Santiago Teil 4 – BBQ, Karaoke und sonst gar nichts

14 01 2012

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Tja, ganz ehrlich ich führe ein Backpackerlodderleben.

Schlafen bis zum späten Vormittag, dann Kaffee trinken um direkt in die siesta überzugehen um abends doch mal das Hostel zu verlassen zum einkaufen, damit für das tägliche BBQ alles da ist.

Anstrengend, kann ich nur sagen.

Und damit die Woche dann doch nicht langweilig wurde, hatte ich Besuch.

Bedbugs –  sprich kleine Wanzen (die einen beißen und einen wunderbaren Juckreiz hinterlassen) gesellten sich am Mittwochabend zu mir ins Bett.

Am Donnerstag hatte ich nur ein paar Stippen und ich dachte noch es wären Mückenstiche, aber freitag morgen sah die Sache dann schon anders aus. ca. 40 juckende Stippen, also Zimmer gewechselt, eine Bettwanze als Beweis an der Rezeption abgegeben und mal Handwäsche extrem durchgeführt.

Eigentlich soll man alles  waschen und in den Trockner schmeißen. Aber das war mir dann doch zuviel Aufwand. Ich habe nur die Klamotten die ich anhatte durchs Wasser gezogen und dann den Rucksack einmal gesichtet und jetzt steht er in der Sonne. Möge es reichen. Ich werde es in den nächsten Wochen ja sehen.

Ansonsten ziehen die Tage ins Land und ich kann gar nocht glauben dass ich schon im Endspurt bin. Und sputen muss ich mich wirklich um noch bis nach Ecuador zu kommen.

Was habe ich eigentlich jeden Tag hier gemacht.

Ich bin z.B. mit  zwei Mädels aus Buenos Aires ein wenig über die Märkte gebummeln und habe mir mal was zum Anziehen gekauft.

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Nun bin ich stolzer Besitzer einer Schnellscheißerhose. Herlich luftig und mit Gummizug. Einfach perfekt für die 36 Grad hier. Abends war dann BBQ Teil 1 angesagt. Ganz ruhig und entspannt.

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Und ansonsten?

Donnerstag BBQ und sonst gar nichts

Oh Freitag war ich  mit Linda aus Holland, Eduardo aus Brasilien und Anna im Museum. Wie haben uns sogar künstlerisch betätigt und einen Druck hergestellt. Also ein richtig aktiver Nachmittag.

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Freitagabend hieß es dann Karaokenacht.

Kommentarlos

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Karaoke gehört eindeutig nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Aber lustig war es allemal.

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Ach, da in der Vergangenheit immer wieder Fragen auftauchen, wie ich hier wohne nun mal ein Photo von meinem Zimmer, indem ich zur Zeit die einzige Quotenfrau bin. Mein Rucksack ist nicht zu sehen, der steht ja in der Sonne.

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So das war´s vom Lodderleben in Santiago, auf geht´s nach Argentinien.

bis denne Franzi



Santiago Teil 3 – spannende Blinddates und Vorweihnachtsstimmung

23 12 2011

Es herrscht ein Geschiebe und Gedränge auf den Straßen.

Nein- es sind nicht die Studentenproteste der vergangenen Monate (die Studenten haben Ferien) sondern die Chilenen bei ihren Weihnachtseinkäufen.

Ihr könnt euch das so vorstellen: Man nehme die Kinder und am Besten noch Oma mit, warte bis die Temperaturen über 40 Grad steigen , packe sämtliche Kreditkarten aller Geschäfte ein und los geht´s nach Santiago Downtown zum Shoppen.

Unbeschreiblich, halt wie bei uns am letzten Samstag vor Weihnachten, nur das es hier wärmer ist.

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Und da meine Laune,wie ja bekannt ist, bei diesen Temperaturen leidet bekam ich  den Tipp mich mit den Couchsurfern Santiagos zu kontakten um  meine Hitzelethargie zu überwinden.

Also war die Woche in Santiago geprägt von spannenden Bekanntschaften.

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Mit Bárbara war ich Kaffee trinken und habe sie zwei Stunden über das Leben in Chile ausgefragt, allerdings nicht auf spanisch. Soweit hätte meine Vokabeln definitiv nicht gereicht um über das Gesundheitssystem, die Altersvorsorge, das Bildungssystem oder Geburtenkontrolle zu sprechen.

