Ur-Desdner der seinen Freunden die Stadt zeigte noch ganz viel Hintergundinformationen über die Frauenkirche oder wie die friedliche Revolution in Dresden abgelaufen ist.  Das ganze fand ich natürlich sehr spannend. Es hier allerdings wiederzugeben wäre dann doch zu viel.

So frisch gestärkt mit der typischen säschischen Kartoffelsuppe machte ich mich auf in die Neustadt. Eigentlich wollte ich den ältesten jüdischen Friedhof in Dresden besichtigen doch das Tor war verschlossen.

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So ging ich ein wenig traurig weiter durch das Inviertel Dresdens. In dem Viertel ist auch Pfunds Molkerei untergebracht. Sie soll der “schönste Milchladen der Welt“ sein  und ganz ehrlich die Fliesengemälde und Innenausstattung hatten echt schon was, die Preise allerdings auch. Die Einmaligkeit dieses Milchgeschäftes wird übrigens auch im Guinessbuch der Rekorde bestätigt und nebenbei bemerkt ist der Geschäftsführer der Nachbar meiner Mittagsfreundschaft in dem Faire Trade-Restaurant.

Hier mal ein paar Eindrücke des Viertels

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Schöne Hausmalereien die ein wenig an Valparaiso in Chile  erinnern.

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Und dann fing es dummereise an zu regnen und hörte auch nicht mehr aus bis ich Sachsen verließ.

Heute morgen ließ ich mich von dem Regen aber nicht abschrecken und machte mich auf zum blauen Wunder von Dresden, einer Stahlbrücke 5km vom Zentrum entfernt.

Tja, wenn es nicht kleine Hunde geregnet hätte wäre es richtig schön gewesen, aber so war ich dann doch nach ein paar Kilometern nass wie eine Katze.

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In Blasewitz ging es dann über die Brücke und wieder zurück Richtung Dresden.

 

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Und dann fand ich sie auch – die wilden Tiere von Dresden.

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Pitschnass sitze ich nun im Hostel und gleich geht es los Richtung Bayern. Auf nach Pfaffenhofen.

Bis denne Franzi

Ach hier noch ein Photo von einem ostdeutschen Dixiklo

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Leipzig – ich Niedersachse bin in Sachsen

8 11 2012

Nach einem entspannten Tag in Bremen bin ich seit gestern nun im wilden Osten.

Bremen war einfach nur schön bis auf das Wetter versteht sich. Anna und ich waren bevor mein Zug fuhr noch ein wenig im Viertel bummeln, dort wo nachts die Leute Fußball auf Straßenkreuzungen spielen.  Bremen gefällt mir richtig gut und Anna  und ihre Freunde sind einfach klasse.

Die Zugfahrt im IC war widererwartend angenehm. Es gab auch nur ein Schmunzeln von der Zugbegleiterin als sie mein vollgekritzeltes Ticket von Frau Stein der „netten“ Servicemitarbeiterin der deutschen Bahn sah.

In Leipzig wurde ich von Jenny mit folgendem Abholschild begrüßt

 

Oh hab ich mich gefreut. total klasse.

Der Bahnhof in Leipzig ist der Hammer. Sowas können wir uns im Westen nicht leisten 🙂 . Ich habe echt Bauklötze gestaunt, wie sauber, wie neu wie pompös. Nachdem wir kurz noch einkaufen waren ging es nach Schleußig, in den Stadtteil wo Jenny in der vierten Etage (79 Stufen) in einer frisch renovierten Altbauwohnung zusammen mit Caro wohnt.

Gemeinsam mit Thomas einem WG-Freund hieß es dann Tapas bauen und gemeinsam bis morgens um halb drei in der Küche sitzen und quatschen.

Heute stand dann Sightseeing auf dem Programm, schließlich bin ja nicht so zum Spaß unterwegs und will auch was lernen auf meiner Deutschlandtour.

Zu Fuß ging es ins Zentrum von Leipzig.

Das erste was mir dabei ins Auge fiel war das viele Grün in der Stadt, fast so wie die Eilenriede in Hannover. Wir sind durch die Parks gelaufen und haben Leipzigs wilde Tiere gesehen.

Ich möchte  hier jetzt nicht von einer Rattenplage sprechen, aber es war schon auffällig dass sich auf einem Fleck  so ca ein halbes Dutzend tummelten. Wenn das kein Fall für den Rattenfänger von Hameln ist, dann weiss ich auch nicht.

Weiter ging es zum Rathaus von Leipzig.

Echt groß und schön, sag ich nur. Überhaupt hat Leipzig einige schöne Bauten zu verzeichnen. Hier mal ein paar davon

oder das alte Rathaus mitten in der Stadt

Und überall trifft man auf diesen Herren.

Na wer ist es ?

Was sagte Jenny über diesen alten Mann?

Er ist ein richtiges abgefucktes Arschloch gewesen, der immer mehrere Affären hatte, Kindern auch nicht abgeneigt war und keine Alimente zahlte (38 uneheliche Kinder in 70 Lebensjahren).

Na,wißt ihr jetzt von wem ich hier spreche?

Weiter ging es zur Nikolaikirche die ja spätestens durch die Montagsdemonstrationen 1989 berühmt wurde. Hier trafen sich im Herbst 1989 die friedlichen DDR-Bürger um für Reisefreiheit und den Abriß der Mauer zu demonstrieren. Die größte Demo fand am 9. Oktober 1989 statt und ging als friedliche Revolution in die Geschichte Deutschlands ein.

 

Hier nochmal die ganze Kirche

 

Ein paar DDR- Bauten findet man in Leipzig auch noch. So zum Beispiel das Gewandhaus, welches in den 70er Jahren am Karl- Marx-Platz errichtet wurde. Heute heißt der Platz natürlich nicht mehr so. Alles was an Kommunismus erinnerte wurde umbenannt. So auch dieser Platz der heute Augustusplatz heißt.

 

Nach soviel input war dann erstmal Pause angesagt und Jenny zeigte mir eine tolle Location die Moritzbastei, wo man für hannoveraner Verhältnisse echt günstig essen kann. Lecker sag ich nur und jedem der nach Leipzig fährt nur zu empfehlen. Die Bastei befindet sich direkt neben der hochmodernen Universität. (Jetzt weiß ich auch wo meine Steuergelder hin sind 🙂 ). Die Uni hat sogar eine bewachte Fahhradgarage.

Weiter ging es an der Oper vorbei

Wir bummelten durch Straßen und Hinterhöfe und wieder trafen wir auf den oben beschriebenen Herren.

Diesmal im Auerbachskeller in Begleitung des Teufels

Zum krönenden Abschluß des Tages durfte ich dann noch aktiver Teilnehmer an Jennys Spanischseminar in der Uni sein. B2 Level und ich beschäftigte mich intensiv mit subjunctivo, imperfecto, indirekter Rede und irgendwelches Geschäftsgesprächen. Mir raucht immer noch der Kopf.

So das war Leipzig und mein erster Eindruck aus dem wilden Osten steht fest.

Wow ist das schön hier  und günstig. Vielleicht sollte ich umziehen?

Naja, morgen abend geht es nach Dresden. Hostelleben ist angesagt.

Aber auch in Leipzig war ich bestimmt nicht das letzt Mal. Ein nächster Termin wird dann allerdings in die Sommermonate fallen wenn das Wetter besser ist. Heute hat es nämlich auch wieder ordentlich geregnet.

Bis denne

Franzi

 

Ach bei mephisto 97,6 gab ich heute nachmittag noch mein Radiointerviewdebüt zum Thema: Eine Deutschlandreise im November.