Zwischenbilanz – was soll das denn?

23 09 2012

Viel Zeit ist seit meiner Rückkehr vergangen.

Viel Zeit, in der ich oft gefragt wurde :

„Biste froh wieder hier zu sein?“

„Was war das schönste Erlebnis?“

„Hattest du keine Angst?“

„Und wo geht es als nächstes hin?“

„Wann schreibste mal wieder was in deinen Blog?“

Okay, auf ein paar Fragenweiß ich keine Antwort, wie z.B. auf die ersten beiden. Ob ich in Südamerika Angst hatte? Klar immer mal wieder meldete sich das komische Bauchgefühl aber Ängste sind da um sie zu überwinden.

Wo geht es als nächstes hin?

Hmmm, nachdem ich nun eine Weltkarte in meiner Küche hängen habe, ist mir klar geworden, dass es noch viele Ecken zu bestaunen gibt und ich erst am Anfang meiner Traumreise bin So quasi noch in den Kinderschuhen stecke was die Entdeckung der Welt angeht.

Klar ist mir auf meiner Reise durch Südamerika aber auch geworden dass ich Deutschland fast gar nicht kenne. Also steht jetzt erstmal eine genauere Betrachtung der näheren Umgebung auf dem Programm.

In den vergangenen Monaten seit meiner Rückkehr hat sich auch mein Leben verändert. Ich habe bewusst einen beruflichen Rückschritt gemacht, habe meine Leitungsposition abgegeben und bin an die Basis zurück gekehrt. Denn eines möchte ich nie wieder, Reisen und trotzdem den Kopf nicht frei bekommen. Ich möchte Feierabend haben und abschalten. All das gelingt mir durch die Basisarbeit wesentlich besser und ich habe Zeit von großen Reisen zu träumen und kleine zu realisieren. Okay das liebe Geld, aber Geld ist bekanntlich ja nicht alles im Leben.

So liege ich jetzt gerade in meiner Hängematte welche witterungsbedingt im Wohnzimmer hängt da es draußen mal wieder regnet und relaxe und träume von neuen Zielen.

 



Der Rückflug–auf nach Caracas, Frankfurt, Hannover

10 03 2012

Der Rückflug gestaltete sich ja schon seit Monaten als eine ganz besondere Herausforderung.

Warum:

Ich hatte zu Beginn meiner Reise von anderen Backpackern erfahren, daß das Umsteigen in Caracas nicht so einfach sein soll.

In Venezuela sollen die Sicherheitschecks besonders aufwendig sein, sodass man es nicht schafft in drei Stunden umzusteigen. Außerdem kann es vorkommen, dass man sein Gepäck entgegen nehmen und neu abgeben soll.

Nach diesen Infos habe ich mir gedacht, mach ich mich mal schlau. Hätte ich dies mal nicht gemacht. Nur Horrornachrichten gefunden.

Also beschloss ich das Reisebüro meines Vertrauens Explorer-Reisen in Hannover zu kontakten und einen anderen Rückflug zu buchen. Nach diversen Emailverkehr, teilweise sehr unverschämt, blieb mir nichts anderes übrig als die Situation zu akzeptieren, die Herausforderung anzunehmen und den Rückflug mit Hilfe meiner Schwester vorzuziehen.

Anbei sei erwähnt, ich werde nie mehr bei Explorer-Reisen irgendetwas buchen.

In Quito angekommen erreichten mich die nächsten aufbauenden Infos bezüglich meines Rückfluges.

“Santa Barbara Airline – warum fliegst du denn mit denen?”

“ Das wird nichts!”

“ Na dann –  ich drück dir die Daumen, dass du dein Gepäck jemals wieder siehst.”

“ Oh je, Santa Barbara sind die schlimmsten”.

So waren die Kommentare der Hostelbesitzer und noch schlimmer. Also bin ich zum Flugbestätigen persönlich zum Lufthansabüro gegangen.

Lufthansa deswegen, da ich Lufthansatickets hatte und der Flug mit Santa Barbara nur der Zubringerflieger nach Caracas ist.

Der freundliche Mitarbeiter von Lufthansa bestätigte mir die Flüge und meine Bedenken mit dem Kommentar :” Warum fliegen sie über Caracas und nicht über Bogota. Das ist doch viel sicherer.” Und wieder ging ein kleiner gedanklicher  Fluch Richtung Explorer-Reisen Hannover. Auf meine Fragen des Gepäckdurchcheckens kam die zuversichtliche Antwort:” Ich glaube es, bin mir aber nicht sicher.” Das gleiche galt für die Boardingkarten.

Hmmm, also war ich genau so schlau wie vorher und ließ die Angelegenheit auf mich zukommen.

Freitag 9.3.

