Chiloe – Die Sonne scheint
1 12 2011“ Auf Chiloe fallen übers Jahr verteilt 2200 -3000 mm Niederschlag … . Mit Regen sollte der Besucher der Insel immer rechnen.“
Und was passiert wenn ich komme?
Die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel.
Chiloe – das heißt grüne Wiesen auf denen Kühe und Schafe grasen, hügelige Landschaften und alles ein bisschen langsamer.
Ein chilotisches Sprichwort besagt: „Wer sich beeilt, verliert Zeit.“
Bekannt ist die Insel u.a. für ihre zahlreichen Kirchen. Die erste entdeckt man schon von der Fähre aus.
Mein Ziel war Castro die älteste Stadt der Insel und Provinzhauptstadt. Untergekommen bin ich hier im Torre de Babel. Ein beschauliches kleines Hostel, ohne viel Schnick Schnack, leider auch ohne Garten, aber nett.
Die Kathedrale aus Holz ist beeindruckend. Spannend fand ich, dass sie von außen mit Blech verkleidet ist, auf welchem mittlerweile die verschiedensten Farbschichten der vergangenen Jahrzehnte zu sehen sind.
Und innen drin, alles Holz.
Da frage ich mich, wie haben die das gemacht?
In meinem Reiseführer steht bloß, dass die Kathedrale als Betonbau geplant war, aber das Alerceholz billiger war.
Auf alle Fälle sehenswert und empfehlenswert.
Ansonsten ist der Ort auch noch für seine Palafitos bekannt. Dies sind Stelzenhäuser, bzw. Pfahlbauten.
Sie sehen zur Straßenseite aus wie normale Häuser, sind jedoch auf Stelzen, damit der Fischer bei Flut mit den Booten direkt unter das Haus fahren kann.
Castro ist ein beschaulicher Ort, fast frei vom Tourismus, (eine Ansichtskarte zu kaufen, entpuppt sich als Tagesaufgabe – deswegen habe ich nach einem halben Tag auch aufgegeben), mit vielen kleinen Geschäften, dem typischen Plaza de Arma und einem kleinen Hafen.
Der Nationalpark Chiloes ist nicht weit entfernt, also ging es gestern dort hin.
Ziel war eigentlich die Füße im Pazifik zu baden, aber dazu später mehr.
Flora und Fauna wachsen bei diesem Klima prächtig und über unseren Köpfen flogen grüne Papageien hin und her. Meine Vermutung war ja, die hat jemand ausgesetzt, aber meine Parkbegleitung war anderer Ansicht.
Dieses grüne Gestrüpp ist eine Art Rhabarber und wächst riesengroß, teilweise über 1,73cm im Park. Die Stengel werden in den Orten auf den Märkten verkauft und werden dann geschält und roh gegessen. Ich habe es noch nicht probiert, falls jemand fragt. Da habe ich doch zuviel Respekt vor irgendwelchen Diarrhöen.
Und da war er – der Pazifik. zu diesem Zeitpunkt war uns allerdings noch nicht klar, das unser Ziel, Füße baden,unerreichbar ist.
Wow, was für eine Brandung
Es war so schön, da wollten wir hin. Also kurz ein Schmunzel bei der Tsunamiwarnung,
und weiter gings direkt Richtung Pazifik. Und dann?
Direkt hinter den Dünen tat sich ein rostfarbener Bach auf. Breite teilweise bis zu 4m und so tief dass man nicht auf den Grund schauen konnte.
Wie doof war das denn?
Eine natürliche unüberwindbare Barriere. Frohen Mutes sind wir eine Stunde in eine Richtung gelaufen, in der Hoffnung eine Brücke zu finden. Wir fanden sie auch, aber 100m vor der Brücke wurde uns der Weg durch ein morastiges Moor abgeschnitten, durch das auch kein Durchkommen war, es sei denn wir hätten Anglerhosen angehabt.
Shit happens und den ganzen Weg durch die Dünen wieder zurück.
Schön war es trotzdem im Nationalpark.
Ein Tipp für alle, die dort ihre Füsse im Pazifik baden wollen. Steigt , wenn ihr mit dem Bus kommt nicht am Nationalpark aus, sondern fahrt bis zur Holzbrücke weiter, dann stehen eure Chancen quasi beim100% euer Ziel zu erreichen.
Bid denne
Franzi
Kategorien : Chile, Südamerika der Traumbeginn