Schon die ganze Zeit hatte ich das Gefühl in Chile das hier etwas nicht stimmen kann. Die Preise sind wie in Europa, aber das Einkommen bei weitem nicht. Bárbara konnte mir die Antworten geben. Hier hat jede große Kaufhauskette eine eigene Kreditkarte für die Kunden. Also die großen Supermärkte wie bei uns Lidl oder Aldi, die großen Kaufhäuser und eigentlich fast jedes Geschäft. und die Chilenen kaufen alles auf Kredit. Somit sind viele Familien stark verschuldet was sie allerdings meistens nicht stört. Es zählt mehr ein neues Handy oder tolle Klamotten zu haben als ein ausgeglichenes Konto.

Das Problem in Chile sind die Steuern. Der Staat erhebt auf, ich glaube, alles Steuern und zwar heftig hohe. So zum Beispiel auf Bücher. Bücher sind hier teurer als bei uns und fast nicht zu bezahlen. Und anstatt mit den Steuern das soziale System zu verbessern, spart der Staat das Geld. Deswegen waren in den vergangenen Monaten auch die Studenten auf den Straßen. Sie verlangen eine bessere Bildung und weiniger Studiengebühren. Die sind hier nämlich so hoch, dass viele sich einen Studienabschluss nicht leisten können.

Ich hoffe ich habe das alles richtig wieder gegeben.

Kurz gesagt, die Zeit mit Bárbara verging wie im Flug und wir werden uns bestimmt nochmal treffen. Was total süß war, das sie schon vor unserem Treffen mit ihrer Familie abgesprochen hat, dass ich Weihnachten bei ihnen verbringen kann. Doch daraus wird ja nichts, weil die Osterinseln warten.

Das zweite Blinddate war mit Anna. Sie kommt aus einem Dorf südlich aus Hamburg und lebt seit ein paar Monaten in Santiago. Mit ihr war ich am Mittwochabend bei Couchsurfertreffen. Couchsurfing heißt, dass Menschen Backpackern ihr Sofa zum Übernachten zur Verfügung stellen oder sich mit Reisenden treffen um gemeinsam etwas zu unternehmen.

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Das Treffen war klasse. Wir waren ziemlich viele Leute in einem kleinen Lokal mit angenehmen Preisen weit ab vom Tourismusrummel. Viele Chilenen, aber auch Backpacker oder Menschen die vorübergehend in Santiago leben. Ein einziges Sprachenwischwasch. Zum Kontakte knüpfen ist couchsurfing das Beste was ich machen konnte und schwupp war mein Laune wieder eine bessere. Nur die Reiselust fehlt jetzt noch, da ich jetzt wieder das Gefühl habe, neue Freunde gefunden zu haben, die ich ungern schon  wieder verlassen möchte.

Am Donnerstag ging es zum Beispiel gemeinsam auf dem Obst- und Gemüsemarkt. Pako wollte einkaufen und hat gefragt ob jemand Lust hat mitzukommen. Also waren wir zu siebt unterwegs Ost und Gemüse für die Feiertage zu kaufen.

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Der Markt war riesig und es roch so lecker nach frischem Obst. Hier mal ein paar Photos damit ihr einen Eindruck davon bekommen könnt.

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Aber es gab auch Fleisch zu kaufen

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Aber hauptsächlich waren Obst und Gemüse im Angebot

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Es hat Spaß gemacht und zum Abschluss waren erschöpft dass wir statt zu Fuß zu gehen es vorzogen lieber gedrängt mit sieben Leuten im Auto zu fahren. Da der Verkehr in Santiago gefühlt noch dichter als in B.A. wären wir zu Fuß allerdings schneller gewesen.

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Auf Grund der Hitze war ich leider nicht mehr in der Lage die Einladung zum Kekse backen von anderen Couchsurfern anzunehmen.

Freitag stand dann nochmal Sightseeing auf dem Programm. Jenny, die ich am Ende der Welt kennengelernt habe, weilt auch zur Zeit in Santiago und ich habe ihr ein bisschen die Stadt gezeigt.