Flughafen Quito

ca. 2:30 Uhr

Ich stehe vor einer Glastür mir 100 anderen Passagieren und warte auf den ersten Sicherheitscheck des Rückfluges

ca. 3:15 Uhr

Der Mitarbeiter von Santa Barbara checkt mein Gepäck nur bis Caracas ein. Ich schlauer Fuchs falle darauf nicht rein und erkläre ihm, dass er es bis nach Hannover durchzuchecken hat.  Er meint das ginge nicht und ich antworte: “Senor es possible, Habla ingles?” Und er sagte ja und hatte damit verloren. Lange Rede kurzer Sinn. Nach ein paar prägnanten Sätzen mit den Wörtern “Lufthansa”,“ “kann ich bitte ihren Namen haben”, “Bestätigen Sie mir bitte hier und jetzt schriftlich das Sie das Gepäck nicht durchchecken können”, usw. bekam ich meinen Gepäckzettel und mein Rucksack war durchgecheckt bis nach Hannover. Naja die Boardingkarte ließ sich allerdings wirklich nicht ausdrucken. Ich liebe die südamerikanische Bürokratie.

ca. 4:00 Uhr

zweiter Sicherheitscheck und Ausreisestempel bekommen

ca. 4:45 Uhr

Oh nein, der einzige Raucherraum auf dem Flughafen macht erst um 5:00 Uhr auf, obwohl dort schon Betrieb in dem Lokal ist. Auch die Dutyfreehops haben noch geschlossen.

ca. 5:30 Uhr

Nach einer Zigarette geht´s in den Flieger. Das Rückenteil des Sitzes lässt sich nicht feststellen und schlackert wie die Armlehne  rum. Ich denk mir “Toller Flieger, naja ist ja nicht lang.”

ca. 6:15 Uhr

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Der letzte Sonnenaufgang in Südamerika im Rahmen meiner Traumreise:

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Abflug Richtung Guayaquill. Flugdauer 30 Minuten, da steht noch nicht mal das Kabinenpersonal auf.  Oh je, weite Teile der Küstenlandschaft Ecuadors sind überschwemmt.

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ca. 8:00 Uhr

nach einer Stunde in Guyaquill ist der Flieger voll getankt und mit Passagieren aufgefüllt. Alles ist im Zeitplan , los geht´s.

irgendwann zwischen 9:00 und 9:30 Uhr

eine Durchsage vom Kapitän, die man kaum versteht, da die Lautsprecherboxen sehr leise sind und der Flieger sehr laut.

Ich verstehe irgendetwas von “permission columbia, guayaquill, I´m sorry,” Ah ja, es scheint wohl Probleme zu geben, aber wenigstens habe ich schon mal ein Brötchen bekommen und einen Tee. Die Sonne kommt mit einem Mal aus der anderen Richtung. Sind wir etwa umgedreht? Überflutete Gebiete tauchen wieder auf und schwupp stehen wir wieder in Guayaquill.

Und ich werde sauer.

ca. 10:00 Uhr

ich klingel nach der Kabinenbesatzung die sich in einem netten Plausch mit dem Techniker befindet. 10 Minuten später bemerkt der Techniker mein Winken und fragt was los sei. Ich frage ob jemand von der Kabinencrew  englisch spricht um mir die Lage zu erklären. Eine schwierige Frage bei Santa Barbara airline.

Nach längerem Suchen wird eine Stewardess zu mir geschickt, die im gebrochenem englisch berichtet, dass der Flieger keine Erlaubnis hatte Kolumbien zu überqueren und deswegen zurück fliegen musste. Oh, interessant. Ich dachte immer so was wird vorher geklärt. Sie sagte, wir warten jetzt auf die Genehmigung und dann können wir los. Das ganze dauert ca. eine Stunde. Ich liebe die südamerikanische Bürokratie.

ca. 11:00 Uhr

Hurra, die Genehmigung liegt vor und ich habe Durst. Nur leider gibt es keine weiteren Getränke bis Caracas.

ca. 14:30 Uhr

Landung in Caracas und für mich die Erkenntnis: Santa Barbara airline  – nie wieder, die müssten verboten werden. Obwohl, es war schon ein kleines Wunder das die Maschine den Flug überstanden hat.

ca 15:00 Uhr

dritter Sicherhitscheck, diesmal ganz genau, erst röntgen, dann alles raus aus dem Handgepäck und ganz genau anschauen, mit dem Vermerk, ich hab doch noch Zeit. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewußt, dass Caracas ein militanter Nichtraucherflughafen ist, hätte ich darauf gepocht verhaftet zu werden um bei einem Verhör eine zu rauchen.

ca 16:00 Uhr

Nachdem wirklich jedes kleinste Teil meines Handgepäckes auf Drogen und andere illegale Dinge durchsucht wurde, erreiche ich etwas geschlaucht das Abfluggate und bekomme meine Boardingkarten und mitleidige Blicke der Lufthansangestellten, als sie erfährt dass ich mit Santa Barbara geflogen bin.

ca. 17:00 Uhr

Wahnsinn, kein Raucherraum, keine Zigaretten im Duty free, wo bin ich?

ca. 17:15 Uhr

vierter Sicherheitscheck vor dem Betreten der Maschine. Und immer noch habe ich keine illegalen Dinge in meinem Handgepäck oder am Körper

Samstag 10.3.

ca. 8:30 Uhr

ach, ein toller Flug liegt hinter mir. Lufthansa – das Fliegerparadies nach der Santa-Barbara-Hölle.  Nach der ganzen Aufregung flossen bei mir erst mal die Tränen, aber die Kabinencrew war super nett und fürsorglich. Ein Dankeschreiben an die Lufthansa ist schon per Email versandt worden.

ca. 9:30 Uhr

fünfter Sicherheitscheck  des Rückfluges. Erst mal eine Paskontrolle an der Flugzeugtür.

sechster Sicherheitscheck. Diesmal beim Betreten des Flughafens Abschnitt A eine erneute Paskontrolle

siebter Sicherheitscheck mal wieder eine Gepäckkontrolle, diesmal sogar mit Schuhe ausziehen und Stinkesocken hinhalten. (die arme Sicherheitsangestellte).

