Heidelberg – oder Japaner gucken

20 11 2012

Hameln hat ja schon viele Touristen aus Japan vorzuweisen, aber Heidelberg scheint das Mekka der Japaner zu sein. Sie sind überall. Alle Informationen oder Geschäftsaushänge sind neben deutsch und englisch auch in japanisch zu lesen. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Gestern war also der Tag an dem ich mich dem typischen japanischen Touristen anpasste. Ankommen, Photo, weiter, Photo, weiter. Echt krass. Ne, ganz so schlimm war es bei mir nicht.

Im tiefsten Frühnebel fuhr ich nach Heidelberg. Da die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt unter anderem für ihre Schlossruine bekannt ist zog es mich als erstes auch gleich dort hin.

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Mit einer kleinen Bergbahn gelangt man in Windeseile auf den Hügel. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich zu Fuß hoch gelaufen, aber von unten sah es doch ziemlich weit aus.

Das Schloss wurde übrigens nicht im 2. Weltkrieg sondern schon viel früher zerstört und zwar im pfälzischen Erbfolgekrieg (1693). Vorher war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz.

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Vom Schloss aus hat man einen wunderschönen Blick über die Altstadt von Heidelberg und das Neckartal.

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Selbst Mark Twain erwähnte in seinem Buch “Ein Bummel durch Europa “ schon das Schloss.

“ Um gut zu wirken, muss eine Ruine den richtigen Standort haben. Diese hier hätte nicht günstiger gelegen sein können. Sie steht auf einer die Umgebung beherrschenden Höhe, sie ist in grünen Wäldern verborgen, um sie herum gibt es keinen ebenen Grund, sondern im Gegenteil bewaldete Terrassen, man blickt durch die glänzenden Blätter in tiefe Klüfte und Abgründe hinab, wo Dämmer herrscht und die Sonne nicht eindringen kann. Die Natur versteht es , eine Ruine zu schmücken, um die beste Wirkung zu erzielen.”

Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können.

Noch erhalten ist der Fassbau. Er wurde eigens für das Große Fass errichtet. Es fasst 219000 Liter und wurde allerdings nur dreimal gefüllt da es nicht ganz dicht ist.

 

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Außerdem ist im Schloss das zentrale Museum zur Geschichte der Pharmazie, das deutsche Apothekenmuseum untergebracht. Da der Eintritt dort frei ist, bzw. im Eintrittspreis für das Schloss mit enthalten ist schlenderte ich einmal durch und bestaunte all die Fläschen und Exponate.

 

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Nach soviel Input zog es mich dann in die Natur.

Also bin ich nach einem informativen Klönschnack mit der Schlossaufsicht durch den Schlossgraben zu Fuß wieder zurück in die Altstadt gelaufen. Mein nächstes Ziel war die alte Brücke, welche sich auf fast jeder Postkarte Heidelbergs befindet.

Die Karl-Theodor-Brücke ist aus neckarthäler Sandstein und verbindet die Altstadt mit der Neustadt. Sie ist eines der letzten großen Beispiele für die klassische Brückenbaukunst aus Stein.

 

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Das Brückentor war ursprünglich in die Stadtbefestigung integriert.

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Direkt daneben befindet sich der Brückenaffe. Brückenaffe – hmm was soll das denn sein? Das musste ich mir  erst mal genauer anschauen und mit mir natürlich auch meine japanischen Touristenkollegen.  Also artig warten bis alle fertig mit fotografieren waren und dann schnell knipsen.

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Der Heidelberger Affe hatte den Zwecke Hinzukommende zu verspotten und Landstreicher abzuhalten.

Von hier aus gehen lauter kleine Gassen ab. Ich fand einen tollen Laden mit richtig klassischer Tischwäsche. Da sah es echt so aus wie vor hundert Jahren in Omas Wäschekammer und alles roch so schön nach Lavendel.

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Die Altstadt Heidelbergs ist klein und fein. Viele alte Gebäude, alle mit Geschichte behaftet. Jedes einzelne mit seiner Geschichte hier vorzustellen, dafür fehlt mich echt die Motivation.

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Nach soviel Sightseeing zog es mich dann zum shoppen und das kann man in Heidelberg richtig gut. Klar, es gibt reichlich Souvenirshops, wie schon gesagt alles auch auf japanisch, aber in den kleinen Nebenstraßen findet man auch kleine Lädchen mit außergewöhnlichen Sachen. Und ich habe ein wenig zugeschlagen. Franzi im Kaufrausch, was soll es. Anfang des Monats gibt es wieder Geld.

Und da ich noch einen Gesamtüberblick über Schloss und Altstadt haben wollte, außerdem schien die Sonne aus allen Knopflöchern spazierte ich ein wenig am Neckar entlang. Es war richtig warm in der Sonne.

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So das war es.

Für dieses mal ist meine Deutschlandstädtereise beendet.

Mehr gibt es nicht zu erzählen.  Viel wird auch nicht mehr passieren. Es geht kurz nach Hause und dann Richtung Norden, aber von dort aus werde ich nicht berichten.

Spaß haben die zwei Wochen Deutschlandstädtereise gemacht. Ich habe wieder viele Leute wieder getroffen, nach langer Zeit wieder alle Verwandten besucht und auch neue Bekanntschaften gemacht.

Vielen lieben Dank an alle die mich beherbergt haben. Es war super bei euch!!!!!!

Mein Fazit dieser Reise:

Deutschland hat einiges zu bieten, wenn auch oft zu gesalzenen Preisen. Der Osten unseres Staates ist auf alle Fälle noch mehrere Reisen wert und im Süden habe ich auch noch nicht alles gesehen.

Ich habe mir vorgenommen auch die Wochenende öfter mal zum Reisen zu nutzen , dann allerdings mehr in die Natur Deutschlands. Mal schauen was kommt und was geht.

In diesem Sinne

bis denne

Franzi

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1 Antwort zu “Heidelberg – oder Japaner gucken”

  • Sonja sagt:

    So, liebe Franzi, nachdem du viele große und kleine deutsche Städte gesehen hast, willst du den letzten Teil verschweigen. Am Donnerstag kommst du zu mir nach Nortorf. Nortorf ist auch eine Stadt! Nortorf beherbergt den offiziellen geografischen Mittelpunkt Schleswig-Holsteins! Ist das nichts?
    Ich freue mich ganz doll auf dich! Sonja

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