Was – schon eine Woche rum?
30 09 2011Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass ich nun schon eine Woche unterwegs bin. Naja, unterwegs ist übertrieben.
Ich sitze immer noch in dieser Stadt, die mich fesselt und sich am mich reißt. B.A. – werde ich dich jemals wieder verlassen können, du Stadt mit deinen Wahnsinnsgegensätzen, gigantischem Straßenverkehr, smarten Potenos, und einer Luft die einem das Atmen nimmt?
So – genug literarisches Gesülze. Ja, ich war heute im Cafe Tortoni, dem ältesten Caféhaus Buenos Aires, in dem viele bekannte argentinische Schriftsteller ihre Muse fanden. Ich hab sie auch gesucht, aber nicht gefunden.
Und was ist sonst noch so passiert?
Gestern ist Marion aus München angekommen und wir haben nur ein wenig sightseeing gemacht. Ich kann mittlerweile sogar die Straßenkarte lesen und finde mich ganz gut zurecht. Okay – ein paar Ausrutscher gibt es ja immer mal, so auch gestern. Und weil sightseeing auf Dauer auch echt öde wird, kamen wir durch Zufall zu einer Demonstration. Davon gibt es hier scheinbar verdammt viele. Nur laufen hier alle in unifarbigen T-shirts auf einer Demo rum und der schwarze Block hat auch gefehlt. Bei unserer Demo ging es um soziale Aspekte, Arbeit usw. (glaub ich) und es war echt interessant.
Die Wasserwerfer sehen unseren ganz ähnlich. Davon habe ich allerdings kein Photo gemacht obwohl die Beamten in dem Fahrzeug gerade Siesta abhielten und schliefen. Da muss ein Argentinier schon Prioritäten setzen und Siesta ist halt wichtig.
Heute sind wir dann los la Boca zu erkunden. Hier ein Auszug aus meinem Reiseführer: „La Boca is the poorest and roughest area within central B.A. and tourists are, target of crime. Don´t go alone and stay within the clean-up, tourist part of Caminito and along the quay only as far as the museum.“ Da my english not the best is, sind wir also los. Wir waren ja nicht allein. Also ich hatte Marion und Marion, sie hatte mich. Um zu der Touriecke von la Boca zu kommen muss man durch la Boca. Frauenpower war angesagt, leider hatten wir unsere Ninjaschwerter zuhause gelassen. Scheinbar sahen wir auch so gefährlich genug aus, sodass sich keiner traute uns um unsere Wertsachen zu erleichtern, wir wurden nur verwundert angeschaut auf unserem Spaziergang dort hin. Vorbei ging es am Stadion von la Boca und durch schon ziemlich unbelebte Straßen bis wir zur Tourigegend kamen. Tolle Häuser, aber alles auf Tourismus ausgelegt.
Mit Abstand die bislang touristischte Ecke von B.A. in der ich war und sie war nicht meins. Nee, dann doch lieber meine geliebten überfüllten Straßen mit den netten kleinen Cafés in denen die Menschen nur spanisch verstehen und auch mal morgens um 11:00 nach einem Bier ein Nickerchen machen.
Marion lernt jetzt übrigens auch spanisch. „Schau mal , los schwulos – ich kann auch spanisch“ “ Fahren wir jetzt zu der Mayonnaise (A. de Mayo?)“. An den Feinheiten der Sprache arbeiten wir noch.
Was war sonst noch los?
Fred- unsere Roommade aus Ireland hat heute für uns gekocht. Ja, ich lebe hier sehr gesund. Es gab Steak, Steak und nochmal Steak. Yo creo, yo soy una steak.
Ach – kurz mal ne Info zum Wetter. Ihh, este manana llovó y ayer noche hube una tormenta. Aber jetzt ist alles wieder schön sonnig bzw. dunkel draußen.
Zusammenfassung des Tages: Alles richtig gemacht.
Zusammenfassung der Woche:
Habe mit mein Zimmer mit folgenden Nationalitäten unterschiedlichen Geschlechts geteilt: England, Australien, Argentinien, USA, Canada, Irland und Deutschland.
Hatte eine Menge Spaß
Habe kaputte Füße und dolores del dientes
habe gelernt dass spanisch nicht gleich spanisch ist und man sich mit einer Tageszeitung ruhigmal drei Tage auseinander setzen kann um 6 paginas zu lesen.
Kategorien : Argentinien