10:00 – 12:00 Uhr nette Schnacks mit anderen Leidensgenossen in den Raucherzwingern

ca 12:30 Uhr

der 5. Start meines Rückfluges und ich verschlafe ihn, genauso wie die Landung in Hannover 30 Minuten später.

ca. 14:15 Uhr

ich werde abgeholt

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Ein kleines Schild mit meinem Namen und  viele meiner Lieben stehen da

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Bine, Almut und Muttern haben den Neujahrssekt mitgebracht,

gleich mal schnell ne Dose  geleert

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Steffi hat eine Schokotorte gebacken – was kann es Schöneres geben ????

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Lene strahlt mich an, Charlotte will mich gar nicht mehr loslassen, Finn und Andreas freuen sich – ach wie haben mir alle gefehlt.

Carsten und Alex haben Blumen mit, Ingo sein Abholschild, Jette weint vor Freude und Pauline denkt sich ihren Teil. Mattias bleibt cool wie immer und Ulli kümmert sich um mein Gepäck, welches übrigens ohne weitere Sicherheitschecks komplett in Hannover angekommen ist.

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Nach 2h Wiedersehensfeier am Flughafen sind die Proseccodosen geleert, mir ist etwas schwindelig und schnell geht´s zum Umziehen in meine Wohnung. Rucksack auspacken – Rucksack einpacken und weiter geht meine Traumreise.

In den nächsten Wochen werde ich meine Familie und Freunde in der näheren Umgebung besuchen, Gesundheitschecks durchführen lassen und zum Zahnarzt gehen um meine in Buenos Aires begonnene Wurzelbehandlung zu beenden.

Ich danke dem super Empfangskomitee für Sekt, Torte und alle Umarmungen. Es war einfach unbeschreiblich Smiley

Ich werde euch berichten, wann ich dann wieder in das normale Durchschnittleben der Deutschen einsteige.

Bis denne

Franzi

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Quito – shoppingtime in Otavalo

6 03 2012

Otavalo, ab ins equadorianische Touristenshoppingparadies, schließlich wollte ich den Inhalt meines Rucksackes austauschen.

Erst mal ging es mit dem Taxi zum Busterminal Carcelen. Und dort fuhr auch 5 Minuten später gleich der Bus ab. Also schnell Ticket gekauft und ab ging es raus aus Quito Richtung Norden.

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Otavalo entpuppt sich an Wochenenden zu einem riesigen Markt. Ich fand es so schon reizüberflutend, all die Farben und Stände zu sehen.

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Die Preise waren allerdings schon um einiges höher als in Bolivien und Peru. Also was soll ich sagen?

Ich habe mich geärgert, nicht alle Sachen dort gekauft zu haben. Auch die Auswahl war eine andere. Mist, also kein Inca-Kola-t-shirt.

Dafür gab es Hängematte  und Hängestühle in Hülle und Fülle

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Da es allerdings zwischendurch immer  große Regenschauer gab, war meine Shoppinglaune ziemlich getrübt, sodass ich gar keine Lust hatte irgendetwas zu kaufen. Dachte ich bei der Hinfahrt noch ich komme schwer beladen, mit Taschen und Tüten zurück, fiel es mir jetzt schwer überhaupt etwas zu kaufen.

Naja, nach 3h konnte ich mich wenigstens für eine Hängematte entscheiden. Hurra, knallbunt.

Ansonsten ist Otavalo halt ein normaler Ort mit Fleischereien

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in denen das Stück Schweinefleisch direkt vom Schwein abgeschnitten wird. Das nenne ich dann auch mal Frischfleisch Smiley

Nach 4h Marktbesichtigung hatten Doris und ich dann auch genug und zurück ging es nach Quito.

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So, die Tage rennen dahin.

Ich melde mich wider

Bis denne

Franzi

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Quito–Mitad del Mundo

5 03 2012

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Ich war schon am Ende der Welt in Ushuaia, am Nabel der Welt auf Rapa Nui  und nun stand noch der Äquator aus.

Da er sich nur 23km nördlich von Quito aus befindet beschlossen Doris und ich mal zu schauen was sich dort noch so befindet.

Also ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln los. Erst der Stadtbus und dann der lokale Überlandbus. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Ecuadorianer sehr bemüht sind den Touristen zu helfen. Überall wird man angesprochen ob man Hilfe benötigt und auch mal direkt bis zum Bus gebracht. Eine Hilfsbereitschaft die mir so auch nicht so oft entgegengekommen ist.

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So fuhren wir ohne Umwege direkt zum Mittelpunkt der Erde.

1736 führten die Franzosen hier ihre Messungen durch und kamen zu dem Ergebnis, dass dort, wo heute das offizielle Äquatordenkmal Ecuadors steht, der Breitengrad 00° 00´ 00″ beträgt.

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Schlaue Leser werden wissen dass sich die Franzosen damals um 250 m vermessen haben und laut GPS die Äquatorlinie 250m weiter entfernt verläuft. Aber mal ganz ehrlich: Wer will denn hier kleinlich werden? Ich jedenfalls nicht.

Bevor es nun zur Äquatorlinie ging waren wir erst mal im Planetarium und haben die unendlichen Weiten erforscht.

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Und dann ging es auf den Strich, so wie alle Äquatorbesucher darauf balancieren.

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Wir kamen auch noch in den Genuß einer Tanzschau, die glaube ich,  zu Ehren des Dia de la mujeres (Internationaler Frauentag 8.3.) aufgeführt wurde. Jedenfalls gab es zwischen den verschiedenen Darbietungen immer wieder Aufrufe den Frauen zu applaudieren.

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Der Tag war schön und wieder ging ein Traum in Erfüllung.

Viele stehen jetzt auf dieser Reise nicht mehr aus.

Und ich bin langsam schon dabei Abschied zu nehmen von diesem wunderschönen Kontinent. Einige Zeit habe ich noch und diese möchte ich intensiv nutzen um mir noch all die schönen Dinge des südamerikanischen Lebens anzuschauen und zu erleben.

Deswegen werde ich die Blogeinträge jetzt erst einmal ruhen lassen.

Seid nicht traurig.

Es ist noch nicht das letzte Wort geschrieben. Viele Geschichten habe ich noch zu berichten. Versprochen

Bis dahin

Franzi

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Quito – die letzte Hauptstadt meiner Reise

3 03 2012

Nach einer 15h stündigen Tagesbusfahrt bin ich nun am Endpunkt meiner Reise angekommen, doch die Reise ist noch lange nicht zu Ende.

Hier werde ich mein Basislager für Touren in die nähere Umgebung aufschlagen.

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Das Casa Helbling ist der ideale Ort dafür. Es war an meinem Anreisetag zwar ausgebucht, aber ich bekam das Hochbett im alten Büro für eine Nacht. Das nenn ich mal Kundenorientierung, und ich war froh um 23:30 Uhr endlich in die Waagerechte zu kommen.

Quito, was soll man über diese Hauptstadt berichten? Sie liegt 2800m hoch und ist lang, schmall und natürlich hügelig.

Der Verkehr ist übersichtlich, die Taxis scheinen sicher zu sein und auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut organisiert.

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Am nächsten Morgen habe ich  beim Frühstück Doris aus Krefeld kennengelernt. Sie ist seit Juli mit ihrer BMW von Alaska aus auf der Panamerica unterwegs. Wenn ich auf meiner Reise übrigens Motoradreisende getroffen habe, so waren diese immer mit BMW-Maschinen unterwegs. (Das freut das Onkelherz, oder?). Doris und ich beschlossen den Tag gemeinsam zu verbringen und so ging es dann auch gleich los, auf den Cerro Panecillo, den Hausbergs Quitos.

In der Seilbahn lernten wir dann auch gleich noch Erica aus New Orleans kennen und schon waren wir zu dritt unterwegs. Erica hat mehrere Monate in Ecuador in Krankenhäusern gearbeitet und kannte sich in Quito gut aus.

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Die Aussicht vom Cerro Panecillo war riesig. Die Stadt liegt in einem langgestreckten Tal und man kann die Enden nicht sehen. Mitten in den Häuserschluchten befindet sich der Flughafen. Das alles sah von oben eher nach Legoland aus.

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Anschließend haben wir dann noch ein wenig in Kultur gemachte.

Ab ins Taxi und in die Altstadt Quitos.

Zuerst stand die Turmbesichtigung der Basilika auf der Tagesordnung, dann das Innenleben der Basilika und dann  der Plaza und all die anderen wichtigen Gebäude in der Gegend.

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Man beachte bei dem folgenden Bild die Uhren. Scheinbar ticken die hier nicht ganz richtig.

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Ach in Sachen Sicherheit habe ich mal wieder gelernt, dass wir Deutschen vielleicht doch etwas übervorsichtig sind. Die Treppen waren steil, und das Geländer nicht gerade fest oder hoch genug.

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Das Innere der Basilika war eher nüchtern gehalten,

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der Highlight waren die farbenfrohen Fenster, durch die zeitweise sogar die Sonne schien

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Nach dem Kirchenbesuch stand wie gesagt die Altstadtbesichtigung an.

Und während wir so die Straße entlang gingen rauschte ein Trollybus mit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei. Da er zu schnell fuhr und die Straße nicht gerade in einem guten Zustand war, lösten sich die Verbindungsstäbe zur Oberleitung. Kurz gesagt, es knallte, Funken flogen durch die Gegend, der Bus blieb stehen und die Oberleitung hing auf Augenhöhe. Nur nicht anfassen war unser Motto. Wer weiß ob da Strom drin ist.

Und weiter ging es zum Plaza de la Independencia.

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Der Plaza unterschied sich nicht groß von anderen Plazas, nur das er nicht Plaza de Armas hieß. Das Tolle war das es gleich neben dem Plaza einen Saftladen gab, der herrlich leckere frische Obstsäfte zubereitet. Ich liebe frischausgepresste Säfte und bin schon am Überlegen mir wöchentlich eine Obstkiste vom Biobauern liefern zulassen.

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Und dann war irgendwie auch schon wider ein Tag rum.

Für Erica hieß es zum Flughafen zu fahren, da sie den Abend Heim flog und Doris und ich verbrachten den Abend bei Chinesen um die Ecke.

Auch hier habe ich wieder etwas Neues erlebt, was mir bislang fremd war. Ein bis unter die Zähne bewaffneter Sicherheitsbeamte beschützte das Lokal, so mit Schutzweste, Waffe, Reservemunition, etc. Richtig wohl habe ich mich deswegen aber nicht geführt.

Das war´s erstmal aus der Hauptstadt Ecuadors.

Bis denne

Franzi

Und es herrscht Eiszeit in Quito

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Vilcabamba – hoch zu Ross oder Bachblüten als Lebensretter

29 02 2012

Ja, ich habe mich getraut und bin aufs Pferd gestiegen. Der Name des Pferdes (Cappuccino) sagte mir einfach zu.  Also wollte ich einmal John Wayne sein und cool mit Fluppe im Mundwinkel durch die Berge Ecuadors reiten.

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Die Bergspitze links war das Ziel, doch das wurde mir erst unterwegs klar. Schließlich war das verdammt weit weg und verdammt hoch.

Und was soll ich sagen?

Ich habe um mein Leben gebangt.

Zuerst war es noch ganz easy. Ich bin sogar ohne Hilfe auf den Gaul gekommen und im Schritttempo durch Vilcabamba zu reiten fand ich auch noch ganz angenehm.

Aber dann ging es los. Statt über die Flußbrücke, ging es durch den Fluß.

Und damit nicht genug. Es ging im Flußbett weiter. Also nichts als wildes Wasser, rutschige Steine und ich auf einem Pferd, das meinte mit den anderen mithalten zu müssen. Also konzentrierte ich mich auf meine Atmung, um nicht zu hyperventilieren und schickte Stoßgebete zum Himmel. Und Cappuccino meinte durch das einzige Stück Draht weit und breit zu laufen und hat sich natürlich erschreckt. Ich sah mich schon mit Platzwunde, Schädelbasisbruch bewußtlos im Fluß liegen. Doch Capucchino ist ein erfahrenes Pferd sodass ich lebend die Strecke im Fluß überstanden habe.

Und als ich dachte, jetzt wird es einfacher ging es auf einem 30cm breiten total zugematschten Pfad den Berg hoch. Aber nicht schön sachte, nein steil ohne Ende und der Abhang war nah.

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Die anderen waren dann doch alle mutiger als ich und schon weit voraus, während mein Gaul zum Glück gemütlich hinterher trottete. Und wenn er mal zu schnell wurde, na dann…. .

Ihr könnt es euch sicherlich vorstellen, wie ich als Pferdeflüsterer mein Bestes gab. No, por favor, Please, mach langsam, ach Mann, langsamer, despacio, BITTE!!!!!. Oder so ähnlich waren meine Kommentare.

Fast oben angekommen hieß es dann absteigen. Ich war fertig mit den Nerven.

Zum Glück machte wir eine ausgedehnte Pause bei der Mutter unseres Guides und erklommen zu Fuß die letzten Meter des Berges. Oben angekommen war die Aussicht wunderschön, doch ich war in Gedanken schon beim Abstieg

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und konnte das Panorama nicht so richtig genießen

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Als wir wieder am Haus der Mutter ankamen war der Kaffee schon fertig und meine Nerven hatten sich zum Glück beruhigt.

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Und dann kam mir die rettende Idee.

Bachblütennotfallspray, welches meine Mutter mir mitgegeben hatte und ich seit Monate unbenutzt mit mir rumgeschleppt habe. Also Mund auf und gesprüht.

Herrlich kann ich euch sagen, als nach einer halben Stunde die Wirkung einsetzte und ich mal ohne Verkrampfungen das Reiten genießen konnte.

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Ganz ganz hinten im Bild kann man mich erkennen Smiley

Es fing sogar an mir Spaß zu machen. Aber dann war der 4,5h lange Ausritt leider auch schon zu Ende.

Dabei war ich so relaxed, ich hätte noch Stunden reiten können.

Zusammenfassend muss ich sagen:

Reiten wird nicht zu meinem Hobby werden.

Und ja , ich bin ein Angsthase hoch 10 was reiten bzw. Bergsteigen auf einem Pferderücken in Ecuador angeht.

Die restlichen Tage hier in Vilcabamba werde ich mich nun von diesem traumatischen Erlebnis erholen und es mit Amaretto Sour verarbeiten Smiley

Bis denne

Franzi



Vilcabamba – das Tal der Hundertjährigen

27 02 2012

Mittlerweile bin ich gut in Ecuador angekommen. Die Busfahrt war okay und der Grenzübergang außer einer Mückeninvasion problemlos.

Mein Ziel in Ecuador war Vilcabamba und hier bin ich nun.

Laut wikipedia das Tal der Hundertjährigen.

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Tatsächlich werden die Leute hier älter als der Durchschnitt was angeblich an der negativen Ionenladung in der Luft liegt. Ah ja – wieder was gelernt, allerdings habe ich davon noch nicht gemerkt. Eher die hohe Luftfeuchtigkeit – Regenzeit.

Das Hostel, unbeschreiblich, mal wider. Aber es ist wirklich das Beste was ich je erlebt habe. Toll, 2km außerhalb vom Ort auf deinem Hügel, traumhaft schön inmitten eines botanischen Gartens. Izcaluma, ein Hostel zum Verweilen. Deswegen beschloss ich auch gleich hier mal wieder eine längere Pause einzulegen und liege nun täglich in der Hängematte und schaue dem Regen oder den Schmetterlingen zu.

Was hat Vilcabamba noch zu bieten?

Ruhe, Entspannung und leider viele Amerikaner. 40% der Bewohner des Ortes kommen aus Amerika und was ich auch nicht wusste, das Ecuador das Rentnerparadies der Amerikaner ist. Nicht, dass ich was gegen Amerikaner habe, aber wenn sie hier leben warum können sie dann kein spanisch? Das ist schon ein wenig befremdlich. Sie rotten sich zusammen und, warum auch immer, sie passen nicht in mein Paradies von Vilcabamba.

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Ach, ich genieße das süße des Leben des Nichtstuns, geh einmal am Tag in den Ort, vorbei an Esel, Kuh , Ziege und anderem Getier, bestaune die Bananenstauden, freu mich über die freundlichen Ecuadorianer und lese faul in der Hängematte.

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Wenn jetzt noch das Wetter besser wäre, würde ich hier nie mehr weg gehen.

Aber zum Glück ist ja Regenzeit und es ist ein wenig frisch bei 15 Grad. Endlich konnte ich mal meinen Schlafsack nutzen , da die Nächte doch frisch sind.

Gestern sah das Wetter dann nicht ganz so schlecht aus, sodass ich beschloss nach Loja zu fahren.

Loja ist 40km entfernt und hat nicht viel zu bieten, eine ecuadorianische Stadt die laut Hostelmanager hauptsächlich von Drogengeldern finanziert wurde.

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Das tolle an Loja ist, es gibt keine Touristen da die Stadt nichts touristisches zu bieten hat.

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Da ist Vilcabamba schon anders, auch ganz ruhig aber die man hört hier definitiv mehr englisch als spanisch.

Trotzdem habe ich beschlossen hier zu bleiben.

Ein wenig relaxen. Nach den anstrengenden lauten Tagen in Mancora ist es einfach toll nachts die Frösche quaken zu hören und tagsüber Vogelgezwitscher.

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Es ist interessant Insekten zu beobachten

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oder einen Schnack (dann doch mal auf spanisch) mit der Landbevölkerung zu halten.

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So liebe Blogleser, und nun müsst ihr ganz tapfer sein.

Da hier nicht viel passiert gibt es von meiner Seite auch nicht viel zu berichten. Deswegen werde ich in nächster Zeit nicht mehr so regelmäßig schreiben.

Seid nicht traurig.

Spätestens wenn ich hier aufbreche werde ich mich wieder melden.

Bis denne

Franzi

Ach, das Photo:

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Mancora–die Haut brennt

23 02 2012

Mancora – ist wie dieser Inkahund.

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Wenn man ihn lang genug anschaut findet man vielleicht was schönes an ihm. Und genau so ist Mancora für mich.

Ich träumte von Sonne, Strand und Meer.

Dies bekomme ich hier auch, ebenso wie alle Partypeople inklusive Fliegen und einem abendlichen Massaker der Mücken, die über uns herfallen. Dazu zwischendurch mal massive Regenfälle oder brütende Hitze.

Ja das ist Mancora.

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Das Partyparadies im Norden Perus. Nach zwei Nächte hatte ich genug und wollte weg.

Aber es kommt ja immer anders als man denkt. Diesmal stand mir ein Streik der Fischer im Weg. Sie blockieren die panamerica, sodass zur Zeit keine Busse fahren.

Also stand durchhalten auf dem Programm und ein wenig Sonnenbaden. Die Haut brennt. Ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand eingefangen.  Das Photo meines Körpers veröffentliche ich besser nicht. Hätte ich  doch Lichtschutzfaktor 100 gekauft. Naja, so lebe ich jetzt hier als Rothaut unter vielen gleichen Leidensgenossen.

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Und irgendwie muss man sich das Leben ja schön machen, also besteht der Tag hier aus gammeln, essen gehen, an der Bar rumlungern und zwischendurch mal zum Meer gehen um den Surfern zuzuschauen.

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Und da die Stimmung bei mir auf Grund von Juckreiz auf Sonnenbrand (lasst euch nie von Mücken auf verbrannte Haut stechen ) nicht die Beste war, musste mal wieder ein neuer Haarschnitt her. Diesmal war Annie meine Wahl. Sie ist Kanadierin, kommt aus der frisierenden Zunft und hatte sogar ihre Ausrüstung dabei.

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Heute abend  nach 5 Tagen hier geht es nun nach Ecuador. Das letzte Land meiner Reise.

Okay es gibt sicherlich schlimmere Orte als Mancora um die Zeit abzusitzen, aber ich sehne mich nun nach ein wenig Ruhe und weniger Mücken.

Bis denne

Franzi

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Die Hürden der peruanischen Busterminals – eine Busreise

18 02 2012

Hier mal ein kurzer Beitrag  über perunaische Bürokratie.

Dies stammt nicht von mir, ich habe es von Jennys Blog „avecita de paso en sudamerica“  mit ihrer Genehmigung kopiert.

