Kinder – wie die Zeit vergeht
20 10 2011Heute ist schon wieder Donnerstag. Kaum zu glauben dass ich vor vier Wochen in den Flieger gestiegen bin.
Vier Wochen Buenos Aires mit einem 4 tägigen Ausflug nach Puerto Iguazu.
Vier Wochen in denen ich die unterschiedlichsten Menschen getroffen habe.
Da ist der Schweizer groundhopper, der sich immer Fußballspiele anschaut, das Pärchen aus England, was mit dem Fahrrad unterwegs ist, die Studenten aus den USA, die hier ein Auslandssemester absolvieren, eine Deutsche, deren Lebensaufgabe es ist Deep Purple hinterher zu reisen. Ja, ihr lest richtig. Im hostel war in der vergangenen Woche eine Frau aus München, die zu allen Konzerten von Deep Purple reist, überall auf der Welt. Sie sieht nichts anderes als Konzerthallen und die alten Männer die singen. Ihr größtes Problem waren die Flugverbindungen. (Zwei Tage waren die Flughäfen wegen einer Aschewolke geschlossen). Echt crazy. Es lojo. Die war verrückt und definitiv nicht ganz knupser.
Oder das Ehepaar aus Panama, welches mich gleich in sein Herz schloss und mich am Liebsten mitgenommen hätte nach dem Motto: „oh – wie schön ist Panama.“
Und natürlich alle Freunde die ich hier gefunden habe. Es macht Spaß aber am Samstag heißt es erstmal Abschied nehmen von allen. Natalia (hostelowner) ist sich sicher, das ich wieder nach Buenos Aires kommen werde. Ich mir momentan auch – die Frage ist nur wann?
So jetzt aber zurück zu der Woche, in der eigentlich nichts passiert ist.
Die Sonne schien, es ist warm und man lebt so vor sich hin. Geht picknicken im Park, findet die schönste Buchhandlung der Welt und arbeitet sich durch die Tageszeitung.
Die Buchhandlung befindet sich in einem ehemaligen Theater und ist ein Traum.
Vielleicht interessieren euch ja typische Gegebenheiten hier.
Also, da gibt es ganz viele Schuhputzer auf der Straße. Leider habe ich keine Lederschuhe mit und komme somit nicht in den Genuß, dass mir jemand meine Schuhe putzt, während ich die Clarinx (Zeitung) lese.
Die Machoargentinier geben alles, damit man auf sie aufmerksam wird. Zum Glück versteh ich ihre Anmachsprüche noch nicht.
Schulkinder auf Ausflügen tragen hier alle weiße Oberhemden des Vaters, damit man sie gleich erkennt. Das sieht ganz witzig aus, wie kleine Professoren laufen sie durch die Stadt.
Überhaupt die Kinder. Es gibt ca. gefühlte 10 Fernsehprogramme für die Kids und Bonbons werden einzeln am kiosko gekauft. Ich habe einen Nachmittag mit Natalias 5 jährigem Sohn verbracht. Er hat sich richtig Mühe gegeben mir beim Samuraikampf mit Kochlöffel und Flipflops spanisch beizubringen.
Was ist noch typisch – mal überlegen.
Natürlich Matetee trinken. Ich find ihn nicht so lecker, eigentlich nur bitter, aber mit Kuchen im Mund kann auch ich ihn trinken. Matetee trinkt jeder. Jeder hat immer und überall seine Thermoskanne mit heißem Wasser und Tee dabei. Auch wenn das mitnehmen von Getränken bei manchen Veranstaltungen nicht gestattet ist, für Matetee gilt das Verbot nicht.
Jezt drei Tage vor den Wahlen finden hier täglich mindestens zwei Demonstrationen statt. Auch immer wieder nett sie anzuschauen, während man am Plaza de Mayo in der Sonne liegt, Empanadas ißt und Quilmes trinkt.
Die Wochenenden verbringen die argentinischen Familien und Pärchen im Park. Da wird gegessen, gespielt, fahrradfahren gelernt und geknutscht ohne Ende. Nicht nur die Tennager leben ihre Gefühle hier aus, alle Altersklassen sind vom Parkgeknuddel betroffen.
Sally, Marc , Chris und ich konnten uns dann doch noch zurück halten beim Parkknuddeln.
Ein Sonntagnachmittag in Buenos Aires
Das erste Video im Blog. Möge es funktionieren.
So sieht mein Leben in Buenos Aires also aus. Und ich werde es vermissen, wenn ich mich am Wochenende auf den Weg nach Bariloche mache.
Bariloche, die Schokoladenstadt Argentiniens. Also genau das Richtige für mich, obwohl meine Hosen jetzt schon anfangen zu kneifen. (das liegt hoffentlich an den Hosen und nicht an mir). Egal, chocolatetime ist angesagt für 4 Tage.
Doch bevor es losging mussten wir erst Abschied feiern.
Wir waren alle noch Steak essen. Doch bis es soweit war, dass das Steak vor mir stand, vergingen geschlagene 2,5 h. Also war es 23:30 als das große Fressen begann.
Ihr fragt euch sicherlich warum so spät? Das kam so: Wir sind als geschlossene Hostelgruppe mit 9 Leuten um ca. 20:15 Uhr los gezogen und mit einer total überfüllten U-Bahn (diesmal wurde nichts geklaut, da sich keiner mehr bewegen konnte) nach Palermo gefahren. Vor dem Restaurant wa eine ziemliche Schlange. Wartezeit 2h auf einen Tisch. Also kurz im Supermarkt Wein, Qilmes, Cola gekauft und ab auf eine Bank und gewartet. Und das Warten hat sich gelohnt. Es war soooooo lecker.
Am Samstag war dann Abreisestimmung bei mir.
A) war ich total übermüdet, weil es sich mit so einem großen Steak im Bauch nicht gut schläft und
B) war ich schon etwas traurig B.A. zu verlassen.
Aber was solls. Das Leben geht weiter.
Also
Bis denne
Franzi
Kategorien : Argentinien, Südamerika der Traumbeginn