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Abend gab es dann mal wieder ein Konzert auf dem Plaza de Armas. Also wurde der Grill angeschmissen und ein lustige Weihnachtsfeier im Hostel durchgeführt. Die Suche nach einem Weihnachtslied was alle Nationen kennen, scheiterte allerdings immer an den Backpackern aus Südkorea. Ansonsten stand Stille Nacht, heilige Nacht ganz oben in den Topten, der bekannten Weihnachtslieder, gefolgt von Jingle Bells.

Hier mal eine Bildervorschau

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Ich sag jetzt besser gar nicht.

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So das war`s wieder mal.

ich wünsch euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2012

Bis denne

Franzi



Santiago Teil 2 – und die Sonne brennt

20 12 2011

Was soll ich bloß berichten?

Ich sitze hier und schwitze. Die Temperatur steigt und mit ihr sinkt irgendwie meine Laune.

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Lustlosigkeit macht sich breit, alles ist so anstrengend und mühselig.

Aber egal, schließlich bin ich in der Hauptstadt Chiles. Also Sandalen an, Sonnencreme auftragen und raus in die Hitze. Und schwupps erstmal die Treppe runtergefallen.

Mist, schein wohl echt nicht meine Woche zu sein.

Was soll´s. Es gibt Schlimmeres als eine schmerzende Schulter und eine blaue Hüfte. Also ab ins Getümmel.

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Gestern war ich z.B mit zwei Studentinnen aus Mexiko und Finnland  unterwegs. Erst ging es in die Bibliothek um eine Ausstellung anzuschauen und dann in die Universidad de Arte. Mal was anderes, und es hat Spaß gemacht, so weit weg vom Touristenrummel.

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Die Uni an sich hat schon was zu bieten, so mit Hinterhöfen und ganz viel Flair.

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Heute war dann Shopping auf dem Programm und das Resultat meiner Weihnachtsgeschenke für Svenja und Koi seht ihr hier.

Aber nichts vorher verraten!

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Ja das sind jetzt nicht die typischen Weihnachtsgeschenke aber sie standen auf der Wunschliste der beiden.

Wie ihr seht, viel passiert bei dem Wetter nicht.

Und noch etwas in eigener Sache:

Ich benötige dringend Reisemotivation, sonst bin ich schneller wieder im kalten Deutschland als ihr denkt.

Also laßt euch bitte was einfallen, damit meine Reiselust zurückkommt.

Bis denne

Franzi



Santiago – ein heißes Pflaster

18 12 2011

Endlich ist sie da – die Sonne. Und mit ihr auch die Hitze.

Meine Regenperoide scheint wirklich vorbei zu sein.

Hier ist keine Wolke zu sehen und Papa Noel schwitzt am Plaza de Armas.

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Santiago ist groß zu groß um es auf ein Photo zu bekommen. Obwohl ich mir alle Mühe gab und bei über 30 Grad sogar den Cerro San Cristóbal erklommen hab, war es mir nicht möglich das Häusermeer auf ein Bild zu bekommen. Häuser soweit das Auge sieht.

Aber seht selbst:

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ohne Worte

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dafür mit Smog

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und jetzt denkt euch dazu noch 36 Grad

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und ihr habt eine Vorstellung davon, wie sehr mein Deo versagt.

Trotz der Temperaturen habe ich am Samstag eine Freetour mitgemacht. Das heißt eine 4 stündige Stadtführung zu Fuß durch die Häuserschluchten.

Es war ganz interessant und es gab ein paar schöne Gebäude zu sehen.

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alt gegenüber von neu.

Santiago hat allerdings auch unter den letzten Erdbeben gelitten. Bei genauer Betrachtung sieht man in vielen Fassaden Risse.

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Berittene Polizei gibt es hier übrigens auch. Wenn mein spanisch besser wäre, hätte ich sie nach ihrem Deo gefragt.

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Gestern abend gab es sogar ein Gratiskonzert direkt vor unserer Dachterasse des hostel Plaza de Armas.

Hier mal ein Blick auf den Platz

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und so sieht das Ganze dann abends mit Beleuchtung aus

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Schön oder? Man kann hier stundenlang draußen sitzen und Leute gucken. Also genau das Richtige für mich.

Und hier der Beweis dass es wirklich heiß ist. Aufgenommen am Vormittag.

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Das war´s für´s erste. Viel werde ich in den kommenden Tagen nicht zu berichten habe, da es  zu warm ist um viel zu unternehmen.

Also

bis denne

Franzi