Sie ist zur Zeit auch in Peru unterwegs und beschreibt hier das Leben auf den Busterminals und die Busfahrt nach Puno.

Ich finde dadurch bekommen Menschn die es nicht live erleben, mal eine Vorstellung vom Busfahrten in Peru.

„Die Reise nach Puno wurde ein kleines Abenteuer. Schon die Auswahl am Terminal erstreckte sich von Billigbussen bis zu Luxuslinern und aus zeitlichen Gruenden entschieden wir uns fuer eine guenstigere Variante. Die halbe Stunde vor Abfahrt verbrachten wir mit Leute beobachten, der Terminal war chaotisch und laut und es gab viel zu Sehen. Als wir noch mal auf Klo wollten, hielt uns ein Mann in einem davorstehenden Glashaeuschen auf. Ob wir denn schon die Busterminalsteuern bezahlt haetten, fragte er. Genervt reihten wir uns in eine Warteschlange, bezahlten die Steuer und durften damit EINMAL kostenlos auf Toilette. Exklusive war das Klopapier, das bekommt man nur, wenn man den eigentlichen Eintrittspreis fuer die Toiletten bezahlt. Die peruanische Buerokratie ist schon zum Verzweifeln. Eigentlich klappt nichts in diesem Land, aber um den Schein zu wahren oder Sicherheit zu schaffen, werden Regeln erfunden, die komplett widersinnig sind. Da waere beispielsweise die Regelung, dass du ein Eingaengen nicht rausgehen darfst und andersherum. Es werden sogar Sicherheitsbeamten eingesetzt, die dich daran hindern. Dann waere da die besagte Terminalsteuern fuer den Klogang und die Regelung, dass man (auch natuerlich nur mit Steuer) das Aussengelaende der Busse nur fuenf Minuten vor Abfahrt betreten darf, fuer alles gibt es gesonderte Ansprechpartner und Behoerden und am Ende ist niemand fuer irgendetwas zustaendig. Man koennte die peruanischen Regelungen mit dem deutschen Steuergesetz vergleichen. Fuer alles gibt es Klauseln, nur keiner versteht, warum. Das ist wirklich schade, vor allem, weil man sonst an der etwas chaotischen, suedamerikanischen Gelassenheit die Flexibilitaet geniesst. In Peru ein Fremdwort
Endlich im Bus eingestiegen, stellten wir nach wenigen Minuten fest, dass das Ersparnis ein Fehler war. Anfangs war der Bus zur Haelfte gefuellt, doch der Busfahrer hielt an jeder Strassenkreuzung und lud neue Fahrgaeste ein. Die Vermutung liegt nahe, dass der Gewinn der uebrigen Sitzplaetze an der Busfirma vorbei direkt in die Taschen des Fahrers wandert. So sassen am Ende Menschen auf der neunstuendigen Fahrt sogar in den Gaengen. Schade war auch, dass der Bus keine Toilette hatte. Aber halb so wild, denken sich die Peruaner, und fragen einfach, ob man mal anhalten koennte, wenn sie muessen. Nach vier Stunden Busfahrt geschah das bei Regen auf einer Hochebene. Die einzigen anderen Touristen rannten zum Toilettenhaeuschen, hatten aber bestimmt unhygienischere Bedingungen als der Rest der Reisenden. Ploetzlich bewegten sich fast alle Insassen zum Ausgang. Ungefaehr 15 Maenner stellten sich mit Ruecken zum Bus. Frauen rafften ihre weiten Roecke und hockten sich zwei Meter neben die Strasse. Das Synchronpinkeln bei Starkregen bot schon einen skurrilen Anblick von meinem Fensterplatz aus. Meine Blase musste warten, ich hatte ja auch leider keinen Rock an. Kroenender Abschluss war 1,5 Stunden vor Ankunft ein Redner, der in den Bus stieg. Mit einer Mappe aus grafischen Bildern klaerte er die Menschen ueber gesundes Verhalten fuer Zaehne und Darm auf, zeigte Bilder von Darmkrebs, ueberernaehrten Menschen und kam am Ende auf ein kleines Wundermittelchen zu sprechen. Danach zeigte er noch unrealistische Modellbilder, die die vorher uebergewichtigen Menschen abbilden sollten. Dabei bot der Mann selbst das schlechteste Beispiel bei seiner Rede. Ueber 50 Minuten nervte er mit seinem Gebrabbel, aber die Leute kauften trotzdem fleißig.“

Ja das Leben als weiblicher backpacker ist hart, wenn man keine Rock besitzt und die Ohropax nicht findet.

Jenny ich danke dir für diesen herrlichen Beitrag in meinem Blog.



Lima–die Erde bebt

18 02 2012

Mittlerweile bin ich schon vier Tag in Lima.

Lima – die Hauptstadt Perus und was soll ich sagen – eine interessante Stadt.

Das Touristenzentrum liegt am Meer, das Stadtzentrum allerdings im Inneren ca 30 Minuten mit dem Bus entfernt. Somit macht es für mich den Anschein, als würde ich in einer geschützten Blase namens Miraflores leben und eigentlich Lima gar nicht sehen.

Als ich am Montag hier im kokopelli hostel ankam hatte ich gerade genug Zeit ein paar Termine zu machen um dann in das nächste Taxi zu steigen um Kari und Jay vor ihrem Abflug nach Kolumbien nochmal zu sehen. Der Fahrer war ganz aufgeregt, dass ich aus Deutschland komme und schon ging es um Claudio Pizarro und Fußball.

Werder Bremen kennt hier jeder Taxifahrer wie ich den Abend dann noch bei weiteren  Taxifahrten feststellte. Immer das gleiche Gespräch. Erst die Preisverhandlungen, dann die Frage der Herkunft und dann die Frage ob das in der Nähe von Bremen ist und schon kommt man beim Thema Fußball an.

Also den Montagabend war also unser Abschiedsdinner. Mit dabei war ein Bekannter von Kari und Jay aus Peru der uns ganz viel von Lima erzählte.

Weiter ging es nach dem Essen für mich zu einem anderen Hostel wo ich Berenice und Timo wieder traf. Wir hatten uns zuletzt in El Calafate gesehen. Und als wir so gemütlich beisammen saßen, fing die Erde an zu beben.

Ein kleines, wirklich kleines Erdbeben, 4,8 laut Taxifahrer Nr.4 an diesem Abend. Das müsst ihr euch etwas so vorstellen, wie wenn ihr auf der Waschmaschine im Schleudergang sitzt. Es war nur ganz kurz nach ein paar Sekunden war alles vorbei.

Dienstag ging`s dann an den Hausstrand direkt die Straße an meinem Hostel runter.

Wow waren das Wellen. Allerdings handelte es sich um einen Steinstrand und man hatte das Gefühl gesteinigt zu werden wenn man ins Wasser ging. Sehr schmerzhaft, mein linkes Sprunggelenk fand  das gar nicht witzig und reagierte mit Schmerzen und Schwellung. Aber was soll`s, endlich kann ich mal wieder in meine Medikamententüte greifen. Smiley

Mittwoch war dann sightseeing angesagt um einen Eindruck von Lima zu bekommen.

Und da ich diesmal eine Touritour gebucht habe ging es mit dem Bus Richtung Zentrum.

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Der Verkehr in Lima ist wie überall in Südamerika ein wenig chaotisch. Der große Unterschied zu anderen Großstädten in denen ich bislang länger war ist, es gibt keine U-Bahn, dafür einen Metrobus, der einen zügig überall hin bringt und feste Strecken hat.

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Am Plaza de Armas hieß es dann aussteigen und alle wichtige Gebäude photographieren, die Cathedrale, den Präsidentenpalast usw. usw. Einmal die Catacomben unter der Kirche San Francisco besichtigen (lauter gut sortierte Femurknochen und Schädel) und wieder ab in den Bus.

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Wirklich wieder tolle Architektur.

Schnörkel, Verzierungen, Holz, einfach klasse.

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Und der Verkehrt nahm zu, rushhour. Also hatte ich Zeit das Straßenleben zu beobachten. Schuhputzer gibt es überall in Südamerika.

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und viele Dinge werden auf Karren durch die Straßen transportiert

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.Und diese Kioske gehören zu meinen Lieblingseinkaufsorten. Hier kann man die Zigarettenpreise verhandeln und bekommt auch sonst fast alles für meinen täglichen Bedarf. (Süßkram und so).

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Die Tour war nicht schlecht um einen ersten Eindruck von Lima zu bekommen. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, das das noch nicht Lima sein kann.

Deswegen traf ich mich gestern mit Maribel aus Lima. Ich hatte sie über Couchsurfing kontaktet und sie hatte gestern Zeit mir ihr Lima zu zeigen. Und dass gefiel mit viel besser als Miraflores, diese aufgeputzte Ecke Limas, die voll ist mit Restaurants, teuren Geschäften und lauter Touristen.

Wir fuhren gemeinsam ins Zentrum und sie zeigte mir wunderschöne Plätze und nette Kneipen. Die Fußgängerzone Limas ist quasi touristenfrei, herrlich.

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Es war ein toller Nachmittag und ich liebe die Treffen mit denMenschen von Couchsurfing.

Auf dem Rückweg war der Metrobus natürlich etwas überfüllt. Aber so lernte ich einen waschechten Jorge kennen.

Ja, ich habe ihn getroffen JORGE.

Er sprach mich im Bus an, war etwas kleiner als ich, im Anzug und wollte alles über Werder Bremen und Deutschland wissen. Ich sag nur Claudio Pizarro. Ich wäre beinahe umgekippt, als er sich vorstellte, doch zum Glück war es im Bus zu eng.

Endlich, nach fast 5 monatiger Suche nach einem Jorge, traf ich ihn, wenn auch nur für 30 Minuten. Smiley

Lima hat sich für mich also völlig gelohnt. Mir gefällt diese Stadt. Miraflores ist zum Glück nur ein Teil von Lima und ich wünsche jedem eine Couchsurferin, die einem das wahre Lima zeigt (inklusive Fußballkneipe).

Weiter geht es für mich morgen Nachmittag. Mal wieder ein wenig Bus fahren ca 18h. Wahrscheinlich das letzte Mal mit Cruz del Sur. Richtung Norden.

Mancora – ich komme und ich wünsche mir strahlend blauen Himmel, sodass ich das Hostel mit Poolbar genießen kann.

Bis denne

Franzi

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