Die Hürden der peruanischen Busterminals – eine Busreise
18 02 2012Hier mal ein kurzer Beitrag über perunaische Bürokratie.
Dies stammt nicht von mir, ich habe es von Jennys Blog „avecita de paso en sudamerica“ mit ihrer Genehmigung kopiert.
Sie ist zur Zeit auch in Peru unterwegs und beschreibt hier das Leben auf den Busterminals und die Busfahrt nach Puno.
Ich finde dadurch bekommen Menschn die es nicht live erleben, mal eine Vorstellung vom Busfahrten in Peru.
„Die Reise nach Puno wurde ein kleines Abenteuer. Schon die Auswahl am Terminal erstreckte sich von Billigbussen bis zu Luxuslinern und aus zeitlichen Gruenden entschieden wir uns fuer eine guenstigere Variante. Die halbe Stunde vor Abfahrt verbrachten wir mit Leute beobachten, der Terminal war chaotisch und laut und es gab viel zu Sehen. Als wir noch mal auf Klo wollten, hielt uns ein Mann in einem davorstehenden Glashaeuschen auf. Ob wir denn schon die Busterminalsteuern bezahlt haetten, fragte er. Genervt reihten wir uns in eine Warteschlange, bezahlten die Steuer und durften damit EINMAL kostenlos auf Toilette. Exklusive war das Klopapier, das bekommt man nur, wenn man den eigentlichen Eintrittspreis fuer die Toiletten bezahlt. Die peruanische Buerokratie ist schon zum Verzweifeln. Eigentlich klappt nichts in diesem Land, aber um den Schein zu wahren oder Sicherheit zu schaffen, werden Regeln erfunden, die komplett widersinnig sind. Da waere beispielsweise die Regelung, dass du ein Eingaengen nicht rausgehen darfst und andersherum. Es werden sogar Sicherheitsbeamten eingesetzt, die dich daran hindern. Dann waere da die besagte Terminalsteuern fuer den Klogang und die Regelung, dass man (auch natuerlich nur mit Steuer) das Aussengelaende der Busse nur fuenf Minuten vor Abfahrt betreten darf, fuer alles gibt es gesonderte Ansprechpartner und Behoerden und am Ende ist niemand fuer irgendetwas zustaendig. Man koennte die peruanischen Regelungen mit dem deutschen Steuergesetz vergleichen. Fuer alles gibt es Klauseln, nur keiner versteht, warum. Das ist wirklich schade, vor allem, weil man sonst an der etwas chaotischen, suedamerikanischen Gelassenheit die Flexibilitaet geniesst. In Peru ein Fremdwort
Endlich im Bus eingestiegen, stellten wir nach wenigen Minuten fest, dass das Ersparnis ein Fehler war. Anfangs war der Bus zur Haelfte gefuellt, doch der Busfahrer hielt an jeder Strassenkreuzung und lud neue Fahrgaeste ein. Die Vermutung liegt nahe, dass der Gewinn der uebrigen Sitzplaetze an der Busfirma vorbei direkt in die Taschen des Fahrers wandert. So sassen am Ende Menschen auf der neunstuendigen Fahrt sogar in den Gaengen. Schade war auch, dass der Bus keine Toilette hatte. Aber halb so wild, denken sich die Peruaner, und fragen einfach, ob man mal anhalten koennte, wenn sie muessen. Nach vier Stunden Busfahrt geschah das bei Regen auf einer Hochebene. Die einzigen anderen Touristen rannten zum Toilettenhaeuschen, hatten aber bestimmt unhygienischere Bedingungen als der Rest der Reisenden. Ploetzlich bewegten sich fast alle Insassen zum Ausgang. Ungefaehr 15 Maenner stellten sich mit Ruecken zum Bus. Frauen rafften ihre weiten Roecke und hockten sich zwei Meter neben die Strasse. Das Synchronpinkeln bei Starkregen bot schon einen skurrilen Anblick von meinem Fensterplatz aus. Meine Blase musste warten, ich hatte ja auch leider keinen Rock an. Kroenender Abschluss war 1,5 Stunden vor Ankunft ein Redner, der in den Bus stieg. Mit einer Mappe aus grafischen Bildern klaerte er die Menschen ueber gesundes Verhalten fuer Zaehne und Darm auf, zeigte Bilder von Darmkrebs, ueberernaehrten Menschen und kam am Ende auf ein kleines Wundermittelchen zu sprechen. Danach zeigte er noch unrealistische Modellbilder, die die vorher uebergewichtigen Menschen abbilden sollten. Dabei bot der Mann selbst das schlechteste Beispiel bei seiner Rede. Ueber 50 Minuten nervte er mit seinem Gebrabbel, aber die Leute kauften trotzdem fleißig.“
Ja das Leben als weiblicher backpacker ist hart, wenn man keine Rock besitzt und die Ohropax nicht findet.
Jenny ich danke dir für diesen herrlichen Beitrag in meinem Blog.
Hi, es ist leider nur noch ein Land. Und auch du hast bestimmt noch die Chance hierher zu kommen. Liebe grüße Franzi
Liebe Franzi,
genieße weiter die Länder, die ich niemals mehr erleben werde.
Dein